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nach 24 Behandlungen (2 mit tödlichem Ausgange)
notwendig.
Die Pest brachte insgesamt 1929 Erkrankungen
mit 1659 Todesfällen. Am meisten war der
Bezirk Mbale betrossen. Dysenterie trat in den Au-
kele= und Foro-Bezirten endemisch auf. Das Zecken-
fieber führte in 775 Fällen zur ärztlichen Behandlung
Kr#rn 1296 im Jahre 199/10. 19 Fälle gegen 12 im
Jahre 1909 verkiefen tödlich. Die Herstellung besserer
gesundheitlicher Verhältuisse wird entsprechend den zu
Gebote stehenden Geldmitteln nach Möglichkeit be-
schleunigt. Die Häuser werden mehr gegen Moskitos
geschutzt und besser gebaut. Bei der Anlage von Sta-
tionen und der Errichtung von Wohnhäusern, Märkten
und Bureauräumen wird größere Sorgfalt und Vor-
sicht angewendet. Büsche und Unterholz werden ausge-
rodet und Drainage-Anlagen hergestellt.
Post= und Telegraphenwesen. Der
Post= und Telegraphenverkehr haben Verbesserungen
und Erweiterungen erfahren. Der Postläuferdienst im
Innern ist regelmäßig versehen und bis Kumi und
Bululu ausgedehnt worden. Für den überseeischen
Postverkehr mit Europa ist ein Dampfer der Union
Castle Liny neu eingestellt. In Bunyoro ist Masindi
mit Masindi Port telegraphisch verbunden worden
(29¼ Meilen). Kumi und Bululu erhielten Telegra-
phenämter, Jinja ein Telephonamt. Die Post hat im
Jahre 1910/11 befördert: 737220 Postsachen — ohne
Pakete #, d. i. 3½ v. O. mehr als im Jahre 1909/10,
17 631 Pakete im Werte von 10 010, d. sind 1711
mehr als im Jahre 1909/10, 12 697 Telegramme gegen
33 278 im Jahre 1909/10, d. i. 28 v. H. mehr als im
Vorjahre. Im Betriebe sind jetzt: 17 Post-Telegra-
phen= und Telephon-Amter und 8 Telephonstationen
mit 61 Telephonen.
Militär und Polizei. Der Gesundheits-
zustand war im allgemeinen befriedigend, obgleich in
Bombo, dem Hauptquartier, im Laufe des Jahres
unter den Europäern Malaria sehr stark verbreitet
war. Die Station liegt auf einem Hügel und hat
gutes Brunnenwasser. Das Unterholz ist in der Um-
gebung ausgerodet und durch Gras ersetzt. In Bombo
wurden 94 Krankheitsfälle im Hospital behandelt, von
denen 1 tödlich verlief. 28 v. H. der Fälle betrafen
Malaria, 10 v. O. spirillum Fieber, 7 v. H. venerische
Krankheiten. anfonde tüchtige Rekruten wurden im
Bukedi-Distrikt ausgehoben; sie sind gut gebaut, lernen
Disziplin und arbeiten tüchtig. 3 Offiziere mit einer
Kompagnie Soldaten begleiteten einen Beamten auf
einer politischen Mission in den Bezirk von Turkhana
(Rudolf Provinz). Die Reise währte vom November
Iolo bis zum März 1911.
Offentliche Arbeiten. Die Ausgaben
für öffentliche Arbeiten stiegen im Jahre 1910/11 auf
6 36 867 an. Einen großen Teil davon verschlang die
Errichtung neuer Beamtenwohnungen. In Tero ist
ein Sägewerk gebaut mit Pflanzschulen in der un-
mittelbaren Nähe. Die Ausgaben für die Unterhal-
tung bestehender und die Anlegung nener Wege be-
trugen & 5588. Von der im Bau befindlichen Straße
Jinja—Mbale sind 28 Meilen fertiggestellt. Ferner
sind folgende Straßen im Bau: Kampala—Kongo-
grenze, Masindi—Port Butiaba (Bunyoro) und Kam-
vala—Jinja. Sämtliche Straßen werden so herge-
stellt, daß Automobile bei jeder Witte-
rung sie ohne Schwierigkeit befahren
können.
Die Eingeborenen-Handwerker in den staatlichen
Werkstätten nehmen an Zahl beträchtlich zu, während
die Zahl der asiatischen Arbeiter zurückgeht. Unter
Aufsicht arbeitet der Eingeborene — abgesehen von
feinen Arbeitern — ebenso gut wie der Inder. Man
gibt sich deshalb der Hoffnung hin, daß die Cingebore-
nen als gute Handwerker sich zukünftig eine recht
günstige Lage verschaffen werden. Die Arbeitslöhne
betragen in den Werkstätten nur i½ des Werts der fer-
tigen Ware, während sie früher ½ betrugen. Die Her-
stellungskosten für Mannfakturwaren sind um mehr als
die Hälfte herabgegangen, während ihr Mert etwa
verdoppelt ist.
Landverkauf und -verpachtung. Kron-
land wurde in 27 Fällen gegen 15 im Jahre 1909/10
verpachtet oder verkauft. In Stadtkreisen wurde Land
in einer Gesamtausdehnung von 2.53 Morgen ver-
kauft. Der Kaufpreis für Vanstelen in Geschäftslage
betrug L 184, 11 § 3 dpro Morgen, für Wohnungs-
banstellen L 115, 78 7 d. An Ackerland sind 435,333
Morgen zum Preise von 2 s 8 d pro Morgen ver-
kauft. Waldland wurde in einer Ausdehnung von
150 Qnadratmeilen 290 Morgen verpachtet. An Ein-
geborene wurden 85 Landzzertifikate ausgegeben gegen
71 im Jahre 1909/10. Insgesamt sind bisher 250
ansgestellt.
Den Eingeborenen sind weite Landstrecken als
Freiland vorbehalten worden, so daß jeder 8 Quadrat-
meilen oder noch mehr besitzen könnte, ohne das ganze
Land zu bebauen. Für die Veräußerung solchen Lan-
des durch Eingeborene an Nichteingeborene gelten fol-
gende Bestimmungen: Nach der Erteilung der Zu-
stimmung durch den Eingeborenen-Rat wird der An-
trag dem Gouverneur mitgeteilt und der Kaufpreis
nach sorgfältiger Prüfung festgesezt. Nach Genehmi-
gung der Veräußerung zahlt der Käufer die volle ver-
einbarte Kaufsumme. Darauf wird das Land der
Krone übertragen und von letzterer wieder für 3 Jahre
dem Käufer verpachtet. Wenn dann innerhalb dieser
Zeit das Land in bestimmter Ausdehnung in Beban-
ung genommen oder ein bestimmter Betrag für Ver-
besserungen aufgewendet ist, wird ein Freiland ge-
währt. Im Jahre 1910/11 wurden 4 Eingeborenen-
Niederlassungen mit 3087,77 Morgen Land an Nichtein-
geborene für einen Durchschnittspreis von 2 s 10 d
pro Morgen, d. i. 2 d teurer als Kronland, verkauft.
Land= und Forstwirtschaft. Mit dem
Anbau von Baumwolle, Kafsee, Kakao, Pfeffer und
Kautschukbäumen sind Fortschritte gemacht worden.
Am günstigsten fielen die Baumwoll-
und Kaffec-Ernte aus. Als erfolgreich ver-
dient noch der Anbau von Mango, Ananas, verschiede-
ner Bananensorten und auch der Anbau europäischer
fruchttragender Pflanzen, wie des Pfirsichbaumes, er-
wähnt zu werden. Eine ergiebigere Ausfuhr von Er-
zeugnissen der Landwirtschaft verhindert bisher noch
die Höhe der Trausportkosten. V Ende des
Jahres 1910/11 waren von 19 Europäer-
Plautagen 107 Morgen mit Kaffsee, 1143
Morgen mit Para-Kautschuk, 119 Mor-
gen mit Ceara-Kautschut und 163 Mor-
gen mit Kakao bepflanzt. Im Laufe des
Jahres wurden insgesamt 6153 Pflanzen ( 151526
weniger als im Jahre 1909/10) verteilt. 1030 wur-
den entgeltlich, 5123 unentgeltlich abgegeben. Die
Nachfrage nach Para-Kautschuk= und Kakao-Saat über-
stieg bei weitem die Vorräte. Auf Auregung der
Pflanger wurden 3065 000 Para-Kautschuk= und 50 000
Kakao-Pflanzen aus Ceylon eingeführt.
Klima. Die durchschnittliche Regenmenge der
letzten 11 Jahre betrug 58,21 Zoll. Den meisten Re-
gen hatte Mbarara (West. Prodinz) mit 92,00 Zoll in
110 Tagen. Im Durchschnitt schien während des
Kalenderjahres 1910 in ECntebbe die Sonne täglich