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holz, Zement, Glasscheiben, Farben usw. nach-
weisen, eine erhöhte Tätigkeit stattgefunden.
Eine andere Klasse von Waren bekundet durch
den Rückgang ihrer. Einfuhrziffern ebenfalls einen
wirtschaftlichen Ausschwung. Es sind dies in der
Regel solche Produkte, die in Südafrika selber
hergestellt bzw. gewonnen werden. Hierhin ge-
hören hauptsächlich landwirtschaftliche Erzeugnisse,
wie Getreide, frisches Fleisch, Butter, Kartoffeln
und Futtermittel, sodann verschiedene Mühlen-
produkte sowie Kerzen, Sprengstoffe usw. Auch
die Einfuhr von Kohlen hat abgenommen, ein
Zeichen dafür, daß Transvaal= und Natalkohlen
mehr zur Verwendung kommen.
Manche Produkte, die im Inland erzeugt
werden, weisen allerdings keine Abnahme des
Imports nach, in gewissen Fällen hat ihre Ein-
fuhr sogar zugenommen, so z. B. bei einigen
Molkereiprodukten, Leder= und Holzwaren. Es
dürfte dies jedoch kaum auf ein Versagen der
einheimischen Industrie, als vielmehr auf die
größere Konsumfähigkeit der Bevölkerung zurück-
zuführen sein.
Der größere Wohlstand des Landes tritt
übrigens noch deutlicher hervor, wenn man sich
die stetige Zunahme der Einfuhr von Luxus-
artikeln, Gegenständen des persönlichen Gebrauchs
und des täglichen Haushalts vergegenwärtigt.
Besonders hervorzuheben sind: Textilwaren, Ju-
welierwaren, Haushaltungsgegenstände, Motor-
wagen, Rauchwaren, Parfümerien, Spiel= und
Sportwaren, Kunstgegenstände u. dgl.
Auf der anderen Seite zeigt die Exportstatistik
ein gleich günstiges Bild von der zufriedenstellenden
Lage Südafrikas. Die Ausfuhr von Gold nimmt
fortschreitend zu. Die Diamantenindustrie hat
sich seit der letzten Krisis rasch wieder erholt.
Steinkohlen finden, namentlich wegen des in den
Häfen von Durban und Kapstadt aufkommenden
Kohlenbunkergeschäfts, immer mehr Absatz. Auch
andere Mineralien weisen höhere Exportziffern auf.
Von den landwirtschaftlichen Erzeugnissen sind
es hauptsächlich Mais, Häute und Felle sowie
Gerberrinde, deren Export eine größere Ausdehnung
gewonnen hat. Wolle und Straußenfedern haben
zwar dem Werte nach zugenommen, doch nach
der Menge haben sie gegenüber dem Vorjahre
nachgelassen. Im allgemeinen nimmt die Land-
wirtschaft an Ausdehnung stetig und sicher zu,
obwohl sie hinter dem Bergbau an Bedeutung
noch weit zurücksteht.
Die Industrie kann allseitig auf ein günstiges
Jahr zurückblicken. Die Zuckerindustrie Natals
hat ganz bedeutende Fortschritte gemacht. Mühlen-
produlte und Weine haben größeren Absatz ge-
funden; desgleichen die beiden neuesten Landes-
produkte: Walsischöl und Sprengstoffe.
Es ist jedoch nicht zu übersehen, daß der
Export allein noch kein abschließendes Urteil über
die industrielle Tätigkeit des Landes erlaubt.
Viele einheimische Produkte finden im Inlande
selbst zunehmend größeren Absatz und verdrängen
allmählich den eingeführten Artikel. So erklärt
es sich z. B., daß der Tee-Export Natals in den
letzten Jahren zurückgegangen ist.
Als ein Zeichen für die Besserung der wirt-
schaftlichen Lage Südafrikas ist auch der jährlich
zunehmende Bedarf an Bargeld anzusehen. Nur
im Jahre 1906 überstieg aus verschiedenen Gründen
die Geldausfuhr die Einfuhr, von da ab nimmt
der Geldbestand des Landes alljährlich beträchtlich
zu. Es dürfte dies eine Folge größerer in-
ländischer Produktion und damit zusammen-
hängenden größeren Güterumsatzes sein.
Ülber den Anteil überseeischer Länder an dem
südafrikanischen Außenhandel liegen vorläufig nur
allgemeine Daten vor. Für die am südafrikanischen
Handel meist beteiligten Länder gestaltete sich in
den letzten Jahren der prozentuale Anteil, wie folgt:
Einfuhr.
aus 1906 1907 1908 1909 1910
Großbritannien 56,8 57.0 56,2 58,1 59.0
Britischen Besitzungen 12,4 14,5 14,0 12,4 10,4
Deutschland 7,6 7.6 8.7 9.,0 10.3
Vereinigten Stauten. 910 7,8 8,2 8,0 7,8
Ausfuhr.
*½ nach 1906 1907 1908 1909 1910
Großbritamien 94,8 94,0 93,0 91.5 90,7
Britischen Besitzungen — 0, 0,.,7 0,6 0,2
Deutschland , 2,42,63,48,3
VereinigtenStaaten.0,l0,20,50,80,8
Der überragende Anteil Großbritanniens an
dem südafrikanischen Export ist natürlich vor-
nehmlich auf Gold und Diamanten zurückzuführen,
die ihren Weg nach England nehmen. Unter
Berücksichtigung dieses Umstandes dürften die
Zahlen für die Vereinigten Staaten, welche große
Mengen südafrikanischer Diamanten mittels des
Londoner Zwischenhandels aufnehmen, etwas höher
anzusetzen sein.
Der Anteil Deutschlands ist in Wirklichkeit
höher, als in der vorstehenden Tabelle angegeben,
da in der Statistik die Einfuhr über London und
die Ausfuhr über London und Antwerpen als
britischer bzw. belgischer Anteil bezeichnet werden.
Die deutschen Exporteure sollten es sich angelegen
sein lassen, auch in Zukunft Südafrika große Auf-
merksamkeit zu widmen. Sowohl im Bereich der
Landwirtschaft als auch der Industrie wird sich
ihnen bei sachgemäßem Vorgehen noch ein be-
deutendes Absatzgebiet eröffnen. Im Minenwesen
sind freilich in den letzten Jahren solch außer-
gewöhnliche Neuanschaffungen gemacht worden,
daß eine proportionelle Zunahme in nächster Zeit
kaum zu erwarten ist.
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