Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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Madras (28,8 v. H.). Die gesamte in den 
Raiyatwaridörfern bis Ende November 1906 mit 
Indigo bestellte Fläche beträgt 149 300 Acres und 
ist um 86 v. H. größer als diejenige des Vor- 
jahres; hinter der Durchschnittsfläche der vorauf- 
gegangenen fünf Jahre bleibt sie aber noch um 
6 v. H. zurück. Die Zunahme wird teils den 
günstigen Witterungsverhältnissen, teils dem Steigen 
der Indigopreise zugeschrieben. Der Stand der 
Pflanzen wird im allgemeinen als gut gemeldet, 
und man erwartet einen Ertrag von 80 v. HS 
ceiner Normalernte. Teilweise hat sich indessen 
Regenmangel bemerkbar gemacht. Hiernach hat 
man die Gesamtfläche und den Gesamtertrag der 
Provinz zu 212300 Acres und 37900 cwts be- 
rechnet gegen 113 900 Aeres und 17 300 ewts 
im Vorjahre. 
Für die Vereinigten Provinzen (21,1 v.H.) 
war im ersten Memorandum ein Rückgang des An- 
bauareals angenommen worden, nach neueren Be- 
richten scheint das wirklich bestellte Areal 40 400 
Acres zu betragen, das der vorjährigen Indigo- 
fläche von 40 700 Acres etwa gleich kommen 
würde. Die Witterungsverhältnisse sind im großen 
ganzen günstig gewesen. Die gesamte Ausbeute 
schätzt man auf 7600 Faktoreimaunds oder 
5100 cts gegen 6400 Faktoreimaunds oder 
4300 cmts im Vorjahre, was eine Zunahme um 
19 v. H. bedeuten würde. Die für den Calcuttaer 
Markt verfügbare Indigomenge wird wahrscheinlich 
geringer sein, denn ein Teil des gewonnenen 
Indigos wird an Ort und Stelle verbraucht oder 
nach anderen Provinzen verschickt. 
Für das Punjabgebiet (7,8 v. H.) geben 
die Berichte das Areal jetzt auf 62 300 Acres an 
gegen 67 500 Acres im vergangenen Jahre. Die 
Abnahme von 7,7 v. H. ist auf die zu spät er- 
folgte Bewässerung aus den Kanälen zurück- 
äzuführen. Der Ertrag an Indigosaat wird auf 
3227 600 Sers oder 54 000 cwts geschätzt, an 
Indigofarbe auf 636 600 Sers oder 106600 ewts. 
Einen überblick über die Indigoproduktion 
Britisch-Indiens, wie sie für die Saison 1906/07 
geschätzt ist, geben die folgenden Tabellen: 
Areal. 
Lau- Vor I If Zehn 
fende jährige jahrige jähriger 
Provinzen Ernte Du zt annsertrag 
Acres 
Bengalen ..... 151800161000280000400300 
Madras 212 300 113 900 214 400 282100 
ee Provingen 0 1400 40 700 163 100 2.4 500 
Punjab 300 67 50 69 100 77200 
*P gesamt —-9 800 383 600 726 900 1.001 400 
Indigoertrag. 
awis. ewts 
Bengalen 16 100 14 100 32200 45 900 
adras 37900 17300 36 900 16000 
Perein, Provinzen 5 100 4300 16 300 23 900 
unjab . . . . .. 10 600 10800 12 400 13 400 
Jusgesam 69 700 460 500 97 800 129 200 
  
Die überseeische Indigoausfuhr hat in den 
letzten drei Jahren folgenden Verlauf genommen: 
1903.04 1904.05 1905/06 
Menge in ewts 
Über Calcutta . . 29 358 30 029 19 062 
Madrashäfen .24414 11901 7 756 
Bombay 3556 3290 1898 
Karach. 2582 4 031 2 463 
Rangon — 1 7 
Calcutta hat von der vorjährigen Ernte in 
den sieben Monaten von April bis Oktober 1906 
2583 cwts Indigo ausgeführt gegen 5144 cwts 
in derselben Zeitperiode des Jahres 1905 von 
der Ernte der Saison 1904/05. 
Rakaoausfuhr der Dominikanischen BRepublik von 
Januar bis September 1906. 
Der Kakavexport der Dominikanischen Republik 
betrug nach den Zollabrechnungen: 
im 1 Vierteljahr 1906. 4168 561 Pfund, 
- 13760 670 — 
- - - 10 891 888 
Jannar bis Sept. 1906. 28 821 119 Pfund. 
Die Gesamtausfuhr im Kalenderjahr 1905 
stellte sich auf 27792741 Pfund; wenn auch 
bereits bis Ende September 1906 ein Überschuß 
von 1 028 378 Pfund zugunsten der diesjährigen 
Ernte wahrzunehmen ist, und vielleicht auch noch 
4 bis 6 Millionen Pfund im letzten Vierteljahr 
hinzukommen, so kann man doch mehr und mehr 
der Meinung Raum geben, daß die Erwartungen 
für die Ernte 1906 wohl zu hoch gespannt ge- 
wesen sind. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in San Domingo.) 
  
Eröffnung der Bahnlinte Dretori—Rustenburg 
im Transvaal. 
Die neue Bahnlinie von Pretoria nach Rusten- 
burg im Transvaal ist am 27. Dezember 1906 
eröffnet worden. 
Die Bahn zweigt neun Meilen nördlich von 
Pretoria von der Linie Pretoria —Pietersburg in 
westlicher Richtung ab; sie hat eine Länge von 
etwa 70 engl. Meilen und erschließt ein in land- 
wirtschaftlicher Hinsicht sehr wertvolles Gebiet. 
Die Spurweite ist die in Südafrika übliche von 
3 Fuß 6 Zoll. Die dortige Gegend produziert 
hauptsächlich Tabak, der sich in ganz Südafrika 
einer großen Beliebtheit und eines steigenden 
Absatzes erfreut. Das von der Bahn durch- 
schnittene Gelände ist übrigens auch für andere 
Kulturen, besonders für den Anbau von Obst, 
in hervorragender Weise geeignet. 
Die neue Eisenbahnlinie bildet einen wert- 
vollen Zuwachs zu dem Bahnnetz der Kolonie. 
(Bericht des Handelssachverständigen in Johannesburg.)
	        
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