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wenigen Orten gezeigt und haben nur unbedeun-
tenden Schaden verursacht. Nebel sind hier nicht
gewesen. In diesem Teile des Landes erwartet
man im allgemeinen eine zufriedenstellende Ernte;
die erste Pflücke hat bereits begonnen.
(Bericht der Alexandria General Produce Asscciation
vom 3. September 1909.)
Verdot der Einkuhr von Baumwollsamen
nach Kovpten.
Durch ein Khedivialdekret vom 30. August d. Is.
ist das für die Einfuhr von amerikanischem Baum-
wollsamen bestehende Einfuhrverbot auf alle anderen
Baumwollsamen, ohne Rücksicht auf ihre Herkunft
und ihren Ursprung, ausgedehnt worden.
(Journal Officich du Gourernement Egyptien.)
Aussichten für die Baumwoilernte in Oittelasien
Zu Ende RKugust.
Die Witterungsverhältnisse waren für die Ent-
wicklung der Baumwolle in Mittelasien nach wie
vor sehr günstig. Die Blüte der Baumwollstauden
begann im Ferganagebiet in diesem Jahre um
20 bis 30 Tage früher als im vorigen Jahre.
Das Reifen der Baumwolle begann Ende Juli.
Man erwartet eine höhere Qualität als im vorigen
Jahre, da keinerlei Krankheiten an der Baumwolle“
bemerkt worden sind.
Man hofft auf eine über mittlere Ernte, in
einzelnen Gegenden aber auf eine sehr gute Ernte.
Im Gebiet Samarkand (Katta Kurgan) wehte
am 22. und 23. Juli ein heißer Wind, der an
einzelnen Stellen die Blüten der Baumwolle,
aber nicht bedeutend, versengte. Das Reifen der
Baumwolle begann hier in der zweiten Hälfte
des Juli, am 27. Juli wurde schon eine kleine
Menge Baumwolle neuer Ernte aus dem Dorfe
Mitana und am 1. August aus dem Dorfe Dschelek
abgeführt. Am 11. August hatte man im Dorfe
Mitana auf dem Bazare schon gegen 100 Pud
neuer Baumwolle. Die Baumwollernte verspricht
hier sehr gut zu werden.
In Buchara verzögert sich das Reifen der
Baumwolle infolge der reichlichen Regenfälle.
Man hofft aber eine ausgezeichnete Faser zu ernten.
Verspätet hat sich die Blüte der Baumwolle
nur in Transkaspien. Im Kreise Merw erwartet
man eine gute Ernte, in Tedschen eine mittlere
infolge Wassermangels und im Kreise Aschabad
eine unter mittlere Ernte.
(Nach der Torg. Prom. Gazeta.)
Baumwollanbau in der Dominikanischen Republik.
In der Dominikanischen Republik werden
Anbauversuche für Baumwolle unternommen. Der
Baumwollbaum wird im nöäördlichen Teile des
Inselstaates wild wachsend gefunden. Er liefert
eine ziemlich grobe, kurze, aber sehr weiße Faser,
die von den Landbewohnern geerntet und zu
Matratzen, Kissen usw. verarbeitet wird. In der
Provinz Monte Christi allein hat man den regu-
lären Anbau von Baumwolle für den Export
versucht. Im Frühjahr 1907 führte eine Anzahl
unternehmender Händler und Landbesitzer Sea-
Island-Baumwollsamen ein. Versuchsländer wur-
den mit eingeführtem Samen, andere mit ein-
heimischem und noch andere mit beiden Samenarten
bestellt. Alle Saaten gediehen ziemlich gut, aber
die besten Ergebnisse wurden mit dem gemischten
Samen erzielt. Nach dem ersten Jahre erhielt
man aus solchem eine Baumwolle, die dicker und
härter als die Sea-Island-, aber weit lang-
stapeliger als die einheimische Faser war. Man
erwartete von der gewonnenen Mischpflanze, daß
sie wenigstens drei Jahre lang gute Erträge liefern
würde. Die Landbevölkerung gewann Interesse
am Baumwollbau, und von Jahr zu Jahr nahm
die Anbaufläche zu. Eine modern eingerichtete
Entkörnungsanstalt wurde in Monte Christi er-
richtet.
Im Jahre 1908 konnten 30 000 Pfund reine
Baumwolle ausgeführt werden, von der Ernte
1909 erwartet man einen Ertrag von 300 000
Pfund. Für die in diesem Jahre ausgeführte
Faser wurden in England 13 Cent für das Pfund
gezahlt. Weite Ländereien des Staates sollen
für den Baumwollbau gut geeignet sein.
(Nach Daily Consular and Trade Reports.)
Auskuhr von OMohairwolle aus der Türtkei.
Die aus der vorjährigen Schur in der Türkei
noch vorhandenen Vorräte an Mohairwolle werden
auf 20 000 Ballen angegeben. Rechnet man
dazu das Ergebnis der diesjährigen Schur, das
auf etwa 50 000 Ballen geschätzt wird, so ergibt
sich eine verfügbare Gesamtmenge von 70 000
Ballen. Es sollen bereits beträchtliche Umsätze
stattgeunden haben, die angeblich bisher eine
Ausfuhr von 46 000 Ballen zur Folge haben.
Der im Lande vorhandene Bestand beträgt daher
noch etwa 24 000 Ballen. Davon sollen sich
14 000 Ballen in Konstantinopel und 10 000
Ballen im Innern befinden.
Die Preise stellen sich für eine Okka in diesem