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sie um so eher genügen können, wenn sie nicht
gleichzeitig das Raffinieren zu besorgen hat.
Der Zuckerkonsum Britisch Südafrikas beträgt
gegenwärtig etwa 100 000 Tonnen, so daß außer
der Natalproduktion von 80 000 Tonnen noch
20 000 Tonnen zu importieren sind. Die Kap-
provinz hat allein von Mauritius im Laufe des
letzten Jahres rund 10 000 Tonnen empfangen.
Selbst bei einer weiteren Steigerung der Zucker-
produktion, die man als sicher annehmen darf,
wird in den Hafenstädten der importierte Zucker
bei Fortdauer der gegenwärtigen Bedingungen
nicht zu verdrängen sein. Hierin wird auch
nichts ändern, daß die Schiffsfracht von Natal
nach den Kaphäfen für Zucker kürzlich von 15 sh
auf 12 sh 6 d pro Tonne herabgesetzt ist. Die
schon früher gewährte Erleichterung, daß Mengen
von 50 Tonnen und darüber an einen oder
mehrere Häfen der Kapprovinz befördert werden
können, ist dahin abgeändert worden, daß die
Verschiffung nur an einen Hafen erfolgen darf.
Dagegen findet der Natalzucker im Innern des
Landes einen immer aufnahmefähigeren Markt.
Während es vor drei Jahren noch Schwierig-
keiten machte, 50 000 Tonnen in Südafrika ab-
zusetzen, würden jetzt mit Leichtigkeit 100 000
Tonnen abzusetzen sein.
Dies ist vor allen Dingen der verbesserten
Lage der Eingeborenen und ihrer Gewöhnung
an größere Bedürfnisse zu danken. Gerade die
Eingeborenen sind Abnehmer besserer Zuckersorten,
während die ganz geringen Qualitäten fast aus-
schließlich von der weißen Bevölkerung ausge-
nommen werden. Es ist anzunehmen, daß der
Konsum in den künftigen Jahren gerade wegen
der zunehmenden Kaufkraft und Kultur der Ein-
geborenen in Südafrika erheblich steigen und die
Produktion auch bei weiterer Zunahme den Be-
darf kaum decken wird.
Manche meinen, daß Natal in zwei Jahren
soviel Zucker erzeugen werde, daß es nicht nur
den südafrikanischen Markt allein versorgen, son-
dern auch nach England exportieren könne. Hier-
gegen wird aber von anderer gut unterrichteter
Seite der schon vorhin bemerkte Umstand des
steigenden Konsums vorgebracht, sodann aber,
daß Natal nicht auf dem Weltmarkt, ja nicht
eimmal in den Hafenstädten des eigenen Unions-
gebiets mit den großen Zucker produzierenden
Gebieten wie Mauritius, Java usw. in Wett-
bewerb treten könne. Die Produktionskosten in
Natal sind erheblich höher als in den anderen
Zuckerländern, wo das Zuckerrohr innerhalb eines
Jahres reift, während in Natal nahezu zwei
Jahre bis zur Reife vergehen. Wäre der Natal-
zucker nicht durch einen erheblichen Zoll sowie
durch eine vorzugsweise Behandlung der Eisen-
bahn geschützt, so würde er auch im Innern dem
Eindringen des importierten Zuckers nicht wider-
stehen können. Unter dem starken Schutz, der
ihm durch Zoll und Frachtermäßigung gewährt
ist, kann sich jedoch die Zuckerindustrie des Landes
blühend entwickeln. Ein Versuch, Natalzucker
nach England zu exportieren, wurde im vorigen
Jahre gemacht, als die Preise auf dem Welt-
markt hochgingen. Der Versuch ist jedoch voll-
ständig gescheitert, und die Exporteure haben an
den verschifften 2100 Tonnen einen bedeutenden
Verlust erlitten.
(Bericht des Khaiserl. Konsulats in Durban
20. Januar 1911.)
Malsausfuhr aus der süduafrikanischen Union 1910.
Das Landwirtschaftsministerium der südafri-
kanischen Union veröffentlicht die folgenden Zahlen
betreffs der überseeischen Maisausfuhr im Jahre
1910: Transvaalprovinz 759 830, Oranjefluß-
provinz 794 266, Natalprovinz 192 026, Kap-
provinz 2758, Basutoland 7883 und Bechuana-
land 3445, insgesamt 1760 208 Sack.“)
Der Art nach setzte sich die Ausfuhr, wie folgt,
zusammen: Weißer flacher Mais 996 438, weißer
runder Mais 66 430, gelber flacher Mais 43 324,
gelber runder Mais 283 836, gemischter Mais
84 364 und nicht — Sorten 285 816,
zusammen 1 760 208 Sack
Die Ausfuhr verteilte sich folgendermaßen auf
verschiedene Ausfuhrhäfen: Durban (Port Natal)
1238 269, Kapstadt (Tafel Bay) 285 816, Port
Elizabeth (Algoa Bay) 115 700, East London
Gufalo Harbor) 120 423, zusammen 1 760 208
adie Ausfuhrzahlen für Mais von Rhodesia,
das bekanntlich außerhalb der Union steht, find
nicht angegeben, doch kann es sich bei diesem
Gebiet, wenn eine Ausfuhr überhaupt stattgefunden
hat, nur um ganz geringsügige Posten handeln.
Der dort produzierte Mais wird fast vollständig
im Inland konsumiert.
(Bericht des Handelssachverständigen beim Kais. Konsulat
in Johannesburg.)
Der Gummimarkt auf Ceylon.
Seit dem Juli v. Is.““) sind die Preise auf
dem Ceyloner Gummimarkt weiter gefallen und
waren gegen Ende des Jahres 1910 auf un-
gefähr 5 /— pro lb angelangt. Der Gummi-
) Es handelt sich um Säcke von 200 englischen
Pfund netto. Ein englisches Pfund entspricht bekemmitkch
Sg.. „D. Kol. Bl.“ 1910, S. 777.