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letzte Jahr als für die Juteindustrie ungünstig
bezeichnet werden.
Die Saison 1909/10 ist bereits in vollem
Gange. Die Ernte ist seit Mitte Juli an den
Markt gekommen.
Die Witterungsverhältnisse können im allge-
meinen als ausnahmsweise günstig bezeichnet
werden. Dagegen ist ein Teil der Ernte in den
niedriger gelegenen Distrikten infolge von Hoch-
fluten beschädigt worden, ein Schaden, den aber
das vorzügliche Wachstum der Jute in den höher
gelegenen Distrikten ausgleichen dürfte.
Entgegen der allgemeinen Annahme gibt der
erste offizielle Erntebericht der Regierung, der am
14. Juli veröffentlicht wurde, wiederum eine redu-
zierte Anbaufläche, diesmal mit dem besonderen
Vermerke, daß im Inlande keine Vorräte alter
Ernte vorhanden seien.
Die Anbaufläche ist auf 2728 100 Acres ab-
geschätzt gegen 2841200 Acres im Vorjahre, also
um etwa 4 v. H. niedriger.
Das volle Erträgnis einer Ernte beträgt drei
Ballen pro Acre.
Danach würde für die kommende Saison bei
vollem Ertrag eine Ernte von 8184 400 Ballen
zu erwarten sein.
Die allgemeine Annahme ist ein Ernteerträgnis
von 90 v. H., was etwa 7200 000 Ballen er-
geben würde.
Zu berücksichtigen sind folgende Faktoren:
Die Vorräte der Kalkuttaer Spinnereien und
Webereien am 1. August 1909 sind normal.
Die Ernte 1908/09 ist völlig erschöpft worden,
es befinden sich also keine Vorräte alter Ernte
im Inlande.
Statistisch ist die Lage für Jute also als
günstig zu betrachten.
Der höchste Preispunkt der letzten Ernte war
im September mit 19 & pro Tonne erreicht, der
niedrigste Preisstand im Juni Juli 1909 mit
12 & für „cracks“, was dem Preise von 48 Rup.
und 28 Rup. pro Ballen von 400 lbs. entspricht.
Die Verschiffungen nach Deutschland betrugen:
Hamburg Bremen
vom 1. Juli 1908 bis Ballen
30. Juni 10009 748748 151 434
gegeen 789 480 113 036
im Vorjahre.
Die Verschiffungen nach Deutschland sind sich
also in beiden erwähnten Jahren ungefähr gleich
geblieben.
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Kalkutta
vom 18. August 1909.)
Der Kokoobau und -Taondeil in Miederländisch-Indien.
Die Kakaokultur hat auf Java und in Nieder-
ländisch-Indien überhaupt in den letzten Jahren
weitere Fortschritte gemacht. Vergleicht man die
Anzahl derjenigen Unternehmungen, die sich nach
dem Handbuch für Kulturunternehmungen in den
einzelnen Jahren mit Kakaobau beschäftigten, so
zeigt allerdings das Jahr 1908 gegen 1907 eine
kleine Abnahme, während das letztgenannte Jahr
gegen das Vorjahr eine bedeutende Zunahme
aufweist.
Die Anzahl der Unternehmungen betrug näm-
lich nach der genannten Quelle:
1905 162 1907 188
1906 168 1908 178
Von diesen betrieben jedoch nur etwa ein
Dutzend die Produktion von Kakao als Haupt-
kultur. Augenscheinlich hat die Kultur besonders
in dem östlichsten Teile von Java, den Resident-
schaften Besoeki, Pasoeroean und Kediri, an Um-
fang gewonnen.
Nach dem vorjährigen Handbuch für Kultur-
unternehmungen gab es in Besoeki 21, in
Pasoeroean 36 und in Kediri 23 Unternehmungen,
die sich mit Kakaobau beschäftigten, gegen 33 in
der Residentschaft Semarang und 25 im Sultanat
Soerakarta. Die Preanger Regentschaften sind
mit 17 Unternehmungen an der Produktion be-
teiligt. Außerdem kommen dafür in Westiava
noch die Residentschaften Batavia, Bantam und
Cheribon, in Mitteljava noch Pekalongan, Kedoe
Madioen und Banjoemas und in Ostjava noch
Soerabaya mit einigen wenigen Unternehmungen
in Betracht. Der Kakaobaum wird jedoch vielfach
auch in Gärten und von den Eingeborenen in
der Umgebung ihrer Häuser gezüchtet.
Auf den Außenbesitzungen wird Kakao auf
Bali und Lombok, in Benkoelen (Südwest-Sumatra),
Menado und auf Amboina gebaut.
Menado und Amboina sowie Ternate sind die
ältesten Sitze dieser Kultur in Niederländisch-
Ostindien.
Den hauptsächlichsten Ausfuhrhafen für Kakao
auf Java bildet nach wie vor Semarang. Dann
folgen Soerabaya und Batavia.
Produktion auf Java. Nach dem letzten
den Generalstaaten vorgelegten „Coloniaal=
Verslag“ betrug die Kakaoproduktion auf Java-
auf den im Privatbesitz befindlichen Ländereien
im Jahre 1907 1037 kg gegen 7062 kg 1906,
auf 83 Erbpachtländereien in den verschiedenen
Residentschaften 1907 1208561 kg gegen
1 120 981 kg auf 71 Unternehmungen im Jahre
1906 und auf 11 Pachtländereien im Sultanat
Soerakarta 1907 172551 kg gegen 309 839 kg
auf 15 Unternehmungen im Jahre 1906.