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Die Raurschukernte hat in der ersten Hälfte
des Jahres unter anhaltender Dürre gelitten. Sie
würde un zweifelhaft ergiebiger ausgefallen sein, wenn
nicht in manchen Distrikten der Mangel an Nieder-
schlägen sich in den Monaten Februar, Mai, Juni und
sogar Juli so empfindlich geltend gemacht hätte, daß
auf verschiedenen Plantagen das Wasser für den Haus-
gebrauch der Angestellten und zur Versorgung der Kulis
mehbrere Meilen weit durch Achse herangeschleppt werden
mußte.
Trotzddem ist die Ausbeute infolge Vermehrung des
ertragfähigen Plantagenareals erheblich auf der
gauzen Halbinsel gestiegen. Während im Jahre 1910
die Gesamternte in Malaia sich auf über 6400 t be-
zifferte, erreichte sie im Jahre 1911 die stattliche Zahl
von 11 118t oder etwa 70 v. H. mehr als im Vorjahre.
An diesem Zuwachs waren die Vereinigten Malaien-
staaten mirt 218096171lh8 gleich 9732t gegen 12563 220 lbs
gleich 506009 t im Jahre 1910 beteiligt, und bedentet der
Unterschied von 9 246 397 U8 gleich 4123 t einen Fort-
schritt von rund 75 v. O. Ohne die oben erwähnte
Trockenheit würde das Ergebnis sich vermutlich ver-
doppelt haben. Der Prozentsatz der Zunahme in den
fosGtgeschrittenen Staaten war in Selangor etwa 57 v. H.,
in Perak etwa 100 v. H., in Negri Sembilan ctwa
65 v. S. Auch in Pahang, Malakka, der Provinz
Wellesley, Johore, Kedah und Relantan sind sehr er-
freuliche Resultate in dem Mehrerträgnis des Jahres
zu vergeichnen, wie aus der folgenden, die letzten drei
Jahre umfassenden Aufstollung hervorgeht:
1909 1910 1911
168 I8 105
Selangror 3676 451 7052 975 11 438 066
Perak 1 (Ni0 543 2962 218 6 041 762
Negri Sembilan 1 346 4909 2599 707 4297 715
Pahanng — 2 183 31 141
Malakka. . 36865Jsdgmssöunu
Pwvinchsllcszlcn. 2935516 4456591280700
Johore 327 635 60+ 352 905 218
delantan und nedah – 11 501 51 504
Das sehr mäßig berechnete Durchschuittsergebnis
von 23300 IS trockenen Rautschuks für den Acre zugrunde
gelegt, würde das jetzt mit HLevcabäumen in Britisch
Malaia bepflanzte Arcal von 542 877 Acres, wenn sich
teine störenden Einwirkungen auf die Produktion geltend
machen, nach voller Ertragfähigkeit, also etwa im
Jahre 1916, wohl reichlich 72 000 # abwersen. Hierzu
gehört noch, daß die Arbeiterzufuhr eine stetigere werde
und mehr dem Umfang der in Kultur genommenen
Ländereien und den sich daraus ergebenden Bedürf-
nissen entspreche. Die Einwanderung in der Land-
wirtschaft beschäftigter Kulis hat sowohl von Indien
als von China aus im letzten Jahre erheblich zu-
genommen, genügt jedoch lange nicht, selbst für
die jett noch beschränkteren Anforderungen. Am
Schlusse des Jahre#s 1911 zählte man in ganz Malaia
227985 Plantagenarbeiter gegen 179 00 im JZahre
vorher. Davon entfielen auf die Vereinigten Malaien=
staaten und die darin betriebene Nautschukkultur 106015
Personen gegen 128 446 im Jahre 1910, woraus sich
nach einer angestellten Durchschnittsberechuung nicht
ganz ein Ruli für 2 Acres ergibt. Im allgemeinen
berrschen die bis jetzt von Pflanzern bevor zugten
Tamulen, Javaner und Malaien auf den Plantagen
noch vor, indem die Chinesen kaum ein Viertel der
Arbeiterzahl zusammengenommen ausmachen.
(Aus einem Berichte des
in
des Kais. Generalkonsulats
Singapore.)
Kautschuhausfuhr aus Kngola 1911.
Nach einer im Lissaboner-Diario de Noticias:
vom 28. September erschienenen Notiz sind im
Jahre 1911 aus der Provinz Angola 2457073 kg
Kaukschuk im Werte von 2986 Contos de Reis
12 500 O00 ausgeführt worden. An
Ausfuhrzöllen sind hierfür von den Zollämtern
in Angola 90 Contos 378 000 .¾ einge-
nommen worden.
Baumwollandau in Britisch Indien für die Ernte
1912/13.
Das zweite Memorandum über die gesamte
indische Baumwollernte für das Jahr 1912/13
behandelt die Frühernte und von der Späternte
so viel, als bis Ende September d. Is. zur Aus-
saat gekommen ist.
Die Gesamtanbaufläche wies im Jahre
1912/13 ein Areal von 18 464 000 Aecres auf
gegen 17 362 000 Acres im Jahre 1911/12 und
19 890 000 Acres im Jahre 1910/11. Die dies-
jährige Anbaufläche zeigt somit gegenüber der vor-
jährigen eine Zunahme um etwa 6 v. H.
Die gegenwärtigen Aussichten der Ernte wer-
den im allgemeinen als ziemlich gut bis gut be-
zeichnet, in der Präsidentschaft Bombay, im Punjab
und Hyderabad ist allerdings Regen nötig, da die
lange Trockenheit im September mehr oder weniger
die unbewässerte Saat geschädigt hat.
Die einzelnen Provinzen und Staaten
waren an der Anbaufläche, wie folgt, beteiligt —
Anbanflächen in 1000 Acres:
Gewöhn
licher Au- Baumwollanbaufläche
Provinzen und Staaten teil an der nach dem Stande vom
Gesamt= Okrober
Anbaufläche
v. H. 1912 13 1911/12 1910 11
Bombau') und Baroda 32,2 5330 4265 5770
eutralprovinzen u. Berar 20,5 466 4623 4487
Madras') . ... 7 8 862 931 1002
Punjab'?) .. 6,8 1362 1322 1369
Lereinigte Provin, 2 6,5 1032 853 1333
Sind . .. .. 1,2 270 278 237
Burmar. ... (),9 204196166
Ntlunund Orissa . 0,3 86 81
Bengalen 0,3 50 634 167
Assam . 0.2 35 36
Nordwestl. Grenzprovinz. 0,2 19 15 31
Ajmer-Merwara. . . 0,2 37 22 329
Hyderabad . . 153 2919 3033 3169
Zentral-Indien . . .. 5,.1 13502 1280 1282
Rajputana 2,0 300 275 56
Mysore. 0.4 110 59 82.
cach The Indinn Tinde Journal.)
Kahaocernte in Bahia.
Die Qualität der laufenden Ernte ist, wie
schon im Juli d. Is. angedentet,“) recht unbe-
friedigend ausgefallen, und auch die Menge
*) Einschließlich Eingeborenenstaaten.
*") Agl. „D. Kol. Bl.“ 1912, S. 811.