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bezeichnete, weil innerhalb des annektierten Ge-
bietes nur in dem Flußbette die charakteristischen
Kennzeichen vorhanden sind, die die hier ab-
geschriebene Schilderung verlangt.
XXII. In der Erwägung, daß, wenn die
Worte des Mr. Dyer so verstanden werden, die
Angabe, er habe eine Reise nach Rooibank unter-
nommen, um das Plateau zu besichtigen, ihre
Erklärung findet, weil die Weideplätze und das
wasserreiche Land, die jenes Plateau enthielt,
und um deren Annexion es sich handelte, nur in
Rooibank gesehen werden konnten.
XXIIII. In der Erwägung, daß, nachdem
durch das, was vorhergeht, festgestellt worden war,
sich auch die Redeweise „dieser Ort ist eine
Oase“ erklären läßt, weil in der deutschen Denk-
schrift selbst schließlich anerkannt wird und es
auf alle Fälle augenscheinlich sein dürfte, daß es
mmöglich ist, Rooibank eine Oase zu nennen, wenn
man seine Fruchtbarkeit mit dem übrigen annek-
tierten Gebiete vergleicht, welcher Vergleich, wenn
er nicht in den Worten des Kapitäns Dyer
deutlich ausgedrückt ist, doch als seinem Denuk-
vermögen, sowie dem eines jeden gegenwärtig
vorausgesetzt werden muß, der, nachdem er lange
Zeit durch armselige oder unfruchtbare Land-
strecken und durch die öde Fläche der Namib-
wüste gereist ist, in die mit Gras bedeckte und
an Bäumen reiche Umgegend von Rooibank
gelangt.
XXIV. In der Erwägung, daß der Mangel
an wechselnden Erscheinungen der Bodenbeschaffen-
heit im Bette des Kuisipflusses von der nächsten
Umgebung von Scheppmansdorf an, die Gleich-
förmigkeit, die seine weite Fläche annimmt, die
merkliche Erhebung seines Niveaus, die dazu bei-
trägt, daß der Eindruck, den die Namibwüste
(wenn der Baumwuchs sie nicht verbirgt) als
überragende Höhe hervorrufen könnte, abgeschwächt
wird, und der Umstand, daß darin jede Art von
Rinne fehlt, die den Lauf der Gewässer eines
Flusses an der Oberfläche anzeigt, es erklärlich
machen, daß das Flußbett ein „Plateau“ „meseta")
d. h. eine „Hochebene“ (Iianura elevada“) ge-
nannt worden ist, obgleich seine Erhebung ge-
ringer ist, als die der Namibwüste, die es im
Norden begrenzt, und die der Dünen, die es im
Süden einfassen.
XXV. In der Erwägung, daß, nachdem die
vorhergehenden Schlußfolgerungen zugelassen wor-
den sind, und nachdem deshalb zugestanden worden
ist, daß mit größerer oder geringerer Angemessenheit
in bezug auf den Ausdruck, aber ohne irgend-
welche Ungewißheit in bezug auf die Absicht das,
was in der Annexionsproklamation „Plateau“
genannt wird, ein Teil des Tales des Kuisip-
flusses ist, noch die Hauptfrage unentschieden
bleibt: die, welche sich auf seine Ausdehnung
und Grenze bezieht, d. h. die Frage, ob man
verstehen soll, daß genanntes Plateau nahe bei
der alten Kirche von Scheppmansdorf endigt oder
im Gegenteil sich bis Ururas erstreckt.
XXVI. In der Erwägung, daß man gegen
die Ausdehnung des Plateaus bis Ururas die
Nichterwähnung dieser Ortlichkeit sowohl in der
Proklamation wie in dem Berichte vom 12. März
1878 und auch in dem zweiten Berichte des
Mr. Dyer vom 14. September 1887 nicht ent-
gegenhalten kann, weil, was die beiden ersten
Schriftstücke betrifft, die Auslassung sich leicht er-
klärt, wenn man den Umstand beachtet, daß
weder der Name „Ururas“ auf der für die
Annexion benutzten geographischen Karle der Küste
erscheint, noch es sicher ist, daß der Kommandant
Dyer ihn damals kannte, und weil, was den
zweiten Bericht betrifft, sein Verfasser natürlicher-
weise darin als Erklärung seiner Absichten einen
Ausdruck nicht anwenden wollte, den er für die
Ausführung jener Absichten nicht vor Augen ge-
habt hatte. ,
XXVII. In der Erwägung, daß man in
dem dargelegten Sinne auch nicht behaupten
kann, daß Scheppmansdorf ein fester, durch die
Missionsgebäude bestimmter Punkt ist, so daß die
Erwähnung jenes Namens in der Proklamation
vom Jahre 1878 genügt, um zu verlangen, daß
die östliche Grenzlinic des annektierten Gebietes
nahe bei diesen Gebäuden abgesteckt werde, weil
die ganze betreffs dieser Angelegenheit angestellte
Nachforschung und auch die Aussagen selbst der
deutschen Zeugen darin übereinstimmen, daß
Scheppmansdorf etwas Unbestimmtes und wenig
Genaues ist, indem der Missionar Böhm, wie in
dem Tatbestand (Resultando) XXVIII konstatiert
worden ist, in der Tat sagt, daß dieser Ort
etwa 1½⅛½ Kilometer ausgedehnt ist, daß er früher
Awahaus oder Rooibank genannt wurde, und
daß er der Hauptwohnort der Nama oder
Hottentotten ist, obwohl ohne die den europäischen
Dörfern oder Ortschaften eigentümliche Stetigkeit
und ohne „genaue Grenzen für die Gemeinschaft
oder den Stamm“, indem der Kaufmann Josef
Sichel behauptet, daß Scheppmansdorf gewöhnlich
Rooibank genannt wird (dessen unbestimmter
Charakter in den deutschen Aussagen ausdrücklich
anerkannt wird), und indem Dr. Belck sich dar-
über in ähnlicher Weise ausdrückt.
XXVIII. In der Erwägung, daß, obwohl
die angeführten Zeugen der Meinung sind, daß
die östliche Grenzlinie des Gebietes nahe bei
der Kirche von Scheppmansdorf vorbeigehen
müsse, doch die schriftlich wiedergegebenen Worte
beweisen, daß eine derartige Meinung für sie
nicht darauf gegründet ist, daß Scheppmansdorf