Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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Hier si #and auch die wertwosssten * gepflanzt: 
Planten, Bananen, etwas 
Herr Klimowitz, der —2 vd arbn, auf der 
Station tätig ist, machte mir über die Landwirtschaft 
der Eingeborenen des Graslandes folgende Angaben: 
„Der Häuptling hat in seinem Gehöfte keine be- 
sonderen, Farmen, Töchstens etwas Tabak. Die leben- 
Zäun c, mit denen die Hausfarmen 
umgeben sind, dienen zum Schutze & en das herum- 
laufenre leinvieh: Ziegen, Schafe, Schweine, Hühner. 
In den Großfarmen werden b#nupssächüich ange- 
baut: Süßkartoffeln, Makabo und Koko sowie in den 
Tälern Mais; letzterer auch, wie schon erwähnt, in 
den ge *# die Winde geschützten Hausfarmen. Erd- 
nüsse, Erdbohnen und Jams werden im ochland e 
wenig n Mlauze in den Waldtälern mehr, z. B. in 
der Landschaft Bangwa. Die Instrumente zur Boden- 
jo sind dieselben wie im Waldlan 
äume in der Dorsschaft selbst. mieten ge- 
t; in Bangwa kann man sogar von einer gewissen 
nt der Kolabestände aibe sie werden, wenn 
nötig, gelichtet, auch an nzt. Die Grenzen 
ischen den —. eeslant siad sehr genau 
#an elegt, sie sind meist durch Bäche oder Täler, oft 
auch durch Steine und Bleinhaufen markiert. Die 
Besitzverhältnisse innerhalb der. Dorfschaft sind derart 
geregelt, daß dem Häuptling alles Land außerhalb 
selbst gehört. ie kleinen Hausfarmen 
gehören ausschliehlich den Besitzern der einzelnen 
höfte. r Häuptling verteilt die Fluren an seine 
Leute. Der Sarnnel des einzelnen richtet sich nach 
seinem Weiberbesitz. 
urch den großen Bedarf der Station an Lebens- 
mitteln sowie den gewaltig gesteigerten Karawanen- 
verkehr, wurden in den lebten Jahren die Farmen 
der Eingeborenen sehr vergrößert. Auch werden von 
einigen Häuptling en an den großen Karawanenstraßen 
curopäische offeln") zu Verkaufszwecken 
angebaut, die Filerbartn selbst machen sich nichts 
daraus. Durch den in neuerer Zeit bedentend ge- 
steigerten Handelsverkehr mit den Haussahs kommt 
maße. und mehr Kola auf den Markt. — 
Die landwirtschaftlichen Anlagen der Station 
Dschang, die um die Station selbst angelegt sind, sind 
auf dem beigedruckten Plaue (B) der Station eingetragen. 
Das ganze Stationsgelände ist wenig fruchtbar; bei 
einer regelrechten Nutzung bedürfte der Boden einer 
fortgesevten Düngung. Da aber das Stationsgelände 
nicht ausgedehnt genug ist, um eine entsprechende 
Biehperde zu kuuch so wird man auch hier nach 
Vollendung der Bahn zu Kunstdünger und Grün- 
düngung 4 Keifen müsien. 
In b auversuchen, die auf diesem Ge- 
under angestent wurden, sei folgendes aus dem Merk- 
buche der Station Dschang mitgeteilt: 
Juli 1908. Auf feuchtem humosen Boden 
usgesätes curopäisches Gras kommt unregelmäßig. 
an ln Gemüse leidet unter den dauernd star- 
ken Nie erschlägen 
1908. Das Ergebnis der Mais- 
er 1 est t- da der Boden zu 
r#### ist. onats Aussaat von 
Guinea-Korn Sde de im Farmlande (Eggen- 
arbeit durch ot “* stet). 
  
  
  
  
= 
  
Sept Ernte von Teneriffa= 
Kartoffeln, kuenisn ##leha 
ober 1908. Anfang des Monats ge- 
schlagene Weide kommt bald frisch. 
*) Europäische Kartoffeln werden jetzt von den 
Häuptlingen und Großen schon vielfach gegessen. R. 
  
  
November 1908. Ein Teil des erhaltenen 
Luzernesamens wird auf einmal gepflügtem und 
dreimal geeggtem Boden eingebracht. erhalt keinen 
Regen. keint in 5 
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agen 
fß 1908. Anhaltende Trockenzeit, 
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täglich hka rke Winde vernichten die Kafseepflanzen. 
Der vom Gouvernement zur 
t- Senf= und Luzernesamen wird 
ausgele 
woh 
ärz o1#dd 
I der im November 1908 als auch im 
ausgelegte Luzernesamen keimte an- 
omt gut und bildete eine dimee, aber dichte Decke. 
ie Pflanzen bildeten, aber seh ehr schnell Kurztriebe, 
die bald verholzten. Ein Erfo 
g ist Puit mit dieser 
Kultur nicht erzielt worden. Der Senssamen 
keimte teilweise sehr gut; zur Zeit meiner Anwesen- 
heit war das Fe üche ttaung 
ehr ungleichmäßig, neben 
vielen Blößen ga len mit verkrüppelten 
Pflanzen, aber auch' — auf denen der Sens 
prächtig wuchs. 
Au 
  
2 der Viehzucht ist von der 
dem 
Station F trotz der Kürze ihres Bestehens Präch- 
tiges geleistet 
worden. Dem Ankommenden fällt hier 
vor allen Minan der- trotz der zur Verfügung stehen- 
den primitiven Mittel vostelkheft eingerichtete, seinen 
Zweck in hervorragender Weise erfüllende VBiehstall 
mit Einzelständen auf. Die Fütterung besteht für 
einen geringen Teil in reiner Stallfütterung, die 
übrigen Tiere haben Weidegang und erhalten ein Bei- 
futter an geschnittenem Gras und Süßkartoffeln- 
Über die Geschichte des Sihwoseorndes 
gibt das Nerkonch folgende Auskunfte 
  
I 
908. Bestand am 31. Mts. der in 
Jn 
Dschan Lul tn umban und Re stehenden 
Stationsherde — uupt 3 beon 43 Stür Adg. 
vi 
ana Vieh 
** S 
Ichang neuerbaute Sugituct mit Einzelständen für 
chkühe und Ochsen bewährt sich. Die Eingebore- 
Wischeahen 
von Adama 
der Graslandleute wird durch Abgabe 
na-Kreuzungsbullen an verschiedene 
  
Häuptlinge zu heben versucht. Die Kleinviehzucht 
Gig Schwein, Fleischschaf) ist im ganzen Bezirk 
ergi 
ig. 
August 1908. Stationsherde in Dschang ver- 
mehrt, durch 
Septe 
titsa 1, in Dschang 
2 Neugeburten. 
mber 1006. Stationeherde in Djut- 
Neugeburten. Häuptling 
Bafu-Fondong erhält 4rnr der Giuttüsa. Herde einen 
re Fsbullen 
Häuptling Forele Dschang 
er 1908. 
1 3 Senn" von dem erhaltenen Sta- 
keonsbunen aufweisen. Stationsherde in Djuttitsa 
2 Neugeburten; Überführung einer Milchkuh nach 
chang. 
November 1908. Von der Stationsherde 
in Djuttitsa 
gehen 2 Kühe ein, eine an Blähsucht, 
die andere (altes Tier) scheinbar an einem Er- 
E— In Dschang wird das Einfahren der 
Der Zustand der Stations- 
herden ist trotz der großen Trockenheit 
artoffeln, gewaschen und zerkleinert gut. (Suß 
bewähren sich als, Krftfutter für Milch= und Zr 
i 
9 Milchkühe im Stalle, die droc 
vieh. Zur 
schniuurcch je bierr Milch pro Tag liefern. Busch= 
herde aus Foontem nach Djuttitsa getrieben. 
r 1909. Infolge Dürre im Dezember 
fällt der Irltnd der Herde in Dschang etwas ab. 
Es müssen in der Regenzeit noch mehr Weiden ge- 
schlagen werden, die dann nach der Trockenzeit grün 
bleiben.
	        
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