Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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v6„ gute Schiffbarkeit des Kebi nur bis Famu') 
oict. Ein Passieren der Enge bei Katscheo ist 
* der rapiden Strömung sehr erschwert und 
* nur leicht beladenen Booten möglich. Der 
* fällt ferner sehr schnell und hat dann so 
* Einteesen, daß z. B. ein Kanu von Garua 
* olembe acht Tage gebraucht, für eine Ent- 
sarteng welche auf dem Landwege schon in zwei 
wickenn Tagemärschen zurückzulegen ist. So ent- 
Sta t sich Garun auch immer mehr zu einem 
* belplab für französische Landtransporte, welche 
ebten Jahre etwa 8000 Kolli betrugen. 
wchluser Gouvernementstransporte von Garna 
# den Tschadsee-Ländern gehen auf der großen 
traße, entweder auf dem Kopfe oder im 
Lchsenwagen, bis Jagua,"') um von dort den 
Dagone abwärts im Kanu Kusseri zu erreichen. 
Furs Straße ist in der Trockenzeit gut fahrbar; 
un ie 100 bis 300 m breiten Sandbetten einiger 
U se können nicht ohne Hilfe überwunden werden 
ie dürften bei Benutzung von Kraftfahrzeugen 
einzigen Hindernisse bilden. 
hab ur Frage einer Verbindung nach Ngaumdere 
en die letzten Faro= und Benue-Erkundungen 
Fll Lauptmanns Strümpell ergeben, daß diese 
aene für einen weiteren Verkehr nicht in Frage 
gan men und daß der Verkehr nach Ngaumdere 
an 5 auf den zwölf Tagemärsche langen Landweg 
hewiesen ist. Für die heutigen Verhältnisse 
gan der Weg vollkommen. Die Zukunft 
Nordmderes, des größten Handelsplatzes zwischen 
hän und Süd, wird von der Bahnfrage ab- 
Viten, die auch den Nordgebieten erst neue 
schaftsmöglichkeiten eröffnet. 
Adae ist Garua, die Hauptstadt von Deutsch- 
und nauc, ein Knotenpunkt wichtiger Handelswege 
bespikür die Aufschließung unseres Gebietes vor- 
9 * gelegen. Leider ist es durch den Niger- 
* wohl mit dem Meere, aber nicht mit dem 
die Meebiet unserer Kolonie verbunden. Auch 
große eeresverbindung auf dem Flußwege hat ihre 
für den Mängel, so daß selöst die Engländer diese 
ne viel günstiger liegende Wasserstraße nicht 
Ureichend ansehen, sondern im Begriff stehen, 
ac 00 km landeinwärts liegenden Ort Kano 
berbinkine Eisenbahn direkt mit dem Meere zu 
ra 
den 
d 
88 welche schon in diesem Jahre den 
in * erreichen wird. Eine solche Bahn würde 
der Kerem Gebiete wegen des tiefen Einschnittes 
aupriemerunbucht nur 700 km (bis Garuq) be- 
anuchen, von welchen etwa 110 km durch die 
Urrtze gubabahn bereits vollendet sind. Eine 
* bung der letzteren nach Garua oder der 
—N*2 
n lokm uucht hr 
k einem schiffbaren Nebenarm des Lo 
m nordwestlich Bongor. 5 
  
Bau einer besonderen Linie Duala—Garua dürfte 
für Deutsch-Adamaua den Anbruch einer völlig 
neuen Zeit bedeuten und wird von allen, die 
dieses Land kennen und lieben, sehnlich gewünscht. 
Daß das Gelände für den Bahnbau sehr schwierig 
ist und sorgfältiger Erkundung bedarf, ist aller- 
dings nicht zu verkennen. 
7# 
Deutsch-Meuguinea. 
eEin Kampk mit Bergstämmen des Sinssterre-Gebirges. 
Aus einem Bericht des Bezirksamtmanns Berghausen 
in Friedrich -Wilhelmshafen. 
Bei einer Expedition nach der Rai-Küste 
(Macley-Küste) ist es im Oktober v. Is. bei dem 
zwischen Iris= und Helmholtz-Spitze etwa zwei- 
einhalb Stunden landeinwärts gelegenen großen 
Dorfe Kuarong zu einem Gefecht mit Berg- 
bewohnern des Finisterre-Gebirges gekommen, 
in dessen Verlauf zwei Soldaten schwer, fünf 
leicht verwundet wurden. Die verbündeten Ein- 
geborenen der bevölkerten Bergdörfer Kuriong, 
Eimar, Mot, Anangsang, Riwing, Damoi, Gono, 
Mapeng u. a. haben schon seit Jahren die 
schwächeren Küstendörfer mit Krieg überzogen. 
Immer wieder sind die Rheinische Mission, zu 
deren weiterem Arbeitsfeld die Rai-Küste gehört, 
und die Eingeborenen der Friedrich-Wilhelmshafen 
benachbarten Inseldörfer Siar und Ragetta, die 
dort an der Küste Handels= und Freundschafts- 
beziehungen haben, mit Anzeigen neuer Bluttaten 
und der Bitte um Bestrafung der UÜbeltäter beim 
Bezirksamt vorstellig geworden. Ein Eingreifen 
der Verwaltung ist bisher mit Rücksicht auf die Ver- 
kehrsverhältnisse und die Mittel des Bezirks unter- 
blieben. Erst in letzter Zeit haben die genannten 
Dörfer die Küstenplätze Singor, Suka, Bok, Warai 
und Orci wieder überfallen und zahlreiche Männer 
und Weiber erschlagen. Von Warai allein sind 
beim letzten Uberfall neun Männer und drei Weiber 
niedergemetzelt worden. Die Dörfer Warai und 
Orai sind vollständig niedergebrannt, Singor, Suka 
und Bok liegen verlassen da; ihre überlebenden 
Bewohner halten sich in Verstecken im Busch auf. 
Derartige Zustände nur rund vierzig Meilen vom 
Sitz der Verwaltung an der Küste zu dulden, 
konnte nicht länger hingehen, sollte nicht anderen 
Eingeborenen böses Beispiel gegeben werden und 
das Ansehen der Verwaltung ganz erheblich leiden. 
Am 29. Oktober wurde das Lager von dem 
Küstenplatze Gamai nach dem etwa fünfviertel 
Stunden landeinwärts gelegenen befreundeten 
Dorfe Malangai verlegt. Von dort brach ich 
am 30. morgens als einziger Weißer mit vier-
	        
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