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jetzt, froh der ihm gegönnten Ruhe, in seinem
Fluchtlager am Pitu stehen bleiben würde. Ich
gab daher dem M. P. Kitanda den Befehl,
Schabruma vorläufig nur zu beobachten, ihn aber
nicht auszustören.
Die Unternehmung gegen Upangwa konnte
also beginnen. Am ril traten die Ab-
teilungen der 13. Feld-Kompagnie von Gumbiro
aus den Marsch in ihre ersten Einschließungs-
stellungen am Ruhuhn an.
Ich erhielt in den ersten Tagen des April
Meldungen aus Kitanda, die besagten, daß Mo-
hamakiro seine Leute in Mgende zu erneutem
Vorgehen sammle. Auch Schabruma beginne sich
zu rühren, um sich mit Mohamakiro zu vereinigen.
Ich hielt es jetzt nicht für richtig, Ungoni noch
mehr von Truppen zu entblößen, denn ein Ein-
fall Schabrumas und Mohamakiros, die vereinigt
immer noch über eine recht ansehnliche Streit-
macht verfügten, in die unterworfenen Landschaften
Likuyn und Kitanda mußte auf jeden Fall ver-
mieden werden. Ich betraute daher Hauptmann
v. Kleist mit der weiteren Durchführung der
militärischen Maßnahmen in Upangwa und wies
ihn an, sein Vorgehen soviel zu beschleunigen,
als es ohne Schädigung des Endzwecks möglich
war. Ich selbst blieb vorläufig in Gumbiro,
denn dort erreichten mich die Nachrichten aus
Likuyn, Kitanda, Ssongea und Upangwa gleich-
mäßig am schnellsten, und ich hatte es schlimmsten-
falls in der Hand, die Bewegungen in Upangwa
zu unterbrechen und Truppen nach dem Osten zu
werfen.
Sehr bald kam ich in die Lage, besondere
Maßnahmen zum Schutze des Ostens anzuwenden.
Oberleutnant Hudemann, der mit 35 Hinterladern
auf dem M. P. Kitanda zurückgeblieben war,
hatte erfahren, daß Schabruma und Mohamakiro
sich am Luwegu vereinigen wollten, um mit ihren
Leuten über die portugiesische Grenze zu ziehen.
Ich habe schon früher ausgeführt, daß ich es
für einen Nachteil ansehen würde, wenn es den
Sultanen, vor allem Schabruma, gelänge, auf
portugiesisches Gebiet überzutreten. Sie würden
dort eine ständige Gefahr für den südlichen Teil
des Schutzgebietes sein, und ferner würde die
Stenerkraft des Ssongeabezirks durch Wegzug eines
großen Teils der arbeitsamen kräftigen Wangoni
orheblich geschwächt. Selbst wenn die Sultane
allein entkämen, würde ihnen später voraussichtlich
ein großer Teil ihrer Anhänger folgen.
Unter Berücksichtigung dieser meiner ihm be-
kannten Gedanken wollte sich Oberleutnant Hude-
mann zwischen Schabruma und Mohamakiro
schieben, um ihre Vereinigung und ihren Abmarsch
nach Süden zu verhindern. Hierbei kam es am
10. und 11. April zu Zusammenstößen zwischen
Schabrumas Leuten und der Besatzung des Ki-
tanda-Postens. Schabruma wurde nach Nordosten
abgedrängt und blieb auf dem rechten Luwegu-
ufer sthen. Ihm dort zu folgen, war die Be-
satzung des Kitanda-Postens vorläufig zu schwach.
Bei Eingang der ersten Meldungen des Ober-
leutnants Hudemann über die Bewegungen
Schabrumas und Mohamakiros hatte ich Sorge
getragen, alle in. Ungoni verfügbaren Truppen
nach dem Osten zusammenzuziehen. Der M. P.
Ruanda wurde aufgegeben und seine Besatzung
Oberleutnant Hudemann zur Verfügung gestellt,
der vom 17. April ab über 2 Europäer, 46 Askari,
20 Frreguläre und 150 Hilfskrieger verfügte.
Hauptmann v. Kleist wurde von den Vorgängen
im Osten benachrichtigt und nochmals darauf hin-
gewiesen, wie wichtig eine schnelle Beendigung
der Upangwa-Expedition sei.
Gerade im richtigen Angenblick, am 11. April,
traf sehr erwünscht eine im Februar d. J. bean-
tragte Verstärkungs-Abteilung, bestehend aus zwei
Europäern, 46 Askari, unter Führung des Leut-
nants v. Blumenthal in Ssongea ein. Der
dortige Bezirksamtmann war von den Vorgängen
im Osten unterrichtet und wußte, wieviel mir
darauf ankam, den Wangoni den Weg zum Ro-
vuma zu verlegen. Er veranlaßte daher Leut-
nant v. Blumenthal, den er durch die Besatzung
des Njamtumbo-Postens unter Unteroffizier Rohde
verstärkte, nach der Landschaft Likuyn zu gehen,
um einem Durchbruchsversuch Schabrumas und
Mohamakiros nach Süden entgegentreten zu
können.
Leutnant v. Blumenthal besetzte den Lmvegu-
Posten und ging mit einer starken Abteilung von
dort in närdlicher Richtung auf dem rechten
Luwegunfer vor. Seine Patronillen klärten bis
zum unteren Luhanjandn, Mkupehi und Ligombe
auf. Es kam zu mehreren heftigen Zusammen-
stößen mit den Aufständischen, die beträchtliche
Verluste erlitten. Diesseits wurden zwei Farbige
verwundet. Schabruma zog den Luwegu ab-
wärts, Mohamakiro blieb in Mgende. Die Ge-
fahr ihres Entkommens nach Süden war ab-
gewendet.
Die vorgeschilderten Ereignisse hatten mich in
dem Entschluß bestärkt, gegen die Landschaft
Mgende, die den Führern der hiesigen Aufstands-
bewegung sicheren Unterschlupf bot und deren
Bewohner durch zu erwartende nenue Einfälle in
den Ssongea-Bezirk eine ständige Gefahr für die
mühsam erkämpfte Ruhe in Ungoni bildeten, nach
Beendigung der Upangwa-Expedition energisch
vorzugehen.
Ich habe keinen Anstand genommen, in
Mgende, das zum Bezirk Mahenge gehört, zu
operieren, denn meines Erachtens bildet die