Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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an den Feind ging — einen Kampf mit der 
Natur, der heute noch ungeheuere Anforderungen 
an jeden einzelnen Mann stellt. 
In diesem Kampfe ist uns der Hottentott 
überlegen, nicht deshalb allein, weil er von 
Fleisch und Wurzeln leben kann. — Erfahrung 
gibt ihm das Ubergewicht. Unsere Truppe ist 
dem Hottentott ein Wild, auf das er um so zu- 
versichtlicher Jagd macht, als er seine Gewohn- 
heiten aus früheren Kämpfen kennt. Während 
unsere Soldaten immer von neuem blutiges Lehr- 
geld zahlen, übt jener seine alte Praxis aus: Er 
lauert dem Feind an der Wasserstelle auf wie ehe- 
dem dem Zebra an der Dlei; er feuert aus seiner 
Felsenschanze auf eine vorbeiziehende Abteilung, 
wie er sich auf ein Rudel wandernder Spring- 
böcke in den Hinterhalt legte, er pirscht sich an 
eine schwache Patrouille heran wie an eine Oryx- 
Antilope im Morgengrauen; er umzingelt einen 
Transport, wie er in seinen Kesseltreiben die Hasen 
umstellt, um sie mit dem Kirri zu werfen. 
Und wenn er selbst im Kesseltreiben saß, wie 
kam es, daß er immer wieder entschlüpfte? 
Unsere Truppe hatte während der ganzen Kämpfe 
unermüdlich das Kriegsfeld nach allen Winden 
  
mit Patronillen beschwärmt, hatte mit bewunde- 
rungswerten Opfern das Land mit einem Netz 
von Telegraphen und Heliographen übersponnen 
und mit drahtloser Telegraphie bisher unüber- 
windliche Schwierigkeiten des Raumes und der 
Zeit bewältigt. Daß uns der Hottentott trotzdem 
im Nachrichtendienst oft gemeistert hat, bringt uns 
in unliebsame Erinnerung, was wir im Stolz 
unserer Kulturhöhe leicht vergessen: Die Tatsache, 
daß einfache Übung der nackten Sinne eines 
Naturvolkes und primitive Verstandestätigkeit, 
nur an alltäglichen Dingen geschärft, zu solcher 
Vollkommenheit gesteigert werden können, daß sie 
dem angestrengten Aufwand modernster Technik 
einer numerisch und intellektuell unvergleichbar 
überlegenen Macht erfolgreich standhalten. 
Die Stärke des Hottentotten seinem Feind 
gegenüber, der von Haus aus in vorschrifts- 
mäßigem Zusammenarbeiten geschult ist, liegt in 
der Selbständigkeit jedes einzelnen, und da er- 
gibt ein Vergleich mit dem deutschen Soldaten 
bald, wieviel uus Gehirumenschen an primitiven 
Fähigkeiten im direkten Verkehr mit der Natur 
verloren gegangen ist. 
75 
  
Die Verkehrsstatistihk der Usambara-Sisenbahn für das 
IV. Vierteljahr der Rechnungsfahre 1905 und 1906 (Janut 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Für die Gütertonnen sind durchschnittlich an Fracht eingekommen ... 
Auf 1 km durchschnittlicher Jahresbetriebslänge sind insgesamt eingekommen -1 
*) Vgl. das Kolonialblatt Nr. 10, 1907. 
  
  
rund 9,47 Rupien 
.0,37 - 
Beförderungen IV. Viert 
Anzahl der beförderten Güterverkehr Tie 
Personen Reise- Güterverkehr Tierverkehr 
Rich tung gepäck Re ie- Ins- " 
—.... Privatgut rungcut gesamt(Growieh Kleinvieh . 
SGefam t t t t Stückzahl Stückzahl gesa 
Tanga-Mombo 515 11 416 1493s 20,9 967.9 6.0 974.8 21 52 7 
Mombo-Tanga 403 11.422 11.825 6.6 564,3 8,2 572.5 26 227 25 
Zusammen im « — 
IV. Vierteljahr: 918 28 * 29 756 27.5 1532.2 15.1 1517.3 50 279 32 
Hierzu: 
I. Viertellahr 83895 26 571 274606 29,3 1 330.90 I 33.3 1393.2 281 325 60. 
11911 26320 27511 41.3 1 573.8 36,3 1 610·6 99 363 1 
- lo20772 27811 27.5 1 530.8 39.7 1 570.5 57 201 23 
Gesamtsumme im "„ % ½ 5 
Rechnungsjahr 1905:10416 108 501 112547 126,1 5976.7 114. 6 121.6 137 1410693 165 
1 1 
Gesamtzahl der zurückgelegten Personenkilometer 4 179 069 
Gesamtzahl der zurückgelegten Gütertonnen-Kilometer 351 036 
Durchschnittsfahrt einer Person . . rund 39 km 
Durchschnittslauf einer Gütertonne = 57 km 
Auf 1 km durchschnittlicher Jahresbetriebslänge kommen Personenkilometer . 341 721 
Auf 1 km durchschnittlicher Jahresbetriebslänge kommen Gütertonnen-Kilometer - 2728 
Für das Personenkilometer sind durchschnittlich vereinnahmt . rund 1½ Heller 
Für das Gütertonnen-Kilometer sind durchschnittlich vereinnahmt 106½ lbrô! 
Die Person hat durchschnittlich an Fahrgeld entrichtet . 57 -
	        
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