Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

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erforderlich sein. Dies könnte nur auf Kosten 
des Nordens geschehen. Dieser kann aber nicht 
entblößt werden wegen der von den Ovambos 
drobenden Gefahr und wegen des unbedingt not- 
wendigen Schutzes des jetzt durch die Eröffnung 
es Minenbetriebes und der Otawibahn zu er- 
wartenden schnelleren Aufblühens dieses Gebietes. 
Für den Schutz der Etappenverbindungen und 
ganzen Mittellandes ständen absolut keine 
gredn zur Verfügung, und die Heranführung 
!4 m- würde bei dem Mangel von 
roviant- . . - · s 
gefährder E und Fuhrparkkolonnen schwer 
Die Frage 
sich zur Zeit an 
des 
ob also die Schutztruppe 
läßt, ka f 2500 Mann reduzieren 
werden #### bier aus gar nicht gelöst 
im Schut Se ist aber zur Zeit auch von dem 
zweisellobgebiet befindlichen Truppenkommandeur 
Die M5 lichne weiteres nicht zu beantworten. 
nuppe. an hleit der Verminderung der Schutz- 
von der ul ein derartiges Minimum hängt ab 
dort vorb nbvicklung des Schußgebiets und der 
allem voan enen weißen Bevölkerung und vor 
wicklung dem weiteren Fortschritt der Ent- 
der Eitwern. Verkehrswege im Lande, insbesondere 
von den Ayeen, von der Entlastung der Truppe 
allgemein ulgaben polizeilicher Natur und den 
von Verter ulturellen Aufgaben, wie Herstellung 
Au vrswecen. Erschließung von Wasserstellen 
usw. .--· ..- 
nicht übersehenas u ich aber zur Zeit noch 
III. 
erklärung 
de 
s Oberstleutnants Ruhl in der Sitzung vom 
II. Desember. 
* iemilltärischen Standpuntt kann dem An- 
Ws hutztruppe in Südwestafrika im 
mihen atsjahr auf 2500 Mann zu ver- 
8 i, nicht dugestimmt werden 
Die Gründe dafür sind 
wickelt worden. Es ist 0R " 
Susetzen. !* 
Es ist bemerkt worder 
krast der Hottentotten t 
nur dahin verstanden w 
Jroße Operationen vor 
erwarten sind. 
as vorige Mal ent- 
mm noch folgendes hinzu- 
daß die Widerstands- 
gebrochen sei. Das kann 
erden, daß große Schläge, 
J aussichtlich nicht mehr zu 
zwar zerstreut die Massen des Gegners sind 
ausgelie Futg sie haben sich in kleine Banden 
die oolhe e elnsicherbeit der Verbindungen, 
Vessechrn Hen berfällc, die zahlreichen kleinen 
derchuree n die Verlustlisten beweisen, wie sehr 
gesähmein rieg noch im Gange ist und wie 
ich er ist. Eine völlige Beruhigung des 
  
· 
Landes, ein Ende des Krieges ist somit nicht 
erreicht. 
Ein solches Ende muß aber erreicht werden. 
Geben wir den Kampf vorher auf, so wird der 
Gegner materiell und moralisch erstarken, 
er wird großen Zuzug aus dem Kapland heran- 
ziehen und dann binnen kurzem auf der ganzen 
Linie zum Angriff vorgehen. 
Nehmen wir also dem Truppenführer die 
durchaus nötigen Truppen, fallen wir ihm in 
den Arm, so bedeutet dies den Verlust des Feld- 
zuges und damit den Verlust der Kolonien. 
Die Forderung dessen, was an Truppen nötig 
ist, stützt sich auf die Angaben des Kommandeurs 
und Gouverneurs, die nach pflichtmäßigem Er- 
messen zu dieser Ansicht gekommen sind und die 
die Verantwortung zu tragen haben. Diese 
Forderung wird von uns nach sorgfältiger 
Prüfung für richtig gehalten, ebenso wie die 
Maßnahmen, die der Truppenführer zur Nieder- 
werfung des Aufstandes trifft. Wir haben die 
begründete Hoffnung, damit in absehbarer Zeit 
den Krieg zu beenden. Vielleicht ist nur noch 
eine letzte Anstrengung dazu nötig. 
In bezug auf die Truppenstärken bemerke 
ich noch folgendes: Die bedeutenden Entfernungen 
im Süden der Kolonie, das Fehlen ausreichender 
Verbindungen, insbesondere der Mangel an Eisen- 
bahnen, die Notwendigkeit, alle Bedürfunisse der 
Truppe von rückwärts heranzubringen, die Kampf- 
art der Hottentotten, die vor allem darauf aus- 
geht, solche Transporte anzugreifen, bedingen einen 
starken Schutz der Etappenlinie. 
Von den zur Verfügung stehenden Truppen 
muß ein größer Teil zur Besatzung von Etappen- 
stationen, zur Bedeckung von Transporten, von 
Magazinen, zur Bedienung und Sicherung der 
Telegraphen= und Heliographenlinien verwendet 
werden. Weitere Leute sind der fechtenden Feld- 
truppe abzurechnen, die zu besonderen Zwecken 
(Eisenbahnbau-Kompagnien, Scheinwerfer-Ab- 
teilungen, Sanitätspersonal), zur Bewachung 
wichtiger Wasserstellen, zur Absperrung der Grenze, 
zur Sicherung von Farmen, zur Bedeckung der 
den Kolonnen unmittelbar folgenden Bagagen 
Verwendung finden oder als Kranke in den 
Lazaretten liegen. 
Man kann wohl sagen, daß wir, um einen 
Mann angriffsweise an den Feind zu bringen, 
vier in die Kolonie schicken müssen. 
Auch wenn wir die Truppen vermindern, 
wird die Zahl der für die besonderen Zwecke in 
Abrechnung zu bringenden Truppen nicht in dem- 
selben Maße vermindert. Die Sicherung der 
Etappenlinien wird ebenso nötig sein und fast 
ebensoviel beanspruchen.
	        
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