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Das Wetter war während des Reifens der Baum-
wolle im allgemeinen gut. Regen trat erst in
den letzten Tagen des September ein und ver-
zögerte etwas die Baumwollernte. Die Erträge
pro Dessätine sind höher als im vorigen Jahr.
Auch der Faserertrag ist etwas besser. Die Qua-
lität der Faser ist gut. Die Beendigung der
Baumwollernte wird gegen Mitte November
erwartet.
(Nach der TLorg. Prom. Guzeta vom 10. No-
vember d. Is. u. St.)
Knbauversuche mit Caravonicabaumwolle auf Ruba.
Auf Kuba, nahe bei Baracoa im äußersten
Osten der Insel, 1500 Fuß über dem Meeres-
spiegel, sind Anbauversuche mit Caravonica=
baumwolle unternommen worden; ungefähr
15 Acres wurden mit „Caravonica-silk“ und etwa
50 Acres mit „Caravonica-wool“ angepflanzt.
Die Samen wurden aus Australien bezogen und
beide Sorten ergaben gute und reichliche Erträge.
In vielen Bezirken der Insel sind die Vor-
bedingungen für den Anbau dieser Baumwoll-
pflanze hinsichtlich des Klimas, der Boden-
beschaffenheit und der Niederschläge durchaus
günstig. Die Aussichten für Weiterentwicklung
dieser Kultur auf der Insel müssen daher als
vielversprechend bezeichnet werden.
(Nach Bulletin of the International Union of the
Ameerican Republics.)
AKussichten der Indigoernte Britisch-Iindiens 1909/10.
Das erste Memorandum über die gesamte
Indigoernte Britisch-Ostindiens für die Saison
1909/10 ist unter dem 21. Oktober d. Is. er-
schienen. Die darin behandelten Provinzen ent-
halten 98,3 v. H. der gesamten in Britisch---Indien
mit Indigo bestellten Fläche, wie sie auf Grund
von Durchschnittsberechnungen aus den fünf mit
dem Jahre 1907/08 abschließenden Jahren be-
rechnet ist. Innerhalb dieser Periode belief sich
die durchschnittliche unter Indigokultur stehende
Fläche auf 487 200 Acres; im Jahre 1908/09
sank sie auf 237 600 Acres, und für das Jahr
1909/10 wird sie auf 214 600 Acres geschätzt,
sie hat also gegen das Vorjahr um 10 v. H. ab-
genommen.
Der Stand der Indigofelder litt unter un-
günstigen Witterungsverhältnissen in Bengalen,
an anderen Orten wird der Saatenstand als ziem-
lich gut und gut bezeichnet.
Die Schätzung für Oktober d. Is. ergibt für
die einzelnen Anbaugegenden folgende Flächen:
: 1909/10 1908/09 19/#° 9#.
Provinzen Flächen in Acres
Bengalen 107 700 135 300 146 S0
Madras (1907/08
nur Raiyat-
waridörfer 43 200 35 400 79.20%
Verein. Provinzen 31 500 30 700 47 300
Punjab 32 200 36 200 57 90%
Zusammen 214 600 237 600 331 20½
Im einzelnen enthalten die Berichte aus den
Provinzen, denen im nachstehenden der Prozen:
satz, mit dem sie an der gesamten Indigoflache
Britisch-Indiens beteiligt sind, in Klammern bei
gefügt ist, über die Größe und den Stand den
Felder noch folgende Angaben:
In Bengalen (37,1 v. H.) hat das mu
Indigo bestellte Areal gegen das Vorjahr um
20 v. H. abgenommen. Die Witterungsverbält
nisse sind nicht günstig gemesen. Infolge Regen-
mangels zu Beginn des Jahres gingen die
Februarsaaten nicht auf. Im März und Adr
wurde die Witterung günstiger, dagegen war die
lange Hitze im Mai für die Saaten schädlich.
Im Juni ging in manchen Distrikten zu starker
Regen nieder und die heftigen Regenfälle in der
beiden letzten Augustwochen verschlechterten die
Aussichten. Im Durchschnitt wird der Er#az
auf 70 v. H. einer Normalernte (d. f. 20 Ue
pro Aere) geschätzt gegen 73 v. H. im Vorijabre.
In Madras (33,7 v. H.) hat die in den
Raiyatwaridörfern bis Ende Angust bebaute Indigo
fläche gegen das Vorjahr um 24 v. H. zugenommen.
Die rechtzeitigen Regen haben diese Steigerung
verursacht. In den Nicht-Raiyatwaridörfern sind
1300 Acres mit Indigo bestellt gegen 1700 Acre-
im Vorjahre. Der Stand der Felder wird ale
ziemlich gut bis gut gemeldet.
In den Vereinigten Provinzen (16.7
v. H.) hat sich die Indigofläche um 2,6 v. DO.
vergrößert. Die Saaten keimten gut. Wegrn
des frühzeitigen Beginnes der Regenfälle brauchte
man zur Bewässerung weniger als sonst seine
Zuflucht zu nehmen und es wurde auch kein
durch heiße Winde angerichteter Schaden ge-
meldet. In den westlichen und südlichen Distrikten
ist die Saison günstig gewesen, doch wird au-
den östlichen Distrikten erheblicher Schaden dure
Überschwemmungen und Insekten gemeldet. E:
werden 80 v. H. einer Normalernte (d. s. 18 lbs
pro Acre) erwartet gegen 85 v. H. im Voriabre.
Im Punjab (10,8 v. H.) hat die Indiges
flüche wegen des späten Ansteigens der Be
wässerungskanäle in den Bezirken von Multan
zur Saatzeit und infolge des durch Heuschrecken
verursachten Schadens um 11 v. H. abgenommen.
Der gegenwärtige Stand der Felder ist zufrieden
stellend.