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Düngungsversuche in den Rolonien.
Der Ausschuß der Kolonialabteilung der
Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft hat in
seiner Sommerversammlung eine Reihe von Unter-
nehmungen beschlossen. Eine der wichtigsten ist die
Anstellung von allgemeinen Düngungsversuchen zur
Ermittlung der Frage, wie weit durch Handelsdünge-
mittel im tropischen und subtropischen Pflanzenbau der
Ertrag in lohnender Weise gesteigert werden kann.
Zur Zzeit wird ein einfacher Düngungsplan ausgear-
beitet; es finden Verhandlungen darüber statt, wic weit
die Kosten der notwendigen Düngemittel für die Ver-
suchsanstellung nach Ablieferung eines Berichtes er-
stattet werden können.
Es ist erwünscht, daß sich Interessenten für diese
Düngungsversuche andie Kolonialabteilung der Deutschen
Landwirtschafts-Gesellschaft zum Empfang des weiteren
genauen Planes und der Bedingungen wenden.
eisendahnbau im französischen Westafrika.“)
Von der Eisenbahn Thids — Kayes, für die
aus der großen Hundertmillionenanleihe des Ge-
setzes vom 22. Januar 1907 zunächst 13 500 000 Fr.,
und zwar 3500 000 Fr. für die 42 km lange
Strecke Kayes — Ambidédi und 10 000 000 Fr.
für das Stück Thiès — Diourbel zur Verfügung
stehen, ist laut L'Afrique Francaise das erstere
Stück soeben fertig geworden. Es hat dies in-
sofern besondere Bedeutung, als nunmehr in
Ambidédi statt Kayes zwischen Fluß und Schiff
umgeschlagen wird und damit die zur Trockenzeit
selbst für flache Dampfer unpassierbare Flußstrecke
zwischen diesen beiden Plätzen ausgeschaltet ist.
Waffenschmuggel an der marokhkanischen Rüste.
Laut Zirkularerlasses des spanischen Staats-
ministeriums vom 3. August d. Is. sollen zur
Verhütung des Waffenschmuggels an der marokka-
nischen Küste die Bestimmungen in Art. 17 der
Freihafenordnung, wonach die in Ceuta, Melilla,
Alhucemas, Penön de Vélez de la Gomera und
Chafarinas einlaufenden Schiffe vom Konsulats-
visum ihrer Manifeste befreit sind, während der
Dauer der jetzigen Umstände nicht zur Anwen-
dung kommen. Demnach sind alle die genannten
Häfen aulaufenden Schiffe gehalten, das erwähnte
Erfordernis zu erfüllen, gleichviel welche Ladung
sic an Bord haben — die in Ballast kommenden
nicht ausgeschlossen; die Konsuln sollen ihre be-
sondere Aufmerksamkeit auf die Erfüllung der in
Art. 65 der Zollordnung gegebenen Vorschriften
und hauptsächlich auf die Vergleichung des Mani-
festes mit den von fremden Zollämtern ausge-
stellten Abgangsurkunden richten. Ferner sind
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1009, S. 515.
die Konsuln angewiesen, mit der äußersten Wac-
samkeit die heimliche Einschiffung von Waffen um
Kriegsmaterial, die für die Küste von Maro
bestimmt sind, zu verhindern.
(Nach einem Berichte der Kaiserl. Botschaft in Madmd
Schiffsverkehr in den Häten der Regentschaft
Tunis 1908.
Nach der amtlichen Statistik haben im Jahre
1908 die Häfen der Regentschaft angelaufen:
3904 Dampfer mit einem Raumgehalt von
3 976 482 Reg.-Tons und 9236 Segelschiffe mit
173 588 Reg.-Tous, zusammen also 13 140 Schiefe
mit 4 150 070 Tons.
Im Vergleiche zum Vorjahr ergibt sich wieder
eine erhebliche Steigerung des Gesamt-Raum-
gehalts der ein= und ausgelaufenen Schiffe, wenn
sich auch die Zahl der letzteren etwas verminder
hat. An dieser Zunahme sind besonders die Häfen
von Tunis-Goletta und von Sfax beteiligt. Dice
beiden Häfen verdanken den vermehrten Schiss-=
verkehr zum großen Teile der von Jahr zu Jahr
sich steigernden Ausbeutung von Phosphat= und
Minerallagern.
Von den einzelnen Ländern weisen ein Mehr
auf: Belgien 230 v. H., Deutschland 19 v. O.,
England 6 v. H., Italien 5 v. H. und Frankreich
4 v. H. Dagegen hat die österreichisch ungariche
Flagge einen Rückgang von 5 v. H. erfahren.
Wie in den Vorjahren, so hat auch im Zahre
1908 Frankreich wieder den Hauptanteil am
Schiffsverkehr gehabt mit 2165 Dampfern von
zusammen 1 904 691 Reg.-Tons und 42 Scgel-
schiffen von 1369 Tons im Eingang. An die
zweite Stelle tritt ebenso wie bisher Italien und
an die dritte England. Die vierte Stelle nimmt
die deutsche Flagge ein mit 90 Dampfern von
123 667 Tons, um einen Dampfer mehr als im
Vorjahre.
Die Häfen, die am meisten von deutschen
Schiffen angelaufen werden, sind Tunis-Goletta
(im Jahre 1908 von 47 Dampfern) und Sfar
(von 39 Dampfern). Ersterer kommt mehr für
die Einfuhr, letzterer mehr für die Ausfuhr in
Betracht. Drei Dampfer haben Biserta und einer
Tabarka angelaufen, ohne — nach der Slatistik —
Ladung zu löschen oder einzunehmen.
Zwei deutsche Dampferlinien, die
Levantelinie und die Kompagnie Freitas, laen
Tunis bzw. Sfax von Hamburg aus in regel-
mäßigen Fahrten einmal monatlich anlaufen.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Tunis.“
Deuuche