Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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Deutschland 1740,0 (1121,4), Holland 257,7 
(190,5), Italien 80,2 (68,2), Schweden 240,4 
(168,3), Vereinigte Staaten von Amerika 1176,2 
(1049,1), Argentinien 21,7 (31,5), Brasilien 228,1 
(173,1), Chile 80,9 (102, 3). 
Die Ausfuhr nach den nachstehend aufe- 
geführten wichtigeren Ländern gestaltete sich (di: 
Werte in 1000 K angegeben) dagegen, wie folgt- 
Großbrita nnien 24 934,1 (22 166,1), Britisch 
Indien 7,3 (46,0), Australischer Bund 15,4 
(25,9), Mauritius 14,0 (17,0), Belgien 360,4 
(145,2), Frankreich 75,8 (39,6), Deutschland 
1076,3 (799,0), Deutsch-Südwestafrika 113,1 
(92,6), Holland 16,3 (31,6), Portugiesisch-Ostafrika- 
64,3 (52,1), Vereinigte Staaten von Amerika 
261,1 (192,2). 
(Trade of the I’nion of South Africn, Southern and 
J. W. Rhodesina and British South Africa.) 
Ku#enhandel des beigischen Kongogebiets 1909. 
Der belgische Kolonialminister hat in der 
Juli August-Nummer der „.Renseignements de 
V’UOffice colonia!“ eine Statistik über den Außen- 
handel der Kongokolonie im Jahre 1909 ver- 
öffentlicht. Nach dem zu dieser Statistik gehörenden 
Begleitberichte ist dem Werte nach im Vergleich 
zum Jahre 1908 eine aufsteigende Bewegung zu 
verzeichnen. Diese ist großenteils auf das Steigen 
der Kautschukvreise zurückzuführen, die von durch- 
schnittlich 675 Fr. für 100 kg im Jahre 1908 
im vergangenen Jahr auf 1135 Fr. gestiegen 
sind. Bei den meisten Exporterzeugnissen ist ein 
Rückgang zu verzeichnen, so namentlich bei 
Kautschuk, weißem Kopal, Palmnüssen, Palmöl, 
Kupfererzen, Kaffee und Erdnüssen. Die Ausfuhr 
von Kakao, Elfenbein, Reis, rohen Häuten und 
Gold ist dagegen gestiegen. Die Einfuhr nach 
der Kolonie ist im Jahre 1909 um fast 4½ Mil- 
lionen Franken gegen das Vorjahr zurückgeblieben. 
Hiervon ist namentlich der Import von Geweben, 
Maschinen, Metallwaren, Nahrungsmitteln, Be- 
kleidungsgegenständen, Waffen, Schiffen, Papier, 
Bureaugegenständen, Glaswaren, Holz und Möbeln 
betroffen worden. Anderseits ist die Einfuhr von 
Metallen, Getränken, wissenschaftlichen Instru- 
menten, Material für Lager, Drogeriewaren, 
lebenden Tieren, Juwelen, Uhren und Farben 
gestiegen. An Alkohol sind im Jahre 1909 
238 708 1 im Werte von 135 129,98 Fr. ein- 
geführt worden gegen 187 659 1 im Werte von 
91 454,47 Fr. im Vorjahre. 
Nach den in der Statistik enthaltenen An- 
gaben beträgt der Wert der Gesamtausfuhr aus 
der Kongokolonie einschließlich des Durchgangs- 
handels im Jahre 1909 78 014 360,18 Fr. An 
  
Produkten der Kolonie allein wurde für 
56 167 223,90 Fr. exportiert. Davon gingen 
nach Belgien Waren im Werte von rund 52 Mil- 
lionen Franken. Der Wert der nach Deutschland 
(117 183,45) und Deutsch-Ostafrika (33 856,40) 
ausgeführten Gegenstände betrug zusammen 
151 039,85 Fr. Größer als nach Deutschland 
ist der Export nach den portugiesischen Kolonien 
an der Küste (1 966 344,88), den englischen ost- 
afrikanischen Kolonien (593 611), den Niederlanden 
(475 184,16), Agypten (360 396), England 
(352 949,82) und Portugal (138 229,43). Die 
Ausfuhr nach deutschen Gebieten bestand haupt- 
sächlich aus Kautschuk, Palmöl, Elfenbein (4031 kg 
im Werte von 108 837 Fr.), Palmnüssen und 
rohen Häuten. An dem Durchfuhrhandel im 
Kongo ist in erster Linie der französische Kongo 
mit rund 19 Millionen Franken beteiligt, worauf 
in weitem Abstande die deutschen westafrikanischen 
Kolonien mit 1 605 470,70 Fr. folgen. 
Der Wert der in der Statistik als „commerce 
spécial“ bezeichneten Ausfuhr, d. h. der unmittelbar 
aus der Kolonie stammenden Gegenstände, hat 
im Jahre 1909 fast wieder die gleiche Höhe wie 
im Jahre 1907 erreicht. Die Summe betrug 
damals 58 894 778,26 Fr., um im Jahre 1908 
auf 43 371 794,64 Fr. zu fallen. Die Gesamt- 
ausfuhr hat dagegen im Jahre 1909 einen etwas 
höheren Wert als im Jahre 1907 und eine er- 
hebliche Steigerung gegen 1908 aufzuweisen. 
Die Gesamteinfuhr betrug 28 482 241,07 Fr. 
gegen 32 270 834,98 Fr. im Jahre 1908 und 
33 437 096,50 Fr. im Jahre 1907. Die so- 
genannte Spezialeinfuhr hatte einen Wert von 
22 126 994,26 Fr. und bleibt damit gegen die 
beiden Vorjahre etwas zurück. Unter „commerce 
spécial“ versteht die belgische Statistik diejenigen 
Waren, die zum augenblicklichen Verbrauche bei 
der Einfuhr oder beim Verlassen der Depots be- 
stimmt sind. Belgien ist an der Einfuhr mit 
15 506 690,01 Fr. beteiligt, Deutschland kommt 
mit 744 973,76 Fr. an vierter Stelle hinter 
England und Frankreich, die für 2 673 184,02 
und 1 138 787,61 Fr. nach dem Kongo impor- 
tierten. Der Wert der Einfuhr aus Deutsch- 
Ostafrika betrug 1417,78 Fr. Sie bestand haupt- 
sächlich aus Feuerwaffen, Patronen, Nahrungs- 
mitteln und Baumwollstoffen. Die deutschen Be- 
sitzungen in Westafrika führten Waren im Werte 
von 804 Fr., vor allem Baumwollstoffe, nach 
dem Kongo ein. 
Deutschland importierte besonders Metallwaren 
(Küchen= und Haushaltungsgegenstände, Kupfer- 
und Eisenringe, Spiegel usw.), Bier und andere 
alkoholische Getränke, Nahrungsmittel, Petroleum, 
Baumwollstoffe, Waffen und Schießbedarf,. chemische, 
pharmazentische und Drogeriewaren, Tabak und
	        
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