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Die Erfolge der Schule werden zunächst minimal sein,
und es wird eines Maßes von Zähigkeit, Ausdauer
und Geduld bedürfen, wie es sonst selten notwendig
wi
rd.
Gelingt es aber, die Plugkultur wirklich einzu-
führen, so sind die Folgen unberechenbar. Schmiede,
Stellmacher und sonstige Gewerbe, Verbesserung der
Verkehrsverhältnisse und Bauart der Häuser werden
entstehen und sich verbreiten. —
on im Lande angebauten einheimischen
Kulturen ist wahrscheinlich nur die Maiskultur
befähigt, ein Exportprodukt zu liefern;:") ein Mais-
export ist aber in hohem Maße abhängig von den
Kosten des Bahntransportes zur Küste und ander-
seits sind vorläusig nur die tieseren Täler zur Mais-
kultur geeignet. In den höheren Lagen hemmen die
in der Trockenzeit und Übergangszeit regelmäßig auf-
tretenden starken Winde den Pflanzenwuchs. Hier
könnte durch Aufforsten von Waldstreifen viel ge-
bessert werden. Unter den Bäumen, die hierzu
dienen können, würde ein Harzbaum — Bestim-
mungsmaterial ist nach Berlin an die Botanische
Zentralstelle geschickt —, der in der Gegend häufig
vorkommt, mit in erster Linie in Betracht kommen.
Das Harz dieses Baumes wurde in Deutschland unter-
sucht und als dem Elemi ähnlich befunden, es würde
also in großen Mengen marktfähig sein; die Auffor-
stungen würden also einen doppelten Zweck erfüllen.
Ein Versuch der Aufforstung würde jedenfalls sehr
interct sant sein. Samen dieses Baumes, die ich in
der Versuchsanstalt auslegte, sind willig nach etwa
vier Wochen gekeimt. —
ie schon erwähnt, gedeiht Cola vera in den
Dörfern fast überall; auch dieser Kultur ist volle Auf-
merksamkeit zu widmen, 1 ei Anlage von Be-
ständen würde man zugleich den Windschutz zu berück-
sichtigen haben.
Die hier niedergelegten Ideen sind großenteils
nicht neu, sie verdienen aber immer wieder angeführt
zu werden, weil in ihnen ein geschlossenes System
und ein Ziel liegt. Ob wir es je erreichen, ist eine
Frage für sich; jedenfalls muß deren Ausführung zu
einem exakten Resultate führen, und es verbietet sich
das planlose Vorgehen, das zu nichts führt.
(Schluß folgt.)
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten.
Die Baumwollernte figvptens 1910/11./4)
Das Gesamtergebnis der Baumwollernte in
Agypten im Geschäftsjahre 1910/11 (vom 1. Sep-
tember 1910 bis 31. August 1911) war 7573537
Kantar (1 Kantar gleich 44,928 kg) ober
3 402 638 dz gegen 5 000772 Kantar im Vor-
jahr. Hierzu kamen 282 300 Kantar aus dem
Geschäftsjahre 1909/10, so daß 7 855 837 Kantar
oder 3403 906 dz zur Verfügung standen. Hier-
von sind 7 477 483 Kantar oder 3 233 920 d2
ausgeführt, 16 830 Kantar von der Spinnerei in
Alexandrien versponnen und 46 000 Kantar durch
Feuer zerstört worden. Am 31. August d. Is.
war ein Vorrat von 315524 Kantar oder
15 549 dz vorhanden.
Die Ausfuhr verteilte sich in Ballen von
durchschnittlich 7½ Kautar Gewicht auf die Be-
stimmungsländer, wie folgt:
Großbritannien 435 050, Vereinigte Staaten
von Amerika 125 575, Osterreich-Ungarn 100 349,
Frankreich 91172, Rußland 79218, Italien 66953,
Spanien 22 478, Deutschland 20 296, Japan
17 423 und Niederlande 16 826.
In der Ausfuhrziffer nach Deutschland sind
nur die nach Hamburg, Bremen und Danzig ver-
schifften Mengen enthalten; jedoch gehen große
*) Wohl auch Erdnuß, deren marktfähige
Sorten verbreitet werden müssen, über die große Ver-
breitung der Ilpalme auch in den das Grasland
durchschneidenden Tälern ist im Schlußbericht der
Ukam—Nun-Expedition berichtet worden. R.
— 2 Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1910, S. 895 f., und 1911,
. 287f.
für Süddeutschland und Sachsen bestimmte Mengen
über Triest und Genua. Das Elsaß bezieht viel
Baumwolle über Marseille und die Rheinlande
über Rotterdam.
Die Preise waren anfangs trotz der günstigen
Ernteaussichten wegen großer Nachfrage der Spinner
hoch und hielten sich bis Ende Januar für Durch-
schnittsware über 20 Tallari (1 Tallari —= 4,15.4).
Im Februar trat ein Rückschlag ein und die Preise
fielen auf 173/8 Tallari, stiegen aber nach einiger
Zeit wieder langsam.
Im laufenden Jahre hat der Anbau von
Baumwolle wieder zugenommen und erstreckt
sich nach dem Bericht des Finanzministeriums auf
1711272 Feddan (1 Feddan = rund 4200 am)
gegen 1642610 Feddan im Jahre 1910. Hiervon
entfallen auf das Delta 1347522 Feddan, auf
Oberägypten 363705 Feddan. Wegen der un-
günstigen Witterung am Anfang des Jahres wurde
mit Bearbeitung der Felder und der Aussaat zwei
Wochen später als gewöhnlich begonnen. Diese
Verspätung haben die Pflanzungen nicht einholen
können, weil während des Sommers verhältnis-
mäßig kühles Wetter herrschte.
Im Juli sind die Raupen in großen Mengen
aufgetreten und haben trotz eifriger Bekämpfung
durch die Pflanzer unter Aussicht der Behörden
beträchtlichen Schaden angerichtet. Im September
ist in vielen Gegenden Beschädigung durch den
Kapselwurm bemerkt worden.
Die Ernte hat erst in dem letzten Drittel des
September anfangen können. Sie ist wegen der
verspäteten Aussaat mehr als im Vorjahr von