Full text: Deutsches Kolonialblatt. XX. Jahrgang, 1909. (20)

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nisse. Dieses Pomona-Gebiet soll mit den außer- 
halb gelegenen Feldern, die wir in Gemeinschaft 
mit der Kolonialen Bergbau-Gesellschaft als 
Rechtsnachfolgerin des Herrn Stauch besitzen, 
zusammen ausgebeutet werden. Zu diesem Zweck 
hat sich die Pomona-Minen-Gesellschaft m. b. H. 
gebildet, an der wir mit 19½ v. H. beteiligt 
find. Wir dürfen hoffen, daß es durch diese 
günstige Wendung ermöglicht wird, die im Gibeon- 
und Berseba-Gebiet geopferten Mittel wieder 
einzubringen. Zur Beschaffung der hierzu er- 
forderlichen Betriebsmittel werden wir der Ge- 
sellschafter-Versammlung Vorschläge machen. 
An der gegründeten Regie-Gesellschaft, der 
der Vertrieb der sämtlichen Diamanten der Ko- 
lonie laut Kaiserlicher Verordnung übertragen 
worden ist, sind wir mit 6 v. H. = 120 000 .7 
beteiligt worden. 
Am 1. August 1908 forderten wir weitere 
10 v. H. vom Gesellschaftskapital ein; die rest- 
lichen 15 v. H. sind dann am 1. Januar 1909 
ebenfalls einberufen worden. 
Zur Erläuterung der Bilanz ist folgendes 
zu bemerken: Der Saldo unserer Ausgaben im 
Betriebsjahr ist nicht wie früher dem Konzessions- 
konto belastet, sondern direkt über Gewinn= und 
Verlustkonto verbucht. 
Da das Resultat der bisherigen Untersuchungen 
ein negatives ist, darf man den Wert der Kon- 
zession nur noch gering einschätzen; das Kon- 
zessionskonto muß deshalb auf eine Summe 
zurückgebracht werden, die nach unserer Schätzung 
schon durch den Wert unserer neuen Funde bei 
Lüderitzbucht gedeckt ist. Wir haben daher 
305 610,20 vom Konzessionskonto auf Ge- 
winn= und Verlustkonto umgebucht, so daß wir 
eine Unterbilanz von 532 784,50 M zu tilgen 
haben werden. 
Das Konzessionskonto steht dann Ende des 
Berichtsjahres mit 300 O00 .“ zu Buch. 
Auf Expeditionskonto find wie bisher sämt- 
liche Ausgaben im Schutzgebiet und Frachten, 
Reisen usw. verbucht. 
Die Vermögensbilanz ergibt hiernach: Auf 
seiten der Passiva das Kapitalkonto mit 1022 100, 
auf seiten der Aktiva das Beteiligungskonto mit 
131 740 , Bankguthaben mit 21 190 ./, das 
Immobilienkonto mit 31 000 ., das Konto- 
korrentkonto mit 4000 , das Konzessionskonto 
mit 300 000 und das Gewinn= und Verlust- 
konto mit 532 784 . 
  
In der Ertragsbilanz stehen auf der Debet- 
seite das Konzessionskonto mit 305 610 J“, das 
Unkosten= usw. Konto mit 12 732 J und das 
Expeditionskonto mit 215 546 .7, auf der Kredit- 
seite das Zinsenkonto mit 1 266 — und das 
Bilanzkonto mit 532 784.. 
kK##oko-Land- und OMinen Gesellschaft.“) 
Aus dem Direktorium unserer Gesellschaft sind 
Rechtsanwalt Dr. Scharlach = Hamburg durch 
den Tod sowie Adolf Woermann-Hamburg auf 
seinen eigenen Wunsch ausgeschieden. Beide Herren 
haben dem Direktorium unserer Gesellschaft seit 
ihrem Bestehen angehört. 
Auf der Passivseite ist das Grundkapital der 
Gesellschaft von 10 000 O00 M, von denen 
8 000 000 „& begeben find, unverändert geblieben. 
Die Aktiva zeigen das Landbesitz= und Grund- 
rechtekonto wie im Vorjahre mit 7 200 000 .r. 
An liquiden Mitteln sind Effekten im Kurs- 
werte von 209 800 .“ vorhanden, ferner 
317 730 ¾ Guthaben bei der Deutschen Bank. 
Das Hypothekenkonto Carl Schlettwein ist mit 
16 569,30 „ eingesetzt. Der Verlustsaldo ist 
mit 256 698 “ eingestellt, hat sich also im ab- 
gelaufenen Geschäftsjahr um 15 634,54 ver- 
ringert. Das Gewinn= und Verlustkonto enthält 
an Einnahmen aus Kursgewinn auf Effekten 
5670 , aus Hypothekenzinsen usw. 21 347 , 
an Ausgaben für Verwaltungszwecke usw. 
11 382 . 
Am 11. Juni 1908 fand eine außerordent- 
liche Generalversammlung statt, in der die zwischen 
dem Reichs-Kolonialamt und dem Direktorium 
der Gesellschaft vereinbarten Bestimmungen betreffs 
Einführung der Kaiserlichen Bergverordnung vom 
8. August 1905 im Gesellschaftsgebiete angenommen 
und das Direktorium zum endgültigen Abschluß 
dieser Vereinbarung mit dem Reichs-Kolonialamt 
ermächtigt wurde. Zu einem definitiven Abschlusse 
ist es bis heute noch nicht gekommen, und schweben 
sowohl hierüber als auch über die Maßnahmen 
zur Erschließung unseres Landgebietes noch die 
Verhandlungen mit dem Reichs-Kolonialamt. 
*) Aus dem Bericht des Direktoriums über das 
dreizehnte Geschäftsjahr 1908.
	        
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