G 728 20
Verfügung des Reichs-Kolonialamts (Kommnsando der Schutztruppen)
vom 15. Juli 1909.
Dr. Schörnich, Oberstabsarzt, im Anschluß an den bis zum 17. Juli d. Is. gewährten Heimats-
urlaub ein Nachurlaub von zwei Monaten zur Wiederherstellung seiner Gesundheit bewilligt.
Deutsch-Ostafrika.
Vom Heimaturlaub sind im Schutzgebiet am
5. Juni wieder eingetroffen: kommiss. Sekretär
Krüger, Rektor Rutz, Lehrer Jünemann und
Gärtner Seher.
Ostafrika haben mit Heimaturlaub verlassen:
am 5. Juni: Kolonialeleve Weidner; am
13. Juni: Regierungsbaumeister Popcke, Kapitän
Berndt, Wegemeister Drescher und Polizei-
wachtmeister Keßler; am 26. Juni: Landmesser
Kayser, Lehrer Wilske, Bureauassistent 2. Kl.
Lichtenstein und Elektrotechniker Klug.
Die Wiederausreise nach Ostafrika haben am
19. Juli angetreten: Kaiserl. Resident Hermann,
Pflanzungsleiter Veith, Meister Gräfe und
Kanzlist Thorwart.
Die Ausreise bzw. Wiederausreise in das
Schutzgebiet haben am 19. Juli angetreten: In-
tendanturrat Dr. Both, Hauptmann Abel.
Kamerun.
Die Ausreise in das Schutzgebiet haben am
10. Juli angetreten: Büchsenmacher Kabit,
Semmelhaack und Wellmann.
Deutsch-Südwestafrika.
Mit Wirkung vom 1. Jannar d. Js. sind der
Königlich preußische Bahnhofsvorsteher Gaebel
zum etatmäßigen Sekretär beim Kalsserlichen
Gouvernement in Windhuk, der Königlich pren-
Nische Amtsgerichtssekretär Frantz zum Bezirks-
amtssekretär ernannt worden.
Auf Heimaturlaub gereist sind: am 10. Juni:
Zollamtsvorsteher Voß; am 11. Juni: kommif.
Distriktschee v. Frankenberg und Bezirksamts-
sekretär de Roos.
Ausgereist sind: am 15. Juli: Bergassessor
Hilgenstock; am 18. Juli: Landwirtschaftlicher
Sachverständiger Bothe.
Wiederausgereist ist am
sergeant Schneider.
14. Juli: Polizei-
BEROCOO
Michtamtlicher Teil
Machrichten aus den deutschen Schutzgebieten.
(Abdruck der Nachrichten vollstänoig oder teilweise nur mit Ouellenangabe gestattet.)
Deutsch-Ostafrika.
Brunnenanlagen und wirtschaftliche Verhältnisse
in Groß- Ufiome.)
Am Fuße der südöstlichen Hügelausläufer des
Ufiomeberges, beinahe am Rande der Steppe,
befinden sich etwa zehn von den Wafiome ange-
legte Brunnen, von denen zur Zeit sechs im Ge-
brauch sind. Ein Brunnen ist eben in Angriff
genommen. Die Brunnen sind alle rund gebaut,
7 m tief und haben 1¼ bis 11% m Durchmesser.
*) Aus einem Bericht der Kaiserl. Be zirksneben-
stelle in Rondon = Jrangi.
Die Wände zeigen ringförmige Einkerbungen,
vermittels derer im Brunnen auf= und abgestiegen
werden kann. Sie sind wohl angebracht, um
überhaupt den Tiefbau ausführen zu können.
Beim Bau des Brunnens stehen in diesen Ein-
kerbungen die Handlanger, welche von den unten
Arbeitenden die aufgehobene Erde in Holzmulden
entgegennehmen und weiter an die Oberfläche
reichen. Hiernach ist auch der Durchmesser des
Brunnens berechnet, nämlich so, daß ein lang-
beiniger Ufsiome mit ausgespreizten Beinen in den
Wandrinnen stehen kann. Die Brunnen liegen
nahe aneinander, in Zwischenräumen von 4 bis
8 m. Der Grund und Boden ist kalkhaltig und
so hart, daß von den Brunnenwänden, in denen