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Ausfuhr von Quebracho und Quebracho-Extraht aus
A.gentinien im Ohtober 1906.
« Quebracho Quebracho-
Verschifiungsziel M Lan ge Ertratt
Großbritannin — 379
Frankreichg . 79 46
Belgin — 10
Deutschland 6920 1642
Italien. 350 608
Order 12377 —
Vereinigte Staaten von
Amerika 5584 3169
Brasillen — 41
Uruguay) 25
Verschiedene Länder 1 000 60
Zusammen. 26 310 5980
(Voricht ded Kaiserl. Generalkonsulats in Buenos-Ni#cs.)
Eine transsaharische Telegraphenlinie.
Die französischen Kolonialbehörden befassen
sich zur Zeit mit dem Projekt einer Telegraphen-
linie, mittels welcher Algier und mithin auch
Paris mit der französischen Besitzung Senegal
verbunden werden soll. Es handelt sich in erster
Stelle darum, die bestehenden Linien, die in
Beni-Abbes und Timmimun ihre Endpunkte
haben, bis zu der Ortschaft Adrar, welche
1200 km von der Küste entfernt liegt, aus-
zudehnen. D iie eigentliche transsaharische Tele-
graphenlinie würde im letztgenannten Ort ihre
Anfangsstation haben und über eine Distanz von
1400 km durch die Sahara bis Burem am
Nigerfluß weitergeführt werden. Besonders schwierig
wird die Uberwachung der Linie zwischen Adrar
und Timissao sein, zumal die Gegend, durch
welche der Telegraph geführt werden soll, arm
an Wasser, aber besonders reich an nomadischen
Räuberbanden (Tuaregs und dergl.) ist. Mit
Rücksicht darauf besteht die Absicht, der Linie
entlang in Entfernungen von 80 bis 200 km
Militärposten und namentlich kleinere Verteidi-
gungswerke zu errichten, die mit Geschützen und
Handgranaten bewaffnet und je von einer
Militärwache in Stärke von fünf Mann besetzt
werden sollen. Jeden Morgen werden die Posten
durch einen telephonischen Auruf kontrollieren, ob
die Leitung ungestört ist, und falls dies nicht der Fall
sein sollte, werden von den in Frage kommenden
Posten je zwei Mann mit dem entsprechenden
Material auf Kamelen sich entgegengehen, bis der
Störungspunkt entdeckt ist.
Was die Strecke Timmissav—Burem an-
betrifft, so befindet sich diese im Hinblick auf die
Sicherheit der Linie in einer erheblich günstigeren
Lage dadurch, daß die Linie durch eine Gegend
Fgeführt wird, wo es an Wasser und Vegetation,
somit auch an Ansiedlungen nicht mangelt. Auf
dieser Strecke werden Militärposten in Timianno,
JIn-Uzel und Telayet vorgesehen.
Von Burem wird die Linie in westlicher
Richtung nach Timbuktu und weiter nach dem
Senegal, der Guineaküste und der Elfen-
beinküste abgezweigt, und in östlicher Richtung
über Say und Zinder nach dem Tschadsee.
Der Telegraphendraht soll in der Luft ge-
spannt werden, und zwar in einer Höhe von
4½ m von der Erdoberfläche, damit Kamele und
ihre Bereiter unter ihnen passieren können. Die
Stützpunkte werden aus stählernen Pfählen be-
stehen, die sich teleskopisch zusammenlegen lassen,
und zwar, um deren Transport auf Kamelen bei
der Errichtung der Linie zu erleichtern.
Die Anlagekosten werden auf rund zwei
Millionen Mark geschätzt, während die Tarif-
gebühren die Höhe von 40 Pfennig für jedes
Wort nicht übersteigen werden.
Kupferbergwerhe und Eisenbahnbau in Südafrika.
Aus Kapstadt wird der „Deutschen Orient-
Korrespondenz“ geschrieben: Die Entdeckung von
ausgedehnten, überaus reichen Erzlagerungen
(Kupfer, Zink, Gold und Silber) in den inneren
Gebieten Südafrikas hat auf die Ausgestaltung
des Eisenbahnnetzes einen derartigen Einfluß aus-
geübt, daß sowohl die Regierung wie auch die
wirtschaftlichen Kreise in der Kapkolonie ihre
spezifischen, lokalen Interessen dadurch für beein-
trächtigt halten. Die Kap-Kairoeisenbahn bringt
insofern eine Enttäuschung, als infolge der ge-
legentlich der Vermessungsaufnahmen namentlich
in Nord-Rhodesien entdeckten Mineralreichtümer
des Landes entgegen den ursprünglichen Pro-
jekten die Linie nunmehr in einer Richtung seit-
wärts von der Hauptlinie weitergebant werden
soll, durch die künftighin ein bedeutender Teil
des Transitverkehrs der Kapkolonic verloren gehen
wird.
Bekanntlich wurde diese Eisenbahn bis zu den
Gruben von Brokenhill vollendet; es besteht
nunmehr die Absicht, die Bahn nach Bwana-
Mkubwa, 180 km nordwestlich von Brokenhill,
weiterzubanen, weil dort reiche Kupfererzlagerungen
entdeckt worden sind. In einer Entfernung von
320 km nordwestlich von Bwana-Mkubwa sind
aber bei Kanshanshi, welches etwa 30 km
südlich von der Grenze des Kongostaates liegt,
ebenfalls Kupfergruben entdeckt worden, so daß
die Abzweigung der Kap— Kairo bis dorthin weiter-
gebaut werden wird.