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Überblicken läßt und mit dem man sich etwa ge-
änderten Verhältnissen jeden Augenblick an-
passen kann.
Afrikanische Immobilien= und Grund-
stückskonti stehen mit 130 000 . zu Buch gegen
124 000 im Vorjahre. Dies ist darauf zurück-
zuführen, daß wir im Berichtsjahre eine Faktorei,
welche wir bisher mietweise innehatten, käuflich
erworben haben; des weiteren haben wir in
Bohicon eine neue Zweigfaktorei errichtet und
die Faktoreien in Palime, Assahun und Pahon
ausgebaut.
Wiederholte Bestrebungen während des Be-
richtsjahres, einen Produkten = Einkaufspool
in Afrika zu errichten, um dem ungesunden Kon-
kurrenzgebahren ein Ende zu machen, scheiterten
mit an unserer Weigerung, uns demselben anzu-
schließen, da wir uns von solchen Maßnahmen
eine gründliche Besserung der allerdings oft un-
gesunden Konkurrenzverhältnisse nicht versprechen
können. Alle Beteiligten müssen erkennen, daß
nur eine verständige Selbstbeschränkung im Ein-
und Verkaufsgeschäft imstande sein wird, eine
Gesundung der viel beklagten Verhältnisse herbei-
zuführen. Den Beweis hierfür hat uns, soweit
wir in Frage kommen, gerade das verflossene
Jahr wieder einmal recht schlagend geführt, in
dem unsere sämtlichen Geschäfte fast gleichmäßig
gute Resultate erzielt haben. Um zu dauernd
besseren Verhältnissen zu gelangen, scheinen uns
nicht die Poolbestrebungen, sondern die mehr aus-
zubauende Gewinnbeteiligung der Herren Vertreter
drüben der richtige Weg zu sein.
Da unsere alten, gemieteten Bureauräume in
Bremen für unseren stetig wachsenden Betrieb zu
klein wurden, haben wir ein eigenes Gebäude
erworben, dasselbe vollständig für unsere Zwecke
umgebaut und „Bremer Kolonialhaus“
benannt.
Die Aussichten für die laufende Rechnungs-
periode sind gut.
Der Rohgewinn für 1908/09 betrug ein-
schließlich 32 640.J¼ Vortrag 658 290./. Da-
von erforderten: Handlungsunkosten 323 690 74,
Rücklage II in Afrika 3600 .¼, Abschreibungen
51 573.J¼, Rücklage I in Bremen 14 000 7
Tantiemen und Gratifikationen an europäische und
eingeborene Mitarbeiter 39 874 /¾, Tantiemen an
Vorstand und Aufsichtsrat 31 272 4 und 17½
v. H. Dividende 175 000 .7, so daß als Vor-
trag auf neue Rechnung 19 281.7 verbleiben.
Aus der Bilanz per 31. März d. Is. heben wir
hervor, daß die afrikanischen Immobilien und
Grundstücke mit 130 000 , afrikanische Wohn-
häuser und Geschäftsinventar mit 16 000 7,
Waren in Afrika mit 923551.¼, Produkten in
Afrika mit 38 433., Kasse in Afrika mit 51980.7,
Debitoren in Afrika mit 88 066.7¼“, schwimmende
Rimessen von Afrika mit 197 023 ¼“, Debitoren
und Konsortien in Bremen mit 792244 As,
Bremer Immobilien mit 116 000 ¼¼ aufgenommen
sind. Demgegenüber figurieren neben dem
Aktienkapital von 1.000 000 “ und den beiden
Reserven mit zusammen 40 000 7 unter den
Passiven u. a.: Kreditoren in Afrika (Kautionen)
79 506 , Tratten 194 475 “ und Kreditoren
in Bremen 704 342 .
Kus dem „Kropenpflanzer“.
Das Augustheft des „Tropenpflanzer“ bringt
an erster Stelle einen Artikel von Schanz über
die „Baumwolle in Brasilien“. Der Ver-
fasser streift zunächst die geschichtliche Entwicklung
des Baumwollbaues in Brasilien und gibt dann
von der heutigen Ausdehnung der Kultur und
der Art, wie sie gepflegt wird, sowie von dem
Stande der Baumwollindustrie im Lande ein an-
schauliches Bild. Der Aufsatz von Dr. Berkhout
über die „Ziele, Resultate und Zukunft der
in dischen Forstwirtschaft" wird fortgesetzt.
Die ausführlichen Angaben, die Berkhout hier
besonders über die Chinakultur auf Java mit
ihren verschiedenen Entwicklungsphasen sowie über
die Teakkultur macht, enthalten auch für unsere
kolonialen Forstleute manche Fingerzeige. In
einem weiteren Artikel behandelt G. K. Rein die
im englischen Sudan, in Uganda und dem
nördlichen Kongostaate wild und halbwild
wachsenden Baumwoll= und Kautschuk-
arten.
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Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten.
Stand der ägvptischen Baumwollernte im Juni 1909.
Die Witterungsverhältnisse waren im Juni
günstig; die Ernte hat daher genügende Fort-
schritte gemacht. Die Baumwollpflanzen sind im
allgemeinen gegen das Vorjahr um 15 Tage
voraus. Wasser ist überall genügend, selbst reichlich
vorhanden. Die Blüte hat an einigen Orten
bereits begonnen. Auf das Vorkommen von
Würmern und deren Eiern wird dauernd auf-
merksam gemacht; bisher ist noch kein Schaden
gemeldet worden. Man darf daher hoffen, daß
die von der Regierung getroffenen Maßnahmen