Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

W 1009 2O 
  
  
  
Name der Mission 
Eingeschriebene Schüler 3 
Degember 1909 
  
  
Eingeschriebene Schüler 
I Dezember 1910 
i 
  
  
  
  
  
  
Knaben Mädchen Gesamt 4. Knaben Mädchen Gesamt 
P. E. M. S. 49903 6044 11 037 5285 73250 12610 
Church of England ...... 646 844 1490 823 976 1·799 
RKoman Cathonn . ..- 185 667 852 179 900 998 
Gesamt. 5824 7555 13 379 2 9 110 15 397 
1 II 
Es gab 399 Lehrer. Der Bericht betont, daß die 
Lehrer begonnen haben, ein tieferes Verständnis für 
die Denkungsart der eingeborenen Kinder zu ge- 
winnen und daß diese selbst Fortschritte im Denken 
machen. 
Gesundheitspflege. Im allgemeinen 
war der Gesundheitszustand des Landes gut. Keine 
Epidemien von Bedeutung kamen vor. Die Pocken 
brachen in einem Distrikt aus, wurden aber auf ein 
Dorf beschränkt. Die Krankheit war aus der Kap- 
kolonie eingeschleppt, zu ihrer Bekämpfung wurden 
sofort Schutzimpfungen vorgenommen. 
Die Zahl der im Berichtsjahr von den Regie- 
rungskrankenhäusern und Armenapotheken behandelten 
Kranken zeigt eine beträchtliche Zunahme. In den An- 
stalten wurden 1 732 und außerhalb derselben 43 961 
Kranke behandelt. 
Post. Es sind Postwertzeichen im Werte von 
4 2 894 11 s. 3 d. verkauft, das sind C 269 6 s. 9 d. 
mehr als im vorigen Jahre. Die Telegraphie brachte 
# 1143 15 s. 8 d. Der Postanweisungsverkehr belief 
sich auf: 
Auszahlungen Einzahlungen 
Anzahl Vetrag Anzahl Berrag 
1910/11. 17343 21 441 13 493 23 907 
190910 14506 17732 10 946 17 
In die Sparkassen sind 6# 4689 eingegahlt und 
4 2 844 abgehoben gegen & 3008 und 2 068 im 
Jahre 1909/10. 
Gefängnisse. Es gab sieben Gefängnisse und 
zwei Gewahrsame, in denen im Berichtsjahr 716 Ge- 
fangene eingesperrt waren, gegen 432 in dem vorher- 
gehenden Jahr. Der Bestand am 30. Juni 1910 be- 
trug 151, am 30. Juni 1911 war er um 12, auf 163, 
gewachsen. 
Besonders häufig sind die Übertretungen der Zoll- 
gesetze; über den Branntweinschmuggel, gegen den von 
der Polizei energisch eingeschritten wird, klagt der 
Bericht sehr. 
Wegen dieses Schmuggelns sind in den letzten 
fünf Jahren zahlreiche Personen verhaftet worden, 
nämlich: 
1906/07: 32; 1907/08: 67; 1908/09: 79; 
1909/10: 90; 1910/11: 148. 
Bevölkerung. Mit großer Mühe und Sorg- 
falt ist im Jahre 1911 die Bevölkerung gezählt wor- 
den. Sie belief sich auf 402 939 Personen und hatte 
seit der letzten Zählung im Jahre 1904 um 54 703 
oder 15,73 v. H. zugenommen. 
Männer gab es 183 241, darunter 118210 unter 
21 Jahren, Frauen wurden 219 193, darunter 129 061 
unter 21 Jahren, gezählt. Sehr viele Männer arbei- 
ten auswärts. So erklärt sich der große Frauenüber- 
schuß. Zur Zeit ziehen die Diamanten-Minen die 
Arbeitsuchenden am meisten an. 
  
  
*Straits Settlements 1910/11.7) 
Der Verkehr wurde vor allem durch das 
Steigen der Gummipreise und den darauf folgenden 
„boom in rubber shars’', der im April 1910 seinen 
Höhepunkt erreichte, sehr günstig beeinflußt. 
Die Einnahmen des Jahres 1910 beliefen 
sich auf § 9 336 328 und sind gegen das Jahr 1909 um 
8 541 327 gestiegen. Die Ausgaben betrugen 
& 7532 242, sie haben um #8 1 010 488 abgenommen. 
Das günstige Ergebnis ist unter anderem auf die 
Einführung eines Petroleumgolls, welcher K 204220 
brachte, und auf Mehrerträgnisse der Post und Eisen- 
bahn von gusammen 7X.159 610 zurückguführen. Letztere 
sind ein bedeutsames Zeichen für den Ausschwung des 
Verkehrs. 
Ein Vergleich der Einnahmen und Ausgaben der 
Kolonie in den fünf Jahren 1906 bis 1910 gibt fol- 
gendes Bild: 
Einnahmen Ausgaben 
v * 
1906 9618313 8747819 
1907 10 023 016 9 499 693 
1908 8 969 015 9837 624. 
19090 8 7905 001 8 542 731 
1910 9 336 328 7532.212 
In den Jahren 1907 und 1910 sind Anleihen 
im Betrage von 3 7 750 000 ausgenommen, die zum 
größten Teil für die Hafen= und Werftanlagen in 
Singapore und Penang verwendet und aus den Er- 
trägnissen dieser Anlagen verzinst werden. Für Rück- 
zahlung der Schuld vom Jahre 1917 ab, zehn Jahre 
nach Ausgabe der ersten Schuldverschreibungen, ist 
durch Bildung eines Tilgungsfonds Sorge getragen. 
Der Handel der Kolonie im Jahre 1910 war 
sehr befriedigend. Der Außenhandel der Kolonic be- 
trug, in Tausend Pfund Sterling: 
Warenverkehr 1909 1910 Zunahme 
Einfuhr. 35 153 40 343 5190 = 143¾ v. H. 
Ausfuhr 31 208 35 852 4 644 = 15 v. H. 
Die Einfuhr wuchs u. a. bei Reis, Spiritus, 
Fischen, Kohlen, Schmieröl, Stahl, Zement, Milch, 
Rindvieh und Schweinen, sie nahm ab beim Petroleum, 
Zucker, Zinn und Eisen. 
Die Ausfuhr stieg u. a. beim Kopra, Gummi, 
weißen Pfeffer und nahm ab beim Sago, Tapioka, 
Gambir und Kaffee. 
Der rubber boom veranlaßte in verstärktem 
Maße die Anpflanzung von Gummibäumen, 
und es ist zu erwarten, daß weniger einträgliche Kul- 
turen verdrängt und große, bisher unbenutzte Lände- 
reien bebaut werden. Am Ende des Jahres 1910 waren 
in Singapore rund 14000 Acker (etwa 5265,49 ha) 
mit Gummibäumen bepflanzt. In den letzten fünf 
Jahren waren die Ernten sehr gering; wahrscheinlich 
  
  
*) Auszug aus dem Repo#rt sor 1910, Singapore 1912.
	        
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