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die Landschaft Ussangr. Die an Schwemm-
böden vom Ruaha und seinen Nebenflüssen
reiche Landschaft bezeichnet er als die Kornkammer
des Uhehebezirkes. Sie sei stark bevölkert, und
ihre Einwohner sind fleißige Leute, die bei euro-
päischen Pflanzungs-Unternehmungen willig ar-
beiten würden.
In der Besprechung wurde auf die vom
Kolonialamt veröffentlichte „Denkschrift über
die Eisenbahnen in Afrika“ hingewiesen, die
eine vorzügliche Unterlage für einen umfassenden
und zweckmäßigen Eisenbahnbauplan in
Deutsch-Ostafrika bilde. Bezüglich der Leit-
sätze für diesen Eisenbahnbauplan spricht sich das
Komitee dahin aus, daß bei sonst gleichartigen
Verhältnissen diejenigen Eisenbahnlinien den Vor-
zug verdienen, welchen eine Konkurrenz seitens der
Nachbarkolonien droht.
Das Komitee beschließt, den Generalbericht
über die Erkundungen von Fuchs und Hauter
dem Kolonialamt als Unterlage für die Auf-
stellung eines Eisenbahnbauplanes in Deutsch-
Ostafrika zur Verfügung zu stellen und zur Zeit
der Vorlage dieses Eisenbahnbauplanes durch die
Kolonialverwaltung seinerseits eine volkstümliche
Propaganda- durch Volksschriften, Karten und
graphische Darstellungen zu veranstalten.
Errichtung von Palmölwerken in Kamerun
und Togo.
Angesichts der großen Aufnahmefähigkeit
Deutschlands an Olprodukten (im Jahre 1906
bezog Deutschland Olprodukte im Werte von über
150 Mill. Mark vom Auslande) und im Hinblick
auf die bisherige verlustreiche Bereitungsweise
des Palmöls durch die Eingeborenen hat das
Kolonial-Wirtschaftliche Komitee die Erfindung
eines Palmölwerkes mit einem Preise ausgezeich-
net, durch welches die Palmfrüchte leicht und
billig verarbeitet werden können. Der aus West-
afrika zurückgekehrte Experte Dr. Soskin hat an
Ort und Stelle in Kamerun feststellen können,
daß bei Verwendung des Palmölwerks die Her-
stellung eines Kilogramm Oles auf etwa 11 Pf.
zu stehen kommt, während die Olbereitung auf
Eingeborenenweise über 50 Pfennig per Kilo-
gramm kostet. Diese Feststellung ergibt, daß die
Ausfuhr eines der für Westafrika wichtigsten
Produkte durch maschinelle Ausbeute ganz er-
heblich zu steigern wäre. Die maschinelle Aufbe-
reitung der Palmfrüchte bietet Europäern ein
einträgliches Geschäft.
Das Komitee beschließt zur Förderung der
maschinellen Ausbeute der Olpalme analog dem
Vorgehen mit den Baumwoll-Entkernereien in
Togo und Deutsch-Ostafrika Palmölwerke in
Kamerun und Togo zu errichten und zu betreiben.
Zunächst soll eine solche Anlage am schiffbaren
Wuri (Kamerun) Aufstellung finden. Weitere
Palmölwerke sollen dann, mit dem Ausbau der
Verkehrsverhältnisse Schritt haltend, nach dem
weiteren Innern der Kolonien vorgeschoben
werden.
Das Guttapercha= und Kautschuk-Unter-
nehmen in Neugninea.
Über die im Interesse der wirtschaftlichen
Erschließung Neuguinecas und im Interesse der
Guttapercha und Kautschuk verarbeitenden In-
dustrien unternommene Expedition berichtet Pro-
fessor Dr. Preuß:
Die gründliche Vorbereitung des Unter-
nehmens ist nunmehr abgeschlossen. Dr. Schlechter
hat eingehende Studien über den gegenwärtigen
Stand der Hevea-Kultur auf Singapore und der
Guttapflaunzen in Tjipetir und Buitenzorg ge-
macht.,. Zur Anwerbung von guttakundigen Ma-
layen bereiste er Sarawak, jedoch ohne Erfolg;
zum gleichen Zweck schiffte er sich im Jannar
nach Padang ein. In den Bovenlanden und
Padang-Pandjang gelang es ihm mit Unterstütung
des deutschen Konsuls und der Behörden, fach-
kundige Leute anzuwerben. Nach seinem letzten
an Bord des „Prinzen Ludwig“ verfaßten Be-
richt vom 26. Februar befand sich Schlechter mit
den Malayen und einer größeren Menge Pflanzen
und Sämereien (darunter 2 Kisten Palaquium
gutta), unterwegs nach Neuguinea, wo er Mitte
März eingetroffen sein dürfte.
Inzwischen hat W. C. Dammköhler im
Schutzgebiet selbst die notwendigen Vorkehrungen
getroffen, er hat Bullu für den Ausgangspunkt
der Expedition ausgesucht, die in der Kolonie an-
geworbenen etwa sechzig Leute dorthin überführt
und in einem für etwa hundert Mann ausreichen-
den Arbeiterhause untergebracht; auch ein Lager-
haus und Europäerhaus sind dort errichtet. Die
Station Bullu liegt auf einer zwei Hektar großen
Landzunge nahe Bongu am Fuße des Konstantin-
berges. Von dort kann man die Täler des
Minjem, Kioria und Kabenan gut erreichen.
Inzwischen ist auch der zur topographischen
Aufnahme des Expeditionsgeländes vom Kaiser-
lichen Gouvernement zur Verfügung gestellte
Landmesser Wernicke zur Expedition gestoßen.
Dammköhler ist beauftragt unter Benutzung
des alten Ramuweges durch das Minjemtal einen
Weg auf die Sattelhöhe zwischen Finisterre= und
Oertzen-Gebirge, der auch für Saumtiere gangbar
ist, zu schlagen und oben eine zweite Station
anzulegen. Diese sollte so weit vorgeschoben
werden, daß man von dort aus sowohl die Nord-
als die Südhänge des Finisterre-Gebirges bear-
beiten und daß auch der Vorstoß zum Ramu