Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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gehofft, so aber wurden bei der Versteigerung trotz 
guter Durchschnittspreise nur 150 000 Rup. erzielt. 
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsuls in Kalkutta.) 
Die indische Baumwollernte 1906,07. 
Das Schlußmemorandum über die indische 
Baumwollernte für die Saison 1906/07, welches 
am 21. Februar d. Is. veröffentlich ist, baut sich 
auf auf den aus den einzelnen Provinzen bis 
äum 1. Februar d. Is. eingegangenen Berichten 
und gibt, soweit es möglich ist, Vergleiche mit 
der Ernte in dem voraufgegangenen Jahre. Mit 
Ausnahme von Kishangarh State in Rajputana 
und Malwa Agency in Zentralindien sind die 
Provinzialberichte vollständig eingegangen. Die 
ausgebliebenen Berichte fallen aber nicht ins Ge- 
wicht, und es sind die von ihnen für den De- 
zemberbericht gelieferten Angaben in diesem Schluß= 
memorandum angesetzt worden. 
Die gesamte mit Baumwolle bestellte Fläche 
wird jetzt zu 22 334 000 Acres angegeben; sie ist 
um 1272 000 Acres oder 6 v. H. größer als die 
vorjährige. Der Gesamtertrag beläuft sich auf 
4908 000 Ballen von je 400 engl. Pfund und 
ist um 1 482 000 Ballen oder um 43,3 v. H. 
größer als der vorjährige. 
Die Witterung ist während der Saison im 
allgemeinen günstig gewesen, wenn auch in ver— 
schiedenen Gegenden die Ernte durch Krankheit 
und Insektenplage gelitten hat. Der Stand der 
Strnte wird im ganzen als gut gemeldet. 
In den britischen Gebietsteilen wird die Fläche 
auf 13 537 000 Acres und der Ertrag auf 
2 935 000 Ballen geschätt. Hieraus ergibt sich 
eine Einschränkung des Anbaues um 486000 Acres 
oder 3,5 v. H., die allein auf den im Punjab- 
gebiete durch die Verheerung der Baumwoll= 
bflanzungen während der Saison 1905/06 ver- 
ursachten Rückgang zurückzuführen ist. Im Ertrage 
hat sich eine Zunahme von 704 000 Ballen er- 
geben, die etwa 31,5 v. H. der im Vorjahre in 
den britischen Gebietsteilen erzielten Baumwoll- 
ernte gleichkommt, wobei in Berücksichtigung zu 
ziehen ist, daß die Ernte im Punjab und in 
einigen anderen Provinzen im Jahre 1905/06 
außerordentlich klein ausgefallen ist. 
l In den Eingeborenenstaaten sind 8 807 000 
dirres mit Baumwolle bepflanzt worden, auf denen 
Im Verten zu 1 973 000 Ballen berechnet wird. 
en ergleich mit dem Vorjahre ergibt sich hier 
le Zunahme um 1758000 Acres oder 24,9 v. H. 
und um 778 000 Ballen oder 65,1 v. H. 
Im einzelnen ergeben sich nach dem end- 
hültigen Schätzungsberichte für die einzelnen Ge- 
Vietsteile Indiens im Vergleich mit dem Vorjahre 
folgende Anbauflächen und Erträge: 
  
1906/07 
1000 1000 
Acres Ballen 
1905/06 
1000 1000 
Acres Ballen 
Provinzen und 
Staaten 
Bombay, einschließ- 
lich der Einge- 
  
borenenstaaten. 6 520 1516 5934 1009 
Sind, einschließlich 
der Eingebore- 
nenstaaten 245 155 283 84 
Madras, Raiyat- 
waridörfer 1 544 157 1597 145 
Zentralprovinzen 
und Berar 4 852 882 4 849 818 
Vereinigte Provin- 
zen, einschließlich 
der Eingebore= 
nenstaaten. 1 489 638 1372 394 
Pundjab, einschließ- 
lich der Eingebo- 
renenstaaten 1 408 357 2 020 192 
Nordwestliche 
Grenzprovinz 61 13 59 13 
Aijmer-Merwara 40 58 29 15 
Bengalen ohne Ein- 
geborenenstaaten 75 16 71 16 
Ostbengalen und 
Assia .. 57 14 61 17 
Burmaa .. 186 35 183 35 
Baroda . . . . .. 693 224 730 189 
Hyderabad . . 3 480 430 2537 303 
Mysore . . . . . . 89 10 76 5 
Zentralindien 1 177 227 979 130 
Rajputana 428 176 291 61 
Zusammen 22 344 4908 21 072 3426 
Aus den Einzelberichten der Provinzen, denen 
der Prozentsatz, mit welchem sie an der Gesamt- 
anbaufläche Britisch-Indiens beteiligt sind, in 
Klammern beigesetzt ist, mögen noch folgende An- 
gaben über die Ernte hervorgehoben werden: 
Bombay (27,1 v. H.). Die gesamte mit 
früher und später Baumwolle in den britischen 
Gebietsteilen bepflanzte Fläche wird zu 3752 000 
Acres gemeldet, woraus sich eine Zunahme von 
52 000 Aecres oder 1,4 v. H. gegen das Vorjahr 
ergibt. Die Eingeborenenstaaten (mit Ausnahme 
von Baroda) haben 2 768 000 Acres mit Baum- 
wolle bestellt gegen 2 235 000 Acres im Vorjahre; 
sie haben hiernach das Anbauareal um 333 000 
Acres oder 23,8 v. H. vergrößert. Seit dem 
Dezemberbericht (vgl. Nr. 6 der „Nachrichten“ für 
1907) hat die Ernte in Nordgujarat etwas unter 
der ungünstigen Witterung gelitten und in Teilen 
des Dekkan unter Krankheiten. In Karnatak 
haben das trübe Wetter und der Regen im De- 
zember Krankheiten mit sich gebracht, und aus 
manchen Gegenden ist berichtet worden, daß die
	        
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