Full text: Deutsches Kolonialblatt. XX. Jahrgang, 1909. (20)

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sich der zehnjährige Durchschnitt für den 25. Juni 
auf 80,8 stellt. 
In dem letzten Berichte"') war hervorgehoben 
worden, daß die Schätzung für den 25. Mai d. Js. 
in Interessentenkreisen allgemein als zu hoch er- 
achtet worden war, zumal zur Zeit der Publi- 
kation des ersten Monatsberichtes (4. Juni) der 
heftige Regen in Berechnung gezogen werden 
mußte, der zwischen dem 25. Mai und 4. Juni 
gefallen war. Da auch während des weiteren 
Verlaufs des Juni das Wetter keineswegs günstig 
gewesen war, so rechnete man in New Orleans 
und auch sonst allgemein mit einem weniger 
günstigen Regierungsbericht, dessen Schätzungs- 
zahl man zwischen 76 und 78 vermutete; daß 
die Schätzung aber bis auf 74,6 heruntergehen 
würde, hatte man nicht erwartet. 
Für den Markt war der Bericht außerordentlich 
anregend. Im spot-Markt stieg middling, das 
seit dem ganzen Monat eine langsam und stetig 
steigende Tendenz gezeigt und am Tage vorher 
11 ½ notiert hatte, auf 12. Im Terminmarkt 
schnellte Oktober-Baumwolle, die am Ende voriger 
Woche 11,38 und am 1. Juli 11,59 gestanden 
hatte auf 12,12 empor, gewann also 53 Punkte. 
Im allgemeinen läßt sich auch für den Monat 
Juni ein Rückgang nicht ableugnen. Zu der 
an sich geringen Anbaufläche treten schädigend 
die andauernden Regengüsse im Mississippi-Tal 
und Trockenheit im ferneren Texas; außerdem 
macht sich der Boll weevil stark bemerkbar und 
seine unheilvolle Tätigkeit, die sich jetzt noch im 
Anfangsstadium befindet, wird im Juli und 
August noch zunehmen. Alle Anzeichen sprechen 
somit dafür, daß die Baumwollenpreise noch nicht 
ihre größte Höhe erreicht haben. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in New Orleans 
vom 3. Juli 1909.) 
Die Gummiausfuhr Bollviens 1908. 
Nach Veröffentlichungen des bolivianischen 
Finanzministeriums wurden aus Bolivien im 
Jahre 1908 insgesamt 1 639 393 kg Gummi 
zur Ausfuhr gebracht gegen 1 830 513 kg im 
Vorjahre. Es gingen im Jahre 1908 in kg nach: 
England 829 846, Deutschland 484 562, Belgien 
163 089, Frankreich 118 544, den Vereinigten 
Staaten von Amerika 23 380, Uruguay 12 807, 
Brasilien 5306, Chile 1859. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in La Pag.) 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1909, S. 754ff. 
  
RKaüohaoo-Eintuhr Spaniens 1908. 
Die Kakao-Einfuhr Spaniens stellte sich in den 
letzten Jahren, wie folgt: 
Aus Aus anderen Zusammen 
  
Fernando Poo Ländern 
Mengen in kg 
1903 1 490 082 4 516 622 6 006 704 
1904 . 2 010 766 3 805 593 5 816 359 
1905 1 862 945 4244 767 6 107 712 
1906 1557 864 4 078 957 5636 821 
1907 2 .438 856 3212 920 5 651 776 
Zus. 9 360 513 19 858 859 29219 372 
Im Durch- · 
schnitt 1872 102 3971772 5843874 
1908 2267 1599 4 312 954 6 580 113 
(Aemoria sobre el Estallo de la Renta 
de Aduanss 19/5.) 
Kahoo-RAuskfuhr der Dominihanischen Republikh, 
Januar bis OMai 1909. 
Mai 1909 Jannar, Mai 
. Wert 1010 Wert 
Bestimmung enal. I engl. 1## 
Pfund Gourdes Pfund Gourdes 
Vereinigte Staaten 
  
von Amerika 2111 175 5663 495 
Deutschland. 1319 104 2778 226 
Frankreich 896 71 2262 192 
Zusammen einschl. 
anderer Länder. 4333 351 10710 914 
(Rach dem Berichte des Kaiserl. Konsulats 
in San Domingo.) 
Der KRaohdomarkt auf Ceyion. 
Die Kakao-Ausfuhr von Colombo (Ceylon) 
zeigt gegen die ersten sechs Monate des Jahres 
1908 eine kleine Zunahme. 
Die Preise, welche im Anfange des Jahres 
eine feste Tendenz verfolgten, fingen an, beim 
Hereinkommen der Frühjahrsernte, welche nur 
klein ist, nachzugeben. Die Qualität war im all- 
gemeinen zufriedenstellend. Die Ernte ist un- 
gefähr 6000 ewts. größer als im vorigen Jahre. 
Der Absatz nach Europa und Amerika war recht 
schleppend, dagegen machte sich eine lebhafte 
Nachfrage nach östlichen Plätzen bemerkbar. 
Die heute bezahlten Preise stellen sich, wie folgt: 
Plantagen-Kakao 38 bis 40 Rs., feiner Ein- 
geborenen-Kakao 36 bis 38 Rs. und mittlerer 
Eingeborenen-Kakao 33 bis 36 Rs. 
Vom 1. Jannar bis 21. Juni d. Js. betrug 
die Ausfuhr von Ceylon-Kakao 33 089 ewts. 
gegen 24 635 ewts. in der gleichen Zeit des 
Vorjahres. Hiervon gingen nach:
	        
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