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Vorschriften für die Kusfuhr von kautschuh
aus Clberia.
Durch eine Bekanntmachung der Liberianischen
Regierung in der Sierra Leone Royal Gazette:
vom 30. März 1907 sind für den Kautschuk-
handel mit Wirksamkeit vom 1. April d. Is.
Bestimmungen erlassen, wonach für die Ausfuhr
von Kautschuk keine Beschränkung oder kein
Monopol mehr bestehen soll. Jedermann ist
hinfort berechtigt, Kantschuk aus Liberia über die
Zollämter der für die Einfuhr geöffneten Häfen
gegen Zahlung von 12 Cent für 1 Pfund aus-
zuführen. Aller zur Ausfuhr gelangende Kant-
schuk ist der Untersuchung durch die Zollbehörden
unterworfen; mit fremden Stoffen stark ver-
fälschter Kantschuk wird nicht zur Ausfuhr zu-
gelassen. The Beurd of Trade lournal.)
Vorschriften für die Sinfuhr von denaturiertem
Branntwein in den Kustralischen Bund.
Von der Regierung des Anstralischen Bundes
sind unterm 27. März d. Is. auf Grund des
Branntweingesetzes vom Jahre 1906 besondere
Vorschriften — Statutory Rules (Nr. 29/1907)
— erlassen, wonach unter anderem bei der Ein-
fuhr von denaturiertem Branntweine vor der
Ablassung aus der Zollkontrolle Proben zu ent-
nehmen und zur Analysierung an einen vom
Kollektor bestätigten Analytiker einzusenden sind.
Wenn der Analytiker bescheinigt, daß derartig
denaturierter Branntwein nicht genügend dena-
turiert ist, so darf dieser nicht in den freien
Verkehr gesetzt werden, bevor er ausreichend de-
naturiert ist. „he Boanl of Trade ournal.)
Aufsuchen und Gewinnung von Gold, Sdelmetallen
und Sdelsteinen in Oadagaskar.
Eine von der Französischen Regierung unterm
23. Mai 1907 erlassene Verordnung regelt, unter
Aufhebung der früheren Bestimmungen, von
neuem das Aufsuchen und die Gewinnung von
Gold, Edelmetallen und Edelsteinen in Mada-
gaskar. Die Verordnung ist im „Journal officiel
de la République Française“ vom 21. Mai 1907
bekannt gemacht.
Französisch-Guinea.
Das „Journal officiel de I’Afrique oceidentale
francaise“ veröffentlicht in seiner Ausgabe vom
4. Mai 1907 einen Artikel „Voyage du Gourer-
neur général en Guinée française“, aus welchem
sich über die Fortführung der projektierten Eisen-
bahnlinie von Conakry bis zum Niger fol-
gendes ergibt:
Durch die im April erfolgte Eröffnung einer
weiteren Teilstrecke von 53 km, von Kolonbé bis
zum Konkouréfluß, hat die Linie eine Gesamt-
länge von 253 km erreicht; bis Ende 1907 soll
sie auf 310 km, bis zum Kouniberg, verlängert
sein, so daß dann die Hälfte der in Ban ge-
nommenen Eisenbahnlinie fertiggestellt wäre.
Die ganze Strecke in Länge von 595 km,
von Conakry bis Kouroussa, soll 1910 vollendet
werden. Es wird jedoch schon jetzt mit einer
Verlängerung der Strecke bis zur Vereinigung
mit der von der Elfenbeinküste ausgehenden Linie
cinerseits und mit der Verbindungsbahn vom
Senegal zum Niger andererseits gerechnet.
Verschiedene (Mitteilungen.
Kolonial-Wirtschaftliches.
Die soeben erschienene Nr. 6 (Juni 1907) des
„Tropenpflanzer“", Organ des Kolonialwirt-
schaftlichen Komitees, bringt an erster Stelle einen
längeren Aufsatz von Regierungsrat Dr. W. Busse
über „Zeitfragen der Landwirtschaft“ im tropischen
Afrika“, mit besonderer Berücksichtigung des Baum-
wollbaues. Busse betont den besonderen land-
wirtschaftlichen Charakter des Baumwollbaues,
der es ermöglicht, in der Aquatorialzone jenen
wertvollen Schatz von Erfahrungen zu verwerten,
den der heimische Ackerbau in langer, emsiger
Arbeit von Generationen erworben hat. Es
müssen selbstverständlich für die tropische Land-
wirtschaft neue Formen gefunden werden, wozu
ausländische Baumwollgebiete zum näheren Ver-
gleich herangezogen werden sollen; u. a. weist
Verfasser auf Vorderindien hin, ein Land, dessen
klimatische und Bodenverhältnisse zu denen Ost-
afrikas und Togos weitgehende Analoga zeigen.
Am Schluß seines Artikels tritt Verfasser noch
für die Errichtung von Versuchsstationen ein, in
welchen die rationellen Methoden des Ackerbaues
in ihrer Verwendung auf die Tropen studiert
werden sollen.
In einem Artikel über „Oasen-Kultur in der
chilenischen Wüste Atavama“ schildert Dr. Krische
nach einem Reisebericht von Dr. Simon in San-
tiago die Eigenheiten der Kultur dieser in der
Mitte von Salzsteppen gelegenen Oase. C. Bolle
berichtet über die Bekämpfung der Ameisen= und
Heuschreckenplage in Südamerika. Eine kleine