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Überhaupt befinden sich im Kafue-tal noch
verschiedene weniger bekannte Erzlagerungen,
u. a. die sogenannten Silver-king, Sable-Ante-
lope, Hippo-Rhino, Charobie und True-Blue-
gruben, die den Interessensphären der Northern
Copper Company und deren Zweiggesellschaften:
Rhodesia Copper Company, Rhodesia Brokenhill
Development Company und Kafue Copper
Development Company angehören.
Eine zweite Gruppe von Kupferminen liegt
im Distrikte Katanga des Kongostaates in der
Gebirgsgegend zwischen zwei Nebenflüssen des
Oberkongos, der Lualaba und der Lufira. Dieser
Komplex von Kupfergruben wird demnächst von
der anglo-belgischen Minenbaugesellschaft: Tan-
ganyika Concessions erschlossen werden. Mit Rück-
sicht auf diese Erzlagerungen ist die Minenbau-
gesellschaft bestrebt, den Bau der Eisenbahnlinie,
die ihren Terminus in Lobitobay nördlich von
Benguela erhalten wird, möglichst zu beschleunigen.
Lobitobay bietet den besonderen Vorteil, daß
es einen ausgezeichneten natürlichen Hafen besitzt,
über welchen der überseeische Verkehr zwischen
dem Inneren Afrikas und die anderen Weltteile
geführt werden könnte. Die Hauptinteressenten
der Benguelaeisenbahn werden natürlich auch
alles aufbieten, um diese Linie, die im ver-
gangenen Jahre über den Gebirgsrand der Hoch-
ebene vollendet worden ist, möglichst bald an das
Eisenbahnnetz von Nord-Rhodesien anzuknüpfen,
um derart die Hauptstadt von Süd-Rhodesien
(Matabeleland), Buluwayo über Lobitobay mit
dem Atlantischen Ozean zu verbinden.
Schließlich sei die Kupfergrube von Tsumeb
in Deutsch-Südwestafrika erwähnt, welche die
Veranlassung zu dem Bau der sogenannten
Otavibahn gewesen ist. Sollte der Bau dieser
Linie in nordöstlicher Richtung und weiter östlich
fortgesetzt werden können, und zwar mit Über-
schreitung des Okavangoflusses bei Andara und
des Kuandoflusses bei Kasungula das Zambesital
entlang, so würde sie bei Livingstone an den
Victoriafällen an die Kap-Kairobahn angeschlossen
werden können.
So viel ist sicher, daß nach der Vollendung
der Eisenbahnlinie Lobitobay—Katanga—Broken-
hill die Entfernung zwischen Southampton und
Johannesburg mittels dieser Eisenbahn ebenso
groß sein würde, wie die Distanz zwischen diesen
Orten, wenn man den Weg über Kapstadt
nimmt. Sollte aber das Endziel der Reise von
Southampton Buluwayo sein, so würde diese
Stadt über Lobitobay in 17 Tagen und
18 Stunden zu erreichen sein, dagegen aber die
Reise dorthin über Kapstadt 19 Tage und
8 Stunden in Anspruch nehmen.
Daß die Kapregierung und das Parlament
der Kapkolonie sich über diese Neugestaltung der
Verkehrsverhältnisse beunruhigen, ist erklärlich;
indessen wird es ihnen kaum möglich sein, die
Entwicklung der Dinge in ihrem natürlichen Lauf
zu hemmen.
Verschiedene Mitteilungen.
KAllerhöchste Kne#rhennungsschreiben an das
Rolonlal- Wirtschaftliche Komitee.
Der Kaiser und das Kolonial-Wirtschaft-
liche Komiteec.
Das fortgesetzte Interesse Seiner Majestät des
Kaisers an den Arbeiten des Kolonial-Wirt-
schaftlichen Komitees bekundet neuerdings das
folgende, an den Vorüitzenden des Komitees Karl
Fupf gerichtete Schreiben, datiert Berlin, den
21. Februar 1907:
„Ew. Wohlgeboren erwidere ich auf die
gefällige Zuschrift vom 19. Dezember v. Is.
ergebenst, daß ich gerne Gelegenheit genommen
habe, die eingesandte Schrift „Die Arbeit des
Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees 1896 bis
1906 nebst dem Wirtschaftsatlas der deutschen
Kolonien« Seiner Majestät dem Kaiser und
Könige vorzulegen. Allerhöchstdieselben geruhten
mit lebhaftem Interesse und mit dankbarer An-
erkennung davon Kenntnis zu nehmen, in welch
wirksamer Weise das genannte Komitee durch
seine eifrige Tätigkeit an der Lösung der wich-
tigsten wirtschaftlichen Fragen der Kolonien und
an der Aufklärung des deutschen Volkes über
seinen Kolonialbesitz mitgearbeitet hat.
Der Geheime Kabinettsrat.
In Vertretung:
(gez.) v. Eisenhart.“
*#
Der König von Sachsen und das Kolonial=
Wirtschaftliche Komitee.
Dem Kolonial-Wirtschaftlichen Komitee wurde
am 5. März d. Is. durch den Königlich Sächsischen
Gesandten Graf Vitzthum v. Eckstaedt das
folgende Schreiben des Königs von Sachsen
überreicht:
„Das zehnjährige Bestehen des Kolonial=
Wirtschaftlichen Komitees gibt Mir Anlaß, dem
Verein in Anerkennung seiner erfolg-