Full text: Deutsches Kolonialblatt. XX. Jahrgang, 1909. (20)

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Menge als nach dem Werte. Die Verschiffung 
von Bananen konnte nicht so vorteilhaft wie 
früher ausgeführt werden. Die Ausfuhr von 
Kaffee erfuhr eine recht erhebliche Zunahme, und 
diese Ware nahm den vierten Rang unter den 
Hauptartikeln des Exports ein. Bessere Preise 
für Zucker und Kaffee wurden erreicht; ersterer 
erzielte einen Durchschnittspreis, der den von 
1907 um 5,67 3 für 1 Tonne übertraf. 
An Kakao kamen zur Versendung: 
1908 
Pfund Wert in 3 
nach Deutschland 28 497 193 2 895 630 
-Ver. Staaten 6 715 746 637 946 
-Frankreich 6 689 531 735 239 
Durchschnittspreis für 100 Pfund 10,19 3. 
1907 
Pfund Wert in 8# 
nach Deutschland 8 857 442 1 185 096 
-Ver. Staaten 7 119 693 936 057 
-Frankreich 6 386 620 865 249 
Durchschnittspreis für 100 Pfund 13,35 58. 
Deutschland kaufte 1908 mehr als zwei 
Drittel der ganzen dominikanischen Ernte. Der 
Rest wurde ziemlich gleichmäßig auf die Vereinigten 
Staaten und Frankreich verteilt; letzteres Land 
zahlte jedoch bessere Preise für den Kakao als 
jedes andere. Die Kakao-Erzeugung erfuhr eine 
große Vermehrung. Die Ernteergebnisse waren 
beinahe doppelt so hoch wie im vorhergehenden 
Jahre, und obgleich die Preise nicht so günstig 
wie für 1907 ausfielen, waren sie doch immer 
besser als in den unmittelbar weiter vorhergehen- 
den Jahren. 
An Zucker gingen 1908 (und 1907) 69703 
(54 105) Tons im Werte von 3 092 429 3 
(2099 679) und mit einem Durchschnittspreise 
von 44,37 & (38,81) für die Tonne aus. Wie 
im vergangenen Jahre ging die ganze Ausbeute 
nach den Vereinigten Staaten. Die Preise waren 
meistens sehr zufriedenstellend. Nachprodukte (Me- 
lasse usw.) wurden in einer Menge von 15 598 
Tonnen gewonnen. 
Tabak wurde 1908 (und 1907) in Mengen 
von 18 665 .594 Pfund (21 802 782) und im 
Durchschnittspreise von 5,41 3 (6,15) für 100 
Pfund ausgeführt. 
Obgleich die Erzeugung von Tabak in der 
Republik jedes Jahr mehr zunimmt, war doch 
eine Abnahme der Ausfuhr während des Jahres 
1908 zu verzeichnen, teils wegen der Zunahme 
des Verbrauchs im eigenen Lande, teils wegen 
der Ausfuhr fertiger Zigaretten und Zigarren, 
hauptsächlich aber infolge der Aufspeicherung der 
Blätter seitens der Exporteure, da die Preis- 
  
angebote bedeutend unter den früheren blieben 
und die Händler in der Hoffnung lebten, später 
bessere Preise zu erzielen. Wie früher wurde 
beinahe die ganze ausgeführte Menge von Deutsch- 
land angekauft. 
Die Kaffee verschiffungen haben in letzter Zeit 
eine beständige Zunahme aufzuweisen. Die Aus- 
fuhr von Kaffee stieg 1908 doppelt so stark wie 
in den drei letzten vorhergegangenen Jahren. 
Dieser Ausfuhrartikel hat jetzt unter den domini- 
kanischen Erzeugnissen eine wichtige Stellung er- 
reicht und seine Kultur hat sich so ausgedehnt, 
daß künftig noch bedeutendere Ernteergebnisse 
vorauszusehen sind. Frankreich erhielt den größten 
Anteil mit schätzungsweise 1 845 572 Pfund im 
Werte von 124 180 S. Deutschland übernahm 
die feineren Sorten der Ernte und bezahlte 
142 488 3 für 1546 528 Pfund. 
Die Bananenbverschiffungen haben während 
des Jahres 1908 gegenüber früheren Perioden 
nachgelassen und alles, was von dieser Frucht 
produziert wurde, ist nach den Vereinigten Staaten 
konsigniert worden. Die Ausfuhr ist von einer 
einzigen Plantage im Distrikte von Puerto Plata 
bewerkstelligt worden. Der Wert der Ausfuhr 
war 234 002 3, die Anzahl der Bündel 454 010. 
Unter den übrigen Waren sind in der Aus- 
fuhrstatistik zusammengefaßt: lebende Tiere, Roh- 
material für Färbezwecke, Kokosnüsse, Kopra, 
Gummi und Harze, Häute und Felle, Honig, 
Faserstoffe, Wachs, Holz und andere weniger be- 
deutende Erzeugnisse, worin kein so gutes Geschäft 
wie in früheren Jahren zu machen war. 
(Bericht des Kaiserl. Konsuls in San Domingo.) 
— — — 
Der Kußenhandel von Kschanti 1908. 
Die Einfuhr aus Europa nach Aschantiland 
belief sich im Jahre 1908, einschließlich Fracht 
und Zoll, nach niedriger Schätzung auf 250 000 L. 
Die hauptsächlichsten europäischen Einfuhrartikel 
waren Baumwollen-, Posamentier= und Eisenkurz- 
waren, Glas, Tabak, Seife, Salz, Lebensmittel, 
Spirituosen und Schießpulver. Von der Küste 
aus wurden 544 Tons geräucherter oder ge- 
trockneter Fische eingeführt. Aus den näördlichen 
Gebieten wurden etwa 20 000 Stück Rindvieh, 
80000 Schafe und Ziegen, 5000 Loads Schi- 
butter, 2500 Loads Dawa-Dawa, außerdem Tuche 
und verschiedene Waren der einheimischen Industrie 
bezogen. Der Gesamtwert der Einfuhr aus dem 
Norden betrug 100 000 L. Davon entfielen 
60000 L auf Rindvieh (das Stück im Durch- 
schnitt zu 3 L gerechnet), 20000 LK auf Schafe 
(das Stück zu 5 sh), etwa 5000 L auf Schibutter 
und ebensoviel auf Dawa-Dawa.
	        
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