Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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Rivieren. Diese Wasserstellen haben aber den 
großen Nachteil, daß sie beim Abkommen des 
Flusses meist wieder zugeschwemmt werden. 
Werden sie jedoch an einer geschützten Stelle an- 
gelegt und womöglich ausgemauert, so sind sie 
nicht mehr so leicht den Gefahren der Zerstörung 
ausgesetzt. Aus hygienischen Gründen empfiehlt 
es sich jedoch, diese Brunnen, die meist zum 
Heraufbringen des Wassers mit einer Holzwelle 
versehen sind, zu decken, da andernfalls, be- 
sonders in etwas verlassenen Gegenden, die 
Brunnen durch Hineinfallem von Tieren unbrauch- 
bar werden. 
Das Heraufschaffen des Wassers geschieht auch 
an manchen Plätzen durch Windmotore, hin und 
wieder findet man auch Schöpfmaschinen (Bagger- 
pumpen), die mit Hilfe eines Göpelwerkes in 
Bewegung gesetzt werden. Bewährt haben sich 
auch die Handpumpen. 
Als Wasserstellen gelten auch die Reste des 
in den Rivieren von der Regenzeit zurückgeblie- 
benen Wassers, ebenso auch das Wasser, welches 
  
sich an tiefer gelegenen Plätzen angesammelt hat. 
Eine derartige Wasserstelle neunt man ein Vley. 
Außerdem sei bemerkt, daß selbst in der 
Namibwüste, die in einer Breite von etwa 100 km 
an der südlichen Küste des Schutzgebietes entlang 
läuft, sich während der kurzen Regenzeit in Fels- 
spalten Wasser ansammelt, das sich dort, weil es 
gut geschützt ist, längere Zeit hält. 
Wasseruntersuchungen. 
Wie bereits erwähnt, zeichnen sich fast alle 
Wässer des Schutzgebietes durch einen sehr hohen 
Salzgehalt aus. Häufig enthalten sie auch mehr 
oder weniger große Mengen von Schwefelwasser- 
stoff. Es sei allerdings bemerkt, daß dieser in 
vielen Fällen nur ein nachträgliches Zersetzungs- 
produkt ist. Einige Wässer besitzen auch verhältnis- 
mäßig hohe Temperatur. 
Windhuk. Von besonderem Interesse sind 
die Wasserverhältnisse Windhuks. Im Osten von 
Windhuk erhebt sich ein Höhenzug, dem zahlreiche 
Quellen entspringen. 
Quellenspalte Windhnk. 
  
  
1 2 3 4 6 5 
ern ju die ern 5 Quelle Quelle Quelle beim 
ilitär= alten Quelle; . 
Selterswasser= imchefärztlichen, im Pahlschen hinter der Gonverne- 
fabrik Garten Garten Hauptkasse mentsgebäude 
Temperatur 48° 33 71,5 60 67° 
Farbe hell hell hell hell hell 
Geruch normal „ normal normal normal normal 
Geschmack 1 - - 
Trübung nicht vorhanden nicht verbanden nicht vorhanden 
Niederschlag · 
Reaktion alkalisch alkalisch alkalisch alkalisch alkalisch 
Härte . ,2 ,.5 7,70 . . 
Bleibende Härte 2,39 2,39 2,51 
Temp. Härte . 4,96 5,19 · . . 
Abdam pfrückstand 89.2 838, 53 89,30 D 89,01 « 89,02 
Ges. Alkalien als 1 " 
Chloride 67,60 67,71 I 
Aluminium u. Eisen- " 
ordd Spuren Spuren Spuren "„ 
Kalziumordd 5,80 5,95 6,00 
Magnesiumoryd. 1,00 1,03 1,22 « . . 
)lor.... 560 5,60 5,60 5,60 T 5,60 
Schwefelsäure. 14,65 14,65. 14,45 14,82 14,15 
Kieselsäure 9,78. 9,78 
Kohlensäure 17,20 s 17,20 17,82 
Salpetersäure. nicht vorhanden nicht vorhanden nicht vorhanden Die Wässer sind hinsichtlich 
Salpetrige Säure - - « - ihrer physikalischen und che- 
Ammoniak. - - - mischen Eigenschaften identisch 
Schwefelwasserstof - - - mit den vorhergehenden. 
Organ. Substanz. 0,31 K. Mn= O; 0,234 0,234 · 
Mikroskop. Befund 
  
 
	        
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