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Die Regierung strebt aber diesem Ziele zu,
und da die Bedingungen für eine große Steige-
rung der Baumwollkultur vorhanden sind, so er-
scheint dieses Streben auch keineswegs aussichtslos.
Es sind neuerdings eine Reihe von Maß-
nahmen zur Entwicklung der Baumwollkultur in
Aussicht genommen worden, zum Teil schon in
der Ausführung begriffen. In beiden oben-
genannten Baumwollgebieten sollen Odländereien
durch Bewässerungsanlagen kulturfähig gemacht
werden.
Nachdem seinerzeit zwischen den interessierten
Behörden Regeln über die Erteilung von Kon-
zessionen für Untersuchungen zu Bewässerungs-
anlagen vereinbart worden sind, durch welche die
private Initiative zur Kultur von Odländereien
nutzbar gemacht werden sollte, will man jetzt
andere über die Verpachtung von fiskalischen
Grundstücken zur Bewässerung und Exploitation
folgen lassen.
Als weitere Maßnahmen zur Vergrößerung
und Verbesserung der Baumwollkultur hat man
noch die folgenden in Aussicht genommen: Die
Wasserrechtsverhältnisse, sowohl die materiellen als
auch die Verwaltungsorganisation, sollen gesetzlich
einheitlich geregelt werden. Die bestehenden
Versuchs= und Musterplantagen und -Anstalten
sollen erweitert und verbessert, auch neue sollen
errichtet werden. Es sollen Lehrer und Instruk-
toren des Baumwollbaues angestellt werden. Zur
Vergrößerung des Areals soll auf die bis jetzt
den Nomaden belassenen Ländereien zurückgegriffen
werden, oder, wie es heißt: es soll das für
Turkestan bestehende Verwaltungsstatut in der
Weise ergänzt werden, daß sich die Möglichkeit
ergibt, die für die Nomaden überflüssigen Ländereien
für staatliche Bedürfnisse auszunutzen.
Zur Ausführung aller dieser Pläne gehört
natürlich Geld. Die Schähungen über den Bedarf
schwanken zwischen 40 und 140 Millionen Rubel.
Als vor einigen Jahren die Baumwoll-
industriellen in einer unter Beteiligung des Land-
wirtschaftsdepartements abgehaltenen Konferenz die
Hilfe der Regierung zur Entwicklung der Baum-
wollproduktion anriefen, wurde ihnen jede Unter-
stützung der Regierung, nur nicht in Geld, zu-
gesichert. Aber Geld wollten die Industriellen
auch nicht geben. Neuerdings ist man auf den
Gedanken verfallen, die Beschaffung der Mittel
zur Ausbreitung des Baumwollbaues dritten Be-
teiligten, den Produzenten selbst, aufzulegen. Der
Duma ist bereits ein Gesetzentwurf vorgelegt,
betreffend die Erhebung einer Abgabe von der
aus Turkestan und Transkaukasien auf den inneren
Markt kommenden Baumwolle. In einem im
letzten Frühjahr in der russischen Handels= und
Industriezeitung über diese Frage erschienenen
Artikel ist die Ansicht ausgesprochen worden, dab
der russische Baumwollpreis sich nicht selbständip
bildet, sondern von dem Weltmarktpreis abhängt.
Sollte dieses zutreffen, so werden die Produzenten
in Rußland kaum in der Lage sein, die Abgabe
auf die verarbeitende Industrie oder durch diese
auf die Verbraucher abzuwälzen. Dann wird
aber die Abgabe selbst wieder den Reiz zur Ver'
mehrung des Anbauareals ungünstig beeinflussen-
(Nach einem Berichte des Kaiserl. Generalkonsulats
in St. Petersburg.)
mdustriebetrieb auf Bawali.
Die Zensusaufnahme vom Jahre 1909 lalt
erkennen, daß auf der Insel Hawaii der Industrie,
betrieb erheblich zugenommen und eine grohe
Wichtigkeit erlangt hat. Besonders zu bemerken
ist das bei den mit der Kultur von Zuckerrohr
Reis und Ananas im Zusammenhange stehenden
Industrien.
Bei der Zählung von 1899 wurden auch bie
Handwerksbetriebe und dergleichen mitgezählt, die
1909 außer Betracht blieben. Wenn man nut
die Betriebsarten aus dem Zählungsergebnist
von 1899 herausnimmt, die auch beim Zeufu
von 1909 berülcksichtigt wurden, so ergibt sich f
das Jahrzehnt eine Zunahme der Betriebe uU
113 v. H., nämlich von 235 auf 500. Das in
den Betrieben angelegte Kapital stieg vo#
10773000 38 auf 24980 000 8 oder um 132 v..
der Wert des verarbeiteten Materials vo#
12261000 8 auf 25 629000 Sloder um 109 v.#
der Betrag der gezahlten Gehälter und Löhn
von 2 044 000 3 auf 2 795 000 8 oder nur #
987 v. H., die Summe der vermischten Ausga
von 776 0o 5 auf 3 328 000 3 ober ½
329 v. H., der Rohwert der Erzeugnisse v0
23386000 3 auf 47 406 000 3 oder um 103 v. k,
die Anzahl der besoldeten Beamten und Lolt
arbeiter von 4184 auf 6498 oder um 55 S
120 Betriebe mit einem Gesamtkapital *
15 545 000 8 waren im Jahre 1909 mit
Herstellung von Zucker und dem Reinigen
Polieren von Reis beschäftigt. Ihre Ergeugn
bewerteten sich auf 38 189 000 8 oder 81 v·
aller Industrieerzeugnisse. n
Die Zucker fabrikation ist bei weitem ei
wichtigste Industrie auf Hawaii, denn auf sie r
fallen 1899 rund 82 v. H. und 1909 rah#.
76 v. H. des Gesamtwerts aller Industrieprodn#)
Die Zahl der Zuckerfabriken betrug 46 gegeno!
im Jahre 1899, die Kapitalisation 14 834 oo
gegen 7 992 000 8, der Rohwert der gewonne
Produkte 35 950 000 53 gegen 19 255 000 7