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Anbaugebieten mit einer ziemlich unglücklichen
Niederschlagsverteilung und einer nicht selten
monatelangen starken Bewölkung stets mit guten
in Abwechslung treten; es bleibt daher eine
Grundaufgabe, lokal angepaßte Sorten heranzu-
züchten, die auf die nachteiligen Einflüsse klima-
tischer Natur, wie sie in schlechten Jahren vor-
kommen, weniger empfindlich auf Kosten des
Ertrages reagieren. Die Reinheit der Sorte
besonders bei Abbassi und Mitafifi ist in diesem
Jahre im allgemeinen befriedigend, während ich
bei Joanowich eine auffällig starke Durchsetzung
mit „Hindi“ konstatieren konnte.
Die mit Baumwolle angebante Fläche
hat trotz der zur Pflanzzeit noch hoch-
stehenden Gummipreise im Verhältnis zu
früheren Jahren ganz erheblich an Aus-
dehnung zugenommen, wozu die gute Be-
wertung und die hohen Preise des vorjährigen
Produktes besonders ermuntert hatten.
Ein durchschnittlicher Ertrag von vier bis
fünf Zentnern Lint pro ha wird als recht gut und
lohnend angesehen. Eine frühe Pflanzzeit zu
Beginn der großen Regenzeit ungefähr Anfang
April ist zu empfehlen, um den jungen Pflanzen
eine größtmögliche Ausnützung der Niederschläge
und eine starke Entwicklung des Wurzelsystems
zu sichern, die sie befähigt, während der Trocken-
zeit auch das Wasser tieferer Schichten sich nutz-
bar zu machen. Daß die Möglichkeit künstlicher
Bewässerung noch längst keine normale Baum-
wollernte garantiert, ein übermaß von Wasser
hier sogar schädlich auf die Pflanzen und be-
sonders auch auf die physikalische Beschaffenheit
des Bodens einzuwirken pflegt, darüber sind einige
Pflanzer durch eigene Erfahrungen belehrt worden.
Es besteht kein Zweifel, daß Baumwolle in gün-
stigen Jahren — frühes Pflanzen bei Beginn
der Regenzeit und sachverständige Bodenbe-
arbeitung (Lockerung der Oberfläche) voraus-
gesetzt — vollkommen ohne künstliche Be-
wässerung auskommen kann. Als eine wichtige
Rasseneigenschaft wäre entweder ausgesprochene
Frühreife oder aber verhältnismäßig spätes Reifen
besonderer Berücksichtigung wert, wodurch es
einerseits ermöglicht wird, noch vor Beginn der
kleinen Regenzeit (Mitte November) zu ernten,
oder anderseits die Ernte bis nach dem Regen
zu verlegen, was eine längere Vegetation von
mindestens ein bis zwei Monaten erfordert. Der
spätreifen Rasse würde ich im Hinblick auf die
zu erwartende höhere Ertragsfähigkeit und die
größere Sicherheit guten Erntewetters den Vorzug
geben. Gerade innerhalb der kleinen Regenzeit,
und besonders, wenn diese früh einsetzt, wird die
Baumwolle in ihrer Vegetationskraft so gestärkt,
daß die Nutzbarmachung dieses Faktors im In-
teresse hoher Erträge volle Beachtung verdient.
Nicht nur die oft eintretende ungünstige Ver-
schiebung der Regenzeiten, sondern auch rein be-
triebswirtschaftliche Faktoren, Verteilung der
Arbeitskräfte usw., sprechen dafür, sich einen ge-
wissen Spielraum sowohl für Pflanz= als auch
Erntezeit zu wahren, und diese Möglichkeit kann
nur eine Rasse bieten, deren Ernte mit Sicher-
heit in eine längere Trockenperiode hineinfällt.
Bei der Kultur des Kautschuks, der hier
in tiefgründiger Obstgartensteppe bei guter Boden-
bearbeitung und Bewässerung noch recht gut ge-
deiht, ist man im allgemeinen zu einer Pflanz=
weite von nicht unter 4 m Übergegangen. Die
Pflanzungen treten jetzt allmählich in das Stadium
der Zapfreife; nur auf zwei Pflanzungen ist
Kautschuk in größeren Mengen schon gewonnen
worden. Andere Kautschukarten, z. B. Manihot.
dichotoma, Manihotpiauhyensis, Kickxia elastice,
Castilloa elastica und Heven brasiliensis zeigen
in dem interessanten Versuchsgarten der Kili-
mandscharo-Pflanzungsgesellschaft in Kibo-
höhe nur ein bescheidenes Wachstum. Dort ist
auch ein Versuch mit dem Anbau von Luzerne
gemacht worden, der erst dann ein leidlich be-
friedigendes Resultat brachte, als man dem Boden
Impferde zusetzte, die in unmittelbarer Nähe der
Wurzeln einiger älterer Pflanzen entnommen
war. Diese Beobachtung ist für die Einführung
dieser vorzüglichen Futterpflanze höchst bedeutungs-
voll. Eine als Gründüngungspflanze versuchs-
weise angebaute Desmodium-Art schien mir für
ihren Zweck wenig geeignet; sie würde jedenfalls
besser durch Vicieen, besonders Vicia villosa, er-
setzt. Desmoclium mit seinen holzigen Stengeln
wächst zu hoch und zu sparrig, um eine ge-
nügende Beschattung des Bodens herbeizuführen,
während z. B. die genannte Zottelwicke, die auch
für Bodenbefestigung geeignet ist, eine geschlossene
filzartige Decke bildet, die nicht nur günstig auf
die Erhaltung der Bodenfeuchtigkeit wirkt, sondern
auch eine reichhaltige Mikrobenflora entstehen läßt,
die als Ergänzung zu der Bereicherung des
Bodens an Stickstoff eine wesentliche Verbesserung
der physikalischen Eigenschaften der Krume zur
Folge hat.
Als Produzentin von Gerbstoff war auch
Canaigre (Rumex hymenosepalus) auf kleinere
Flächen angebaut, der sehr gut gedieh und auch
einen guten Gerbstoff liefert; es ist im Interesse
eines plantagenmäßigen Anbaus dieser Pflanze
zu beklagen, daß es bis heute noch nicht ge-
lungen ist, eine bewährte Extraktionsmethode auf
kaltem Wege zu finden, wodurch die für eine
erschöpfende Extraktion so nachteilige Verkleisterung
der Wurzelstärke vermieden würde. Auch d
Gerberakazie zeigt in der Jugend gutes Nochs