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bischen Buchstaben sich dazu eignen und wie sehr
die Orthographie von der Willkür der Individuen
abhängt.
So wenig man sich indes durch die landes-
übliche Transskription abhalten lassen darf, rein
phonetisch zu schreiben, so wichtig ist es, auch
abgesehen von dem praktischen Bedürfnis schrift-
lichen Verkehrs, für den Forscher, mit ihr ver-
traut zu sein, insofern sie ihn zuweilen auf
eigenartige Laute aufmerksam macht, die man
bisher mit ähnlich klingenden zusammenwarf.
Allerdings hat man sich vor der Annahme zu
hüten, daß der Schreiber alle Unterschiede, die
seine Aussprache macht, auch schriftlich zum Aus-
druck bringe. Seine Schrift kennzeichnet natür-
lich nur diejenigen, die in seinem Bewußtsein
leben, und wie wenige sind sich all der Distink-
tionen bewußt, die ihre Zunge unwillkürlich
handhabt! Fähigkeit und Hang zur Analyse nach
dieser Richtung pflegen sich erst im Gefolge lite-
rarischer Bildung einzustellen; es ist kein Zufall,
daß ich meine besten Schreiber unter den Sudan-
zöglingen der hiesigen Azhar-Moschee gefunden
habe. Diejenigen Laute aber, die der Schreiber
auseinanderhalten will, wird man für seine Mund-
art in der Tat als verschieden annehmen dürfen.
Der Unterschied zweier k, den der Verfasser
in einer event. Neuauflage zum Ausdruck zu
bringen verspricht, erstreckt sich wohl über das
gesamte echte Haussagebiet. Als Zeichen für das
zweite k ist besser nicht d zu wählen, da es von
dem so bezeichneten arabischen hinteren k erheb-
lich abweicht, sondern vielleicht K, mit dem schon
Robinson die betreffenden arabischen Buchstaben
wiedergab, freilich ohne den Lautunterschied zu
erkennen. Einen anderen Laut, der sich gleichfalls
mindestens im größten Teil der Haussaländer von
dem benachbarten phonetisch wie etymologisch und
graphisch deutlich absondert, schreibe ich 1. Ob
auch die Unterscheidung zweier r, die mir für die
westlichen Dialekte mündlich und schriftlich be-
wiesen wurde, als allgemein anzunehmen ist, ver-
mag ich noch nicht zu beurteilen. Näheres über
diese Laute wird mein Vorwort zu den oben ge-
nannten Märchen bringen.
Wenn ich im zweiten Teil meiner Besprechung
die Fassung des vorliegenden Buches in einigen
Punkten bemängelt habe, so gelten meine Aus-
stellungen doch nur der formalen Seite, nicht dem
eigentlichen Gehalt, dessen Vorzüge ich oben zu
würdigen bemüht war. ZJeder, dem die Auf-
hellung des schwarzen Erdteils am Herzen liegt,
hat Ursache, die deutsche Sudanforschung zu
dem ausgezeichneten Werke zu beglückwünschen,
das der Verfasser unter dem Druck eines aufrei-
benden Klimas in den Mußestunden, die ein ver-
antwortungsvoller Beruf ihm übrig ließ, zu schaffen
gewußt hat.
Kairo, im August 1907.
Rudolf Prietze.
Deutsche Kolonien. Koloniales Lesebuch zur
Einführung in die Kenntnis von Deutschlands
Kolonien und ihrer Bedeutung für das Mutter-
land. Ausgewählt und eingeleitet von Dr. Willi
Scheel, Oberlehrer am Gymnasium zu Steglitz.
Berlin 1907. C. A. Schwetschke & Sohn.
Das Büchlein stellt sich als recht geschichte
Zusammenstellung kolonialer Aufsätze dar. Es ist
in erster Linie für die Schüler höherer Lehr-
anstalten bestimmt und kann als brauchbares
Mittel zur Einführung in die Grundlagen des
kolonialen Wissens nur empfohlen werden.
Die Kultur Japans. Von Dr. Daiji Itchi-
kawa, Lehrer am orientalischen Seminar.
Berlin 1907. Verlag von Karl Curtius.
Preis 2 Mk.
Goetz: Ballin, ein königlicher Kaufmann.
Berlin und Leipzig. Verlag von Hermann
Scemann Nachf. Preis 1 Mk.
Der Verfasser schildert in seiner Monographie
im Rahmen des Lebensganges des Direktors der
HOamburg—Amerika-Linie zugleich den Aufstieg
dieser dentschen Schiffahrtsgesellschaft zu ihrer
heutigen glänzenden Höhe.
Verkehrs-Nachrichten.
Postdampfschiffsverbindungen nach den deutschen Schutzgebieten für den Monat Oktober 1907.
Nach vom Ein-
schiffungshafen
Die 3 Abfahrt erfolgt
am:
Briefe müssen aus
Berlin spätesten
abgesandt werden am:
Ausschiffungshafen.
Dauer
der Uberfahrt
Neapel
(deutsche Schiffe)
1. deutsch-Neuguinea. Brindisi
(engl. Schiffe)
i
120.Okt.
10. Okt. 7. Nov.
Friedrich-Wilhelms-
hafen 38 Tage
Simpsonhafen 41 Tagel . 18. Okt. 5. Nov.
Simpsonhafen 38 Tage 10s abds.
Friedrich-Wilhelms-
hafen 41 Tage