Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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Togo. 
Elne Biltten- und Viehʒãahlung im Bezirk 
OMangu-Jendi.“) 
Die Station hat schon eine — erstmals das 
ganze Gebiet von Mangu-Jendi umfassende — 
Hütten= und Vieh zählung vorgenommen. Im 
Bezirk Mangu-Jendi wurden 1550 Ortschaften 
mit 23 879 Einzelgehöften, 81 354 Hütten und 
224 552 Einwohnern gezählt. 
Abweichend von früheren Zählungen wurden 
nur diejenigen Hütten gerechnet, welche den Ein- 
geborenen zum Schlafen dienen; die Ver- 
sammlungs-, Wohn= und Wirtschaftshütten fanden 
keine Berücksichtigung. Die Kopfzahl pro Hütte 
schwankt zwischen zwei und drei Bewohnern. 
Während die auf einer höheren Kulturstufe 
stehenden Dagomba und Dyakossi mehr und zu- 
gleich größere Hütten benutzen, sind die An- 
sprüche, welche die kinderreichen Moba= und Kon- 
komba-Leute in bezug auf Wohnung stellen, 
weniger entwickelt. 
Die Dagomba bilden nur 6 v. H. und auch 
mit Einschluß der gleichsprachigen Kusafi erst 
12 v. H. der Gesamtbevölkerung. Die Urein- 
wohner der heutigen Dyakossi-Landschaft am Oti, 
die vielsprachigen Stämme der Nadyago, Ku- 
mongu, Legyol, Kadogu, Dyie-Leute usw. sind 
)us einem im „Amtsblatt für Togo“ ver- 
eulicheen Bericht des Bezirksleiters Oberleutnants 
elli 
  
im Verschwinden begriffen oder nehmen Sprache 
und Gebräuche der Dyakossi an. Ein Merkzeichen 
ihrer ehemals gut bevölkerten Ortschaften sind 
die vielen Begräbnisstätten — kenntlich an den 
über die Gräber gestellten großen Tontöpfen. 
In Verbindung mit der Hüttenzählung wurde 
eine Pferde= und Großviehzählung vorge- 
nommen. Die Pferdezucht steht noch auf einer 
sehr niedrigen Stufe (209 Hengste, 258 Stuten). 
Trotzdem beweisen einige Orte. z. B. Kantidi, 
daß sie erfolgreich und gewinnbringend sein könnte. 
Ein erfreuliches Resultat brachte die Rinder- 
zählung, die rund 50 000 Rinder, demnach — 
wenn das Stück zu 30 Mk. gerechnet wird 
(Marktpreis für eine Mutterkuh 45 bis 60 Mk.) 
— einen wirtschaftlichen Wert von anderthalb 
Millionen Mk. ergeben hat. Das Kleinvieh ist 
sehr zahlreich. Auf jedes Einzelgehöft acht Schafe 
gerechnet, ergibt sich eine Gesamtziffer von rund 
200 000 Stück, deren Wert bei einem Einzelpreis 
von 5 Mk. eine Million Mk. beträgt. 
Im nördlichen Teil des Bezirks, in den 
Landschaften Moba, Kasasi, Dapong usw. werden 
die Viehbestände der Eingeborenen von ungefähr 
470 Fullani-Familien gegen Nutzung der Milch 
verwaltet. 
Die Zählung hat den Beweis geliefert, daß 
das Schutzgebiet in seinem näördlichsten Bezirk 
volk= und viehreiche Landschaften besitzt, deren 
Wert mit jedem weiteren Kilometer einer Hinter- 
landbahn zunehmen wird. 
Oeutsch-Ostafrika. 
Ubersicht üÜber die Bewegung des bandels des deutsch-ostafrikanlschen Schutzgeblets über die ollstellen 
der Küste im III. Viertel des Kalendersahres 1907 im Verglelch mit dem Handel im gleichen Zeltraum des 
Vellahres 
  
Benennung der Warengruppen 
  
A. Eintkuhr. 
I. Erzeugnisse des Landbaues und der Forstwirtschaft sowie der 
zugehörigen Nebengewerbe. 
5 Körner= und Hülsenfrüchte 
b) Knollengewächse. Gemüse und Frü ichte 
0) Koloiale Berzehrungsgegenstände, Gemmhminet 
d) Olfrüchte, Pflanzenölc, Alleenwochs 
e) Getränke (außer Mineralwasser) 
Sämereien, lebende Pflanzen und guitermütei 
g) Faierpflanzen .. 
b) Erzengnisse der Forstwirtschaft . 
  
Summe l 
—·—«—«·"—J·i;1 
111.Vickte1 
1907 
Wert Mk. 
  
  
554 908 353 02301 885 — 
62943 65 421 — 2 478 
207 492 249 130 — 41 688 
16 100 1810 11200 — 
199 280 189 208 919901 — 
5822 1 465 4457 — 
2724 2634 90 — 
37374 12808 — 5434 
1 086 752 — 
  
  
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