Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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Es beabsichtigen zu spenden: 
8. Der Herr Landrat in Pinneberg für 
1041,25 Mark Liebesgaben. 
Der Fabrikdirektor und Leutnant der Reserve 
Herr Flehinghaus in Berlin eine Anzahl 
2. 
# 
Sprechmaschinen nebst dazugehörigen Platten, 
zur Unterhaltung der in den Lazaretten be- 
findlichen Leichtkranken und Rekonvales= 
zenten. 
  
Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) 
Das Erlöschen des RKufstandes in 
Oeutsch-Südwestafrika. 
(Hierzu eine Karte vom Schauplat der südwestafrila- 
nischen Kämpfe.) 
Die Fortsetzung einer vom Königlich Prenßi- 
schen Großen Generalstabe ansgearbeiteten Dent- 
schrift über den Verlauf des Aufstandes in 
Südwestafrika wurde dem Reichstage soeben 
durch den Herrn Reichskanzler vorgelegt. Da im 
dentschen Volke das Interesse für die schwer heim- 
gesuchte Kolonie erfreulicherweise immer weiter 
gewachsen ist, je näher der allgemeine Friede 
und damit die Möglichkeit eines umfassenden wirt- 
schaftlichen Neuaufbaues herankommt, so geben wir 
den Inhalt der Denkschrift diesmal auch hier ein- 
gehend wieder. Die Denkschrift führt aus: 
Seit November 1906 sind Gefechte von Be- 
deutung im Süden unseres Schutzgebietes 
nicht mehr zu verzeichnen. Nur vereinzelt 
sind noch Uberfälle von Patronillen, Viehwachen 
und Transportbedeckungen vorgekommen. Am 
1. November 1906 gelang es einer Hottentotten- 
bande unter Führung Stürmanns, die Besatzung 
von Uchauaris zu überfallen. Die Verfolgung 
des Gegners wurde sofort aufgenommen. Ober- 
leutnant Frhr. v. Fürstenberg mit einer Kom- 
pagnie und einem Maschinengewehrzug erreichte 
am 5. November 1906 in den östlichen Käras- 
bergen den Feind, der nach kurzem Gefecht aus- 
cinanderlief. 60 Mann dieser Bande, darunter 
auch ein Sohn des Führers, stellten sich bald 
darauf in Lifdood und gaben 18 Gewehre ab. 
Von Stürmann selbst hat man seit dieser Zeit 
nichts mehr gehört. 
Ebenso gelang es der Abteilung Molidre, 
andere im November vorigen Jahres hauptsächlich 
im Fischflußgebiet auftanchende Hottentottenbanden 
a#u zersprengen. Ein Teil lief in den schwer zu- 
gänglichen Oranjebergen auseinander, ein anderer 
Teil, darunter auch der im vorigen Jahre viel 
genannte Bandenführer Fielding, trat auf eng- 
lisches Gebiet über. 
Schließlich sah auch der Hauptgegner, der 
noch im Felde stand, der Kapitän der Bondels- 
  
zwarts Johannes Christian, die Nußlosigkeit 
weiteren Widerstandes ein; er wurde kriegsmüde. 
Auch für ihn waren erhebliche Verpflegungs- 
schwierigkeiten entstanden, seitdem der deutsche 
Führer für die Entfernung des Farmerviehs aus 
dem Süden sowie für die erhöhte Sicherheit der 
Transporte Sorge getragen und dadurch dem 
Gegner die Möglichkeit genommen hatte, vom 
Raube zu leben. 
Anfang Oktober traf ein Bote in Keetmaus- 
hoop ein, der angab, daß Johannes Christian 
um Frieden bitte. Der Bote war als unzu- 
verlässig bekannt; es blieb zweifelhaft, ob er tat- 
sächlich vom Kapitän mit dieser Sendung beauf- 
tragt war. Er wurde daher an diesen zurückgesandt 
mit der Aufforderung, der Kapitän möge sich 
stellen. Darauf ließ Johannes Christian den ihm 
persönlich bekannten Pater Malinowski um eine 
Unterredung in der Gegend von Springpüts 
bitten. Nachdem ihm freies Geleit zugesichert 
war, traf er mit 50 Kriegern am 21. Oktober 
in Heirachabis ein, von wo er am 26. zum 
Oberstleutnant v. Estorff nach Ukamas beschieden 
wurde. 
Die Unternehmungen in dem beschräntten Ge- 
biet der Kärasberge wurden vorlänfig eingestellt. 
Oberstleutnant v. Estorff wurde durch den Oberst 
v. Deimling angewiesen, mit den Bondels- 
zwarts auf folgender Grundlage zu verhandeln: 
Unterwerfung, Abgabe der Waffen, Zusicherung 
von Leben und Freiheit. Letzteres wurde zu- 
gesagt, weil zuverlässig bekannt war, daß die 
Bondels den Kampf bis zur Vernichtung der 
Gefangenschaft vorziehen würden. 
Am 27. und 28. Oktober meldete jedoch 
Oberstleutnant v. Estorff, der Kapitän erkläre, 
über die Waffenabgabe nicht entscheiden zu können 
ohne das Einverständnis Joseph Christians 
und anderer Großleute, deren baldiges Eintreffen 
erwartet werde. 
Durch das Sammeln des Stammes wurde 
der Beginn der Verhandlungen bis zum 21. De- 
zember verzögert. Die Ende Ofktober erfolgte 
Aussendung von Boten, die die Großlente auf-
	        
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