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In ihren Bestrehungen, eine wirksame Kon-
trolle über die Geldumlaufsmittel der Schutz-
gebiete und über den Geldverkehr mit dem Mutter-
lande zu erlangen, ist die Bank nach wie vor in
dankenswerter Weise durch die Gouvernements
unterstützt worden. Die Benutzung der Schecks
unserer Niederlassungen nimmt erfreulicherweise
immer größeren Umfang an, zur Annehmlichkeit
und zum Vorteile aller Beteiligten.
Die für die ersten Monate des neuen Jahres
vorliegenden Berichte stellen für Togo infolge
ungewöhnlich starker Regenfälle gute Erträgnisse
der Olpalme und infolge der Erschließung einiger
neuer Marktplätze durch den fortschreitenden
Bahnbau Lome — Atakpame weitere Belebung
des allgemeinen Verkehrs in Aussicht und kon-
statieren für Kamerun die Überwindung der
Krisis, eine Hebung der Preise, eine Steigerung
des Gesamthandels und eine günstige Entwicklung
des Verkehrs, besonders auch als Folge der fort-
schreitenden Erschließung des Landes durch den
Bahnbau. Wir haben demnach Anlaß zu der
Hoffnung, daß unser Institut trotz anhaltender
Mindererträgnisse auf Zinsenkonto und trotz
steigender Lasten auch im laufenden Jahre Ge-
legenheit zu einigermaßen befriedigender Tätigkeit
finden wird.
Der Gewinn der Bank an Zinsen, Provision,
Sorten und Wechseln betrug 1908 109 155 ¼4,
wozu der Vortrag aus 1907 mit 34 383 ./4 tritt.
Nach Abzug der Handlungsunkosten einschl. Ab-
schreibung auf Inventar ergibt sich ein Gesamt-
gewinn von 86 267 1/7 zu folgender Verwendung:
Uberweisung an den Reservefonds 25 000 74,
5 v. H. Dividende —= 12 500 “¼, Tantieme an
den Verwaltungsrat 3670./4, zur Bildung einer
Baureserve 10 000 /, zum Vortrag auf 1909
35 097 J/4&. Die Bilanz weist an Aktiven aus:
Kasse 771 518 .¼, Bankguthaben 1 158 707 „
andere (gedeckte) Guthaben 114 024 /, Wechsel
353 310 .%, Inventar in Berlin, Duala und
Lome 3 .7, Grundstücke und Bauten in Duala
15 329 . Demgegenüber stehen an Passiven:
1 000 000 „/7 Grundkapital, worauf erst 25 v. H.
eingezahlt sind = 250 000 ./7, Reservefonds am
31. Dezember 1907 50 000 .¼, Kreditoren
1 602 477 , Depositen 219 440 J¼, Akzepte
und unbezahlte Schecks 122 852 /¼, am 31. De-
zember 1908 zwischen Hauptsitz und Nieder-
lassungen schwebende Buchungen 81 885 . und
Gewinn pro 1908 86 267 J/“.
Westafrihanische PDfianzungs-Gesellschaft
„Blbundl“e“
In unserem Pflanzungsbetriebe waren im
Berichtsjahre durchschnittlich 13 weiße Beamte,
11 schwarze Aufseher, 20 Handwerker und
843 Arbeiter tätig.
Die neueren Kakaobestände haben sich überall
gut weiter entwickelt; im Berichtsjahre sind in
Isongo 10,16 ha und in Mokundange 10,97 ha
neu angelegt worden, die erst im laufenden Jahre
fertig wurden. Die Kosten für diese Neuanlagen
sowie die Kosten für die Reinhaltung und Pflege
der jüngeren, noch nicht erntereifen Bestände
haben wir mit 40 000 ¾ dem Pflanzungskonto
belastet.
Auch von den Kautschukbeständen wird be-
richtet, daß sie gut gedeihen und daß noch
13 000 Pflänzchen Kickxia elgstica für Neu-
pflanzung oder Ausfüllung von Fehlstellen in
den Saatbeeten vorhanden waren. Neu gepflanzt
wurden in Bibundi 10 300 Stück Kickxia
elastica und 9486 Stück Hevea brasiliensis,
und ferner in Mokundange 350 Stück Herea
brasiliensis und 150 Stück Manihot Glaziovi.
Wir erwarten, daß die älteren Bestände im
laufenden Jahre schon einen kleinen Ertrag er-
bringen werden.
Auf dem Bomana-Vorwerk wurden 3300
Stück Kolabäume neu gepflanzt; nachdem im
Berichtsjahre eine Anzahl Bäume einging, be-
ziffert sich der Bestand am Schluß des Jahres
auf 3550 Stück.
Planten (Mehlbananen) wurden in Bibundi
und Isongo 31 600 Stück neu angepflanzt und
auf sämtlichen drei Pflanzungen zusammen
37 400 Bund geerntet. Der größte Teil der
Ernte wurde für die Verpflegung der Arbeiter
verwendet, während ein kleinerer Teil nach Europa
verschifft wurde; es soll weiter versucht werden,
ob die Frucht hier mit Vorteil verwertet werden
kann. Dies scheint nur möglich, wenn ergiebigere
Varietäten ausfindig gemacht werden können als
diejenigen, welche uns jetzt zur Verfügung stehen.
Die Kakavernte ergab 9808 Sack à 50 kg,
mithin 1792 Sack mehr als im Vorjahre, und
gelang es uns, einen Durchschnittspreis von 52 Pf.
pro ½ kg zu erzielen, der aber immer noch
nicht als befriedigend bezeichnet werden kann.
Wir haben im laufenden Jahre mit der Aus-
nutzung unserer Olpalmenbestände auf maschi-
nellem Wege begonnen und erwarten, daß auch
diese Maßnahme schon in diesem Jahre Emräg-
nisse zeitigen wird.
Die unter Kultur befindlichen Bestände um-
fassen am Ende des Berichtsjahres im ganzen
*) Aus dem Bericht über das 12. Geschäftsjahr 1908).