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Jahre 1908 der Durchschnittspreis nur 4,66 ./“.
Auch Elfenbein war im Preise zurückgegangen
und brachte gegen 24,24 J“ im Jahre 1907 nur
21,16 .“ per Kilogramm im Jahre 1908.
Trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Depression
hat sich im vergangenen Jahre das Geschäft weiter
entwickelt. Die Erwartungen, die wir an die
vorjährige Erhöhung des Grundkapitals knüpften,
sind eingetroffen.
Unser Anteil an der Kautschukausfuhr Kame-
runs hat um 10 v. H. zugenommen, der Elfen-
beinexport ist um 100 v. H. gestiegen, ebenso wie
die Kassaeinnahmen eine Vermehrung erfuhren.
Hierbei ist noch zu berücksichtigen, daß von der
Erhöhung des Grundkapitals nur 50 v. H., also
300 000 ¼, eingerufen wurden, die im vorigen
Geschäftsjahre nur vier und einen halben Monat
(vom 15. Mai bis 30. September 1908) arbeiteten.
Die günstigen Momente führten keinen Aus-
gleich für den erlittenen Verlust infolge der nie-
drigen Marktpreise herbei.
Legen wir für die exportierten Quantitäten
die Preise des Jahres 1907 unserer Berechnung
zugrunde, so haben wir trotz der erhöhten Aus-
fuhrquote des Jahres 1908 eine Mindereinnahme
von rund 472 000 . zu verzeichnen. Aus dieser
Mindereinnahme resultiert ein Verlust von
119 852,07 ..
Die Gesellschaft errichtete am 1. Januar 1908
eine eigene Filiale in Hamburg. Hierdurch waren
wir in der Lage, die europäischen Unkosten im
letzten Geschäftsjahre zu vermindern.
Das Gewinn= und Verlustkonto weist nach auf
der Debetseite u. a.: Frachtenkonto mit 70996 .,
Versicherungskonto mit 12 275 .1, Passagenkonto
mit 12 480.J, Handlungs-Unkostenkonto Berlin-
Hamburg mit 22 309 .//, Gehaltkonto Berlin-
Hamburg mit 43 680.¼, Gehaltkonto Kamerun
mit 62 082 ., Steuerkonto mit 14 216 und
Abschreibungen auf Immobilien= und Inventar-
konto mit 13 077 .W. Auf der Kreditseite: Waren-
konto mit 143 992.J7, Saldovortrag vom 1. Ok-
tober 1907 mit 11 088./¼, das Reservefondskonto
mit 23 189.. und den Verlust mit 98 650 .7“.
Auf der Aktivseite der Vermögensbilanz sind außer
dem genannten Verlust als wesentliche Posten
folgende zu nennen: das Warenkonto mit
953 685 /“, Immobilien= und Inventarkonto
Kamerun mit 120 903 .“, Geschäftswertkonto
mit 100 000 .J¼, Aktienkapital-Einzahlungskonto
mit 217 450 .¾, Debitoren mit 384 928 7%
auf der Passivseite: das Aktienkapitalkonto mit
1850 000 /4, das Warenkonto (rückständige Löhne)
mit 50 318 “ und Kreditoren mit 62 696 .47.
Hinsichtlich der gegenwärtigen Lage und der
Aussichten für das neue Geschäftsjahr ist zu
berichten:
Die allgemeine wirtschaftliche Depression er-
scheint überwunden. Die Marktpreise sind ge-
stiegen, und wenn auch der Stand des Jahres
1907 noch nicht erreicht ist, so sind doch die Aus-
sichten auf Stabilität nicht ungünstig.
Abgesehen von den Revisionen, die unsere
Generalvertreter von Zeit zu Zeit bei den Busch-
faktoreien vornehmen, hat der Vorstand im Ein-
verständnis mit dem Aufsichtsrat einen erfahrenen
Herrn nach Kamerun gesandt, der zur Zeit die
Faktoreien im Innern inspiziert.
Als nicht dem Allgemeininteresse entsprechend
muß die Verordnung des Gouverneurs bezeichnet
werden, nach der die Karawanen Verpflegung
und Schlafgelder in bar erhalten, anstatt wie in
früheren Jahren in Naturalien und Waren.
Desgleichen liegt in dem zur Erhebung gelangen-
den Ausfuhrzoll auf Kautschuk und Elfenbein eine
schwere Bedrückung des Handels, zumal in den
Zeiten wirtschaftlicher Krisen wie im vergangenen
Jahre. Unsere Bestrebungen, das Geschäft von
dem Kautschukexport unabhängiger zu gestalten
und die Ausfuhr anderer Produkte, wie Mais,
Olfrüchte usw., aufzunehmen, konnten wir nicht
realisieren. Bei dem Fehlen jeglicher moderner
Verkehrsmittel, die den Export geringwertiger
Massenprodukte erst rentabel gestalten, verbot sich
von selbst, der Frage praktisch näher zu treten.
Es bleibt zu hoffen, daß die Regierung der Ver-
besserung und Vervollkommnung des Verkehrs-
wesens ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu-
wendet und speziell den bisher stiefmütterlich
behandelten Südbezirk Kameruns zugunsten anderer
Gebiete nicht weiter benachteiligt.
In der Errichtung und Inbetriebsetzung einer
Apotheke in Duala, deren Konzessionierung nach
befriedigender Lösung der Personalfrage nichts
im Wege steht, glauben wir, eine gesunde Ge-
schäftserweiterung vorzunehmen und gleichzeitig
auch den allgemeinen Interessen zu dienen. Wenn
auch für das laufende Geschäftsjahr aus dem
Apotheken-Unternehmen noch kein Gewinn erzielt
werden kann, da der Bau und die Einrichtung
mehrere Monate in Anspruch nehmen, so glauben
wir doch, falls nicht unvorhergesehene Ereignisse
eintreten, daß das kommende Geschäftsjahr wieder
befriedigende Resultate aufweisen wird.