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Dodwi niedergelassen; sie gaben auf die Frage,
warum sie hieher gezogen seien, als Grund an,
daß sie dem hier liegenden Walde nachgezogen
seien, da sie hier besseren Boden für ihre Farmen
hätten.
Die Nordabhänge des Kaito, welche während
dieses Marsches zu sehen waren, sind gut, etwa
zu 80 Prozent bewaldet; sichtlich haben auch hier
die Eingeborenen bereits an verschiedenen Stellen
eingegriffen. Zwischen den Flüssen Dodwi und
Haho sind die unmittelbar nördlich des Weges
gelegenen Höhenzüge teilweise noch bewaldet,
teilweise aber ihres schützenden Waldes beraubt,
und Baumsteppe ist an die Stelle des Waldes,
der sich in der Steppe noch in einzelnen Resten
erhalten hat, getreten. Am Westufer des Haho
hat sich die nahe gelegene Höhe auf natürlichem
Wege mit einem frohwüchsigen, gutgeschlossenen,
etwa zehnjährigen Jungholze besiedelt. Die Höhe
nördlich des Weges hat ein Bewaldungsprozent
von 80, die Höhe südlich des Weges ist Baum-
steppe, während die unmittelbar sich östlich daran
anschließende Höhe wieder bewaldet ist, obwohl
der äußere Befund keinen Unterschied in der
Bodenbeschaffenheit erkennen läßt. Bis Aku ist
der Boden in seiner obersten Schicht von sandiger
Beschaffenheit und von roter Farbe; von hier
ab zeigt der Boden eine rötliche Farbe und
wird sandig--lehmig, was auf die Verwitterung
von Hornblende zurückzuführen ist, die hier in
zutage tretendem Gestein zu sehen ist. Bis To-
gukophe ist das Vegetationsbild durch die zahl-
reichen bewaldeten Flüsse sehr wechselnd. Trotz
dieser günstigen natürlichen Verhältnisse ist aber
die Baumsteppe auch in diesem Gebiete die vor-
herrschende Vegetationsform. Dieser ständige
Wechsel von Steppe und Wald und verschiedene
Neubildungen von Jungholz lassen den Schluß
zu, daß hier einmal ein Waldgebiet war und
ferer, daß mit dem Aufhören der Brände an
vielen Stellen sich auf natürlichem Wege wieder
Wald bilden würde.
Ganz ungünstig gestaltet sich das Verhältnis
zwischen Baumsteppe und Wald von Togukovhe
ab, von wo aus der Marsch in nordöstlicher
Richtung nach der Atalpamestraße angetreten
wurde. Eine weite Baumsteppe dehnt sich aus,
welche außer an den wenigen Flußläufen nur
an einzelnen Stellen durch Wald unterbrochen
wird.
Von Alinu führt der Weg durch dichte
Baumsteppen von ähnlicher Zusammensetzung,
wie die schon mehrmals in diesem Berechte be-
schriebene ist. Nach einem Marsche von vier
Kilometern setzt auf einmal die Olpalme ein;
ganz unvermittelt, ohne jeden Übergang, findet
sie sich in mehreren größeren Horsten. Wahr-
scheinlich sind es die Überreste ehemaliger Farmen,
welche die Nuatjäleute hier bewirtschafteten. Ich
möchte an dieser Stelle nicht verfehlen, zum
wiederholten Male darauf hinzuweisen, wie dies
frohwüchsige Gedeihen der Palme mitten in der
Baumsteppe den fast sicheren Schluß zuläßt, daß
die Kultur der Palme in der dichten Baum-
steppe möglich ist. Jedenfalls begründet dies
Vorkommen die Notwendigkeit, Kulturversuche
mit der Palme in der Baumsteppe des südlichen
Togo zu machen. Gelingen aber diese Versuche,
dann ist ohne weiteres ersichtlich, daß die Kultur
der Olpalme eine ganz bedeutende Steigerung
zuläßt. «
Die auf der Karte einpunktierten Flüsse
Mamau und Nyrafe konnten im Gelände nicht
bemerkt werden; es scheinen dies Bäche zu sein,
die sich nur in der vorgeschrittenen Regenzeit
bilden; der Dete hingegen war zu beobachten.
Überall sind hier zahlreiche Farmen von den
Eingeborenen angelegt. Die erste Unterbrechung
der Steppe durch Wald erfolgt hier am Bule
und am Haho. Am Bule hat sich ein neues
Farmdorf Namens Ule gebildet. Am östlichen
Hahoufer befindet sich ein etwa 1000 Meter
breiter Jungwald. Augenscheinlich verdankt der-
selbe seine Entstehung einem glücklichen Zufall,
der diese Stelle einige Jahre von den jährlichen
Bränden verschonte, er ist ein gleich alter, auf
natürlichem Wege entstandener, ungefähr zwanzig-
jähriger Bestand, in dem einige eingewachsene
krüppelhafte Stämme davon Zeugnis ablegen,
daß hier vorher bereits Steppe war. Nahe am
Flußufer ist der Wald wieder der aus allen
Altersklassen zusammengesetzte Uferurwald. Nach
Ülberschreitung des Haho dehnt sich ein weites
Gebiet aus, in dem nicht mehr die Baumsteppe,
sondern die Grassteppe mit vereinzelt stehenden
Bäumen, namentlich mit Butyrospermum Parkü,
vorherrschend wird. Bis zum Mamau ist nur
ein Viertel des Gebietes als Baumsteppe anzu-
sprechen. An verschiedenen Stellen treten saure
Gräser auf; hier ist der Baumwuchs ein be-
sonders spärlicher, was allem Anschein nach an
ungünstigen Bodenverhältnissen liegt, zum ersten-
mal nimmt die Vegetation wieder waldartigen
Charakter am Mamau an, wo namentlich Alzelia
africana und Anogeissus leiocarpus in Mischung
sehr schöne Stämme bilden. Vom Mamau ab
setzt auch wieder die dichte Baumsteppe ein,
welche bis zum Schio nur durch den bewaldeten
Fluß Kolon unterbrochen wird. Bestlich des
Schio hat die VBegetation vollendeten Wald-
charakter; es find neben den alten Waldresten
an vielen Stellen schöne Jungholzbildungen zu
sehen. Zahlreiche Farmen sind hier angelegt.
Zwischen den Dörfern Agokloe und Adhessido