Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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Manganerzfunde in der portugliesischen Kolonie Goa 
und in Britisch-Indien. 
Für die Weiterentwicklung des portugiesischen 
Hafens Mormugäo der Kolonie Goa kommt der 
Ausschwung der Manganerzgewinnung im west- 
lichen Indien sehr erwünscht, um so mehr, als 
der Handel dieser Kolonie mit Europa in den 
letzten Jahren eine deutliche Tendenz zum Zurück- 
gehen gezeigt hat. Insbesondere geht der größte 
Teil des im Staate Mysore gewonnenen Erzes 
über den genannten Hafen. So sind in den 
letzten zwölf Monaten vom 1. Dezember 1905 
bis 30. November 1906 etwa 40 000 Tous über 
Goa verschifft worden. Nun hat man aber auch 
auf portugiesischem Gebiet Manganerze gefunden, 
und bei dem allgemeinen Interesse, das zur Zeit 
für dieses Mineral in Indien herrscht, hat es 
nicht ausbleiben können, daß man sich eifrig um 
Konzessionen zur Ausbentung der mineralhaltigen 
Erde bewarb. Es heißt, daß seit Anfang 1906 
an 250 Gesuche dieser Art eingegangen seien. 
Zwanzig Minen seien auf Grund dieser Kon- 
zessionen jetzt im Betriebe. Diese befinden sich 
nicht allzuweit von der Küste entfernt, so daß 
bei der Verschiffung keine besonders hohen Be- 
förderungskosten entstehen. Bei der Bewilligung 
der Konzessionen scheinen die portugiesischen Be- 
hörden liberal zu verfahren. 
Aus dem Staate Mysore und den auliegenden 
Gebieten kommen immer noch neue Meldungen 
über die Auffindung neuer manganerzhaltiger 
Stellen. Ein besonders reiches Lager soll 
6 Meilen außerhalb der Grenzen von Mysore 
im Distrikt Bellary entdeckt worden sein. Die 
Metallproben sollen durchschnittlich 54 % Metall- 
gehalt ergeben haben. Was nach den in die 
Offentlichkeit dringenden Mitteilungen diese Funde 
so wertvoll macht, ist nicht nur die Flächen- 
ansdehnung des Metallvorkommens, sondern auch 
ihre günstige Lage zu der Southern Mahratta 
Railway, deren nächste Station Harihar nur 
11 englische Meilen von den Erzlagern liegen 
soll, um 120 Meilen näher an Marmugao als 
  
die sonst nächst gelegene Mine in Mysore. Arbeits- 
kräfte und Transportgelegenheit seien, so heißt 
es, in der Gegend reichlich vorhanden, und das 
Klima daselbst sei vorzüglich. 
Es liegt in der Natur der Sache, daß der- 
artige Nachrichten am Anfang denkbar günstig 
ausfallen. Es dürfte jedoch, wenn man dies auch 
in Rechnung zieht, keinem Zweifel unterliegen, 
daß die Gewinnung von Manganerzen in jenen 
Gegenden noch bedeutend zunehmen kann und 
wird. Dafür sind schon jetzt der gesteigerte Ver- 
kehr auf den in Betracht kommenden Eisenbahnen, 
die allgemeinen Klagen über die unzureichende 
Wagenstellung und die Bemühungen dieser Eisen- 
bahnen, ihren Wagenpark nach Möglichkeit zu 
vermehren, die sichersten Zeichen. So will die 
bereits genannte Southern Mahratta Railway 
die Fassungsfähigkeit eines Teils ihrer Güter- 
wagen vermehren, für 200 000 Rupien nene 
Wagen anschaffen und eine Anzahl älterer Wagen 
nach Ausbesserung wieder in den Dienst einstellen. 
(Bericht des Kais. Generalkonsulats in Kalkutta.) 
Geplante Kbänderung der Vorschriften für die Einfuhr 
und Cagerung von Detroleum in Sierrao Leone. 
Nach einem zur allgemeinen Kenntnis ge- 
brachten Entwurf einer Verordnung zur Ab- 
änderung der Petroleumverordnung Nr. 1 vom 
Jahre 1906 soll der Gonverneur im Rate befugt 
sein, die Einfuhr und Lagerung auch für solches 
Petroleum zu gestatten, das einen unter 95° F. 
liegenden Entflammungspunkt hat, sofern ein 
schriftlicher Antrag bei dem Zollkollektor gestellt 
wird. Für Petroleum, das als Leuchtöl ver- 
wendet werden kann, soll indes diese Erlaubnis 
nicht erteilt werden. 
Der Gouverneur soll ferner ermächtigt sein, 
für Petroleum, das zu gewerblichen Zwecken ein- 
geführt worden ist, die gemäß der Petroleum- 
verordnung vom Jahre 1906 gezahlten Einfuhr-- 
zölle zurückzuzahlen. 
. 
The Bourd of Trade dournal.) 
  
Verschiedene 
Rolonial- Wirtschaftliches. 
Das Maiheft des „Tropenpflanzer“, Zeit- 
schrift für tropische Landwirtschaft, Organ des 
Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees, bringt einen 
Artikel von H. L. W. Costenoble über Obst-, 
und Bast-Bananen, in welchem er auf 
der Erfahrungen, die mit der Bananen= 
Kultur und -Ausfuhr auf Jamaika und den 
Mitteilungen. 
Kanarischen Inseln gemacht wurden, die Kultur 
der Banane für Kamerun empfiehlt. 
In einem kurzen Artikel werden darauf Mit- 
teilungen über die gegenwärtige Lage der Baum- 
wollkultur in Argentinien gemacht. 
Einen interessanten längeren Aufsatz bringt 
D. Kirchhoff über den Strauß und seine Zucht 
in Afrika. Schließlich enthält die Nummer noch
	        
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