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und Geya, welch letzterem Stamme die Sankolas
angehören. Schon im Gebiete der Muntschis
mußte mit Marschsicherung marschiert werden, da
das Verhalten der Eingeborenen recht zweifelhaft
war. Im Gebiete des Gaya-Häuptlings Matumbi
begleiteten hunderte mit Gewehren bewaffnete
Männer die Kolonne und hielten diese beständig
eingekreist. Die Lage war äußerst kritisch, da jede
falsch aufgefaßte Anordnung den Ausbruch von
offenen Feindseligkeiten zur Folge haben mußte,
wobei die lange Trägerkolonne mit der geringen
Bedeckung von 40 Mann in dem mit dichtem
Elefantengras bewachsenen Gelände sehr im Nachteil
gewesen wäre.
Das von Takum 135 km entfernte Lager der
1. Kompagnie S. N. R. wurde am 23. nach-
mittags erreicht. Der Angriff auf Sankola war
für den nächsten Tag festgesetzt. Am Abend
wurde der schriftliche Angriffsbefehl ausgegeben.
Die deutsche Abteilung trat im Anschluß an die
Nachspitze von 1. 8. N. R. in folgender Marsch-
ordnung den Vormarsch auf dem befohlenen
Wege an.
Spitze: Oberleutnant v. Stephani mit
10 Gewehren.
Hauptabteilung: Sergeant Schultze,
Capt. Moore, Maschinengewehr, 20 Sol-
· daten, 4 Wasserträger.
Nachspitze: Vizefeldwebel Buchholz mit
10 Gewehren.
Wie sich später herausstellte, führte der ein—
geschlagene Weg in südöstlicher Richtung um einen
Ausläufer des Ebbe-Gebirges, so daß die Ver-
bindung mit 1. S. N. R. gleich zu Anfang verloren
ging. Ich versuchte diese Verbindung durch
Überschreiten des Gebirgszuges herzustellen. Bei
der großen Ausdehnung des Tales und der ger-
rissenheit des mit dichtem Busch bestandenen Ge-
ländes war es aber auch späterhin unmöglich,
sie wieder zu gewinnen.
Während des Marsches auf der Höhe des
genannten Ausläufers wurden schwache feindliche
Kräfte durch das Feuer der Spitze vertrieben.
Im Begriff, in das Tal hinabzusteigen, vernahm
ich starkes Gewehrfeuer von dem Dorfe A. her.
Ich folgte nun einem auf dem halben Abhang
des Ebbe-Gebirges entlang führenden Pfade und
marschierte auf das Gewehrfeuer los, in der Ab-
sicht, den, wie ich annahm, englischerseits erfolgten
Angriff auf das Dorf A. zu unterstützen. Etwa
500 mm oberhalb des Dorfes A. liegen, in Planten-
wäldern versteckt, mehrere einzelne Gehöfte. Aus
diesen erhielt die Spitze heftiges Feuer. Es
gelang der Spitze, den Gegner zurückzudrängen
und mit der Hauptabteilung und dem Maschinen-
gewehr eins der Gehöfte zu besetzen. Gegen den
vorwärtsdringenden Gegner mußte die Nachsoitze
noch außerhalb des Gehöftes sich entwickeln. Bei
dieser Gelegenheit fiel der Pferdepfleger Djattau,
während Feldwebel Buchholz durch Schuß in das
rechte Handgelenk verwundet wurde. Etwoa drei
Viertel Stunden wurde hier das Feuergefecht
unterhalten.
Erneutes heftiges Feuern südwestlich des
Dorfes A. bestärkte mich in dem Glauben, daß
der englische Angriff gegen das Dorf fortschreite.
Ich gab daher Befehl zum Angriff auf das
Dorf A., um ein Entweichen des Gegners gegen
das Gebirge hin zu verhindern. Etwa 150 m
gegenüber dem Dorfrande entwickelte ich in einer
geeigneten Stellung die ganze Abteilung, während
einige Patrouillen den von oben nachdrängenden
Gegner beschäftigten. Nach etwa viertelstündigem
Feuern nahm ich mit dem 1. Zuge im Sturm
den Dorfrand. Das Maschinengewehr und der
2. Zug unterstützten diesen Angriff durch Feuer
und folgten, sobald der 1. Zug das Feuer wieder
eröffnet hatte. Mit dem Eintreffen des 2. Zuges
ging die ganze Abteilung wieder einen Sprung
vorwärts. Bei diesem Sprung wurde ich, die
Soldaten Wommo und Ajame sowie der Dol-
metscher Buba verwundet.
In kurzen Sprüngen ging es nun in das
durch Hohlwege, Mauern, Hecken und Planten-
wälder außerordentlich zerrissene, unübersichtliche
Dorf, welches von den Einwohnern zäh verteidigt
wurde. Von allen Seiten hörte man Verstärkung
herankommen, vermutlich Einwohner anderer
Ortschaften, welche, vor der starken englischen
Kolonne davongelaufen, sich nun unter einem
Häuptling, der seine Leute mit lauter Stimme
dirigierte, auf die schwache deutsche Abteilung
warfen.
In einer kleinen Yamsfarm außerhalb des
Dorfes angelangt, war die Abteilung völlig ein-
geschlossen. Sie wurde auf etwa 30 m von allen
Seiten aus dem die Farm ringsherum ein-
schließenden Elefantengras beschossen. Ich schätzte
den Gegner auf etwa 600 bis 800 Gewehre.
Es kam in diesem Yamsfeld zu einem heftigen
Feuergefecht, in welchem das Maschinengewehr
ausgezeichnete Dienste leistete. Soldat John-
Meier fiel, Sergeant Schultze wurde durch Streif-
schuß am rechten Oberarm, ferner wurden Soldat
Assolo und zwei Maschinengewehrträger verwundet.
Die Soldaten Lauani und Esumba II erhielten
gleichfalls Streifschüsse. Als nach halbstündigem
Feuern das feindliche Feuer nachließ, trat ich mit
der Abteilung an und durchbrach die feindliche
Stellung. Da kein Weg vorhanden war, muhßte
durch das hohe Elefantengras erst ein Weg ge-
bahnt werden. Vom Gegner drängten nur noch
vereinzelte Patrouillen nach. Durch eine derselben