Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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Samoa. 
Volkszählung auf Samoa. 
Am 2. Oktober 1911 hat wieder eine Zählung 
der Samoaner stattgefunden und folgendes 
Ergebnis gebracht: 
  
  
  
  
  
— 
S— 
Bezirk S “ S 
5 8 S 
Upolu einschl. Ma- 1 
nono u. Arolima 5645 5646 5243 47481 18#2 
Savaii. 3279 3326 3116 2651|12 372 
JZusammen 8821 1 8972 8359 3 739933554 
: l 
Da die Zählung von 1906 eine Bevölkerung 
von 33 478 Köpfen ergab, so zeigt sich eine 
geringe Vermehrung der Samoaner um 
76 Personen. 
Gleichzeitig mit der Volkszählung nach Ge- 
schlecht und Alter hat eine solche nach der Kon- 
fession stattgefunden und ergeben, daß von den 
33554 Samoanern 22195 der Londoner, 5810 
  
der Wesleyanischen, 5149 der katholischen und 
400 der Mormonen-Mission angehören. 
Eine richtige Kontrolle und Vergleichung der 
beiden Volkszählungen von 1906 und 1911 an 
der Hand der jährlichen Zu= und Abgangs- 
statistiken ist für die verflossene fünfjährige Periode 
noch nicht angängig, da diese Statistiken, obwohl 
schon 1906 angcordnet, doch im Anfang mehr 
oder weniger mangelhaft waren. Die vorjährige 
Zählung dagegen ist verläßlicher; ihr Ergebnis 
dürfte innerhalb gewisser Grenzen mit der tat- 
sächlichen Volkszahl übereinstimmen. 
Die sehr geringe Bevölkerungszunahme seit 
1906 erklärt sich durch das epidemische Auftreten 
von Krankheiten im Jahre 1907 und besonders 
durch das der Masern im verflossenen Kalender- 
jahre. Diese Krankheiten haben den üblichen 
jährlichen Geburtenüberschuß in einen ebenso 
großen Uberschuß der Todesfälle umgewandelt. 
  
1 
1. 
  
Kolonialwirtschaftliche Mittellungen. 
Über die Organisation des Viehzuchtwesens in 
sRamerun 
berichtet der Kaiserliche Gouverneur folgendes: 
Der älteste Viehzuchtsbetrieb des Gouverne= 
ments ist die Sennerei in Buea. Ihre Grün- 
dung erfolgte im Oktober 1898; die Sennerei 
blickt also bald auf ein 13 jähriges Bestehen 
zurück. 
Die Bakwiri am Kamerungebirge, die Bakako 
und die Bakossi haben schon vor der deutschen 
Besitzergreifung Rinder besessen; dieses Vieh, das 
ohne jegliche Pflege auf den Dorfplätzen und in 
den abgebauten Farmen sein Futter findet, hat 
trotzdem stets ein verhältnismäßig gutes Aussehen. 
Es ist von kleinem, zierlichem Bau, und der Ge- 
danke liegt nahe, es durch Kreuzung mit anderen 
hochgezüchteten Rinderrassen zu verbessern. Es 
mag daher die erste Absicht für die Begründung 
einer Allgäuer Herde in Buea darin bestanden 
haben, Zuchtbullen zu Kreuzungszwecken mit dem 
kleinen Waldlandrinde zu erlangen. 
Die erste Sendung im Jahre 1898 bestand 
aus acht Rindern und zwei Bullen. Diese ent- 
wickelten sich nach den vorliegenden Berichten so 
  
zehn weitere Rinder nachkommen ließ. Seitdem 
sind nur noch so oft, wie es sich als notwendig 
erwies (zweimal), Bullen aus dem Allgäu be- 
schafft worden. Der Gesundheitszustand der Herde 
ist im allgemeinen immer gut gewesen, und die 
Herde hat sich, abgesehen von den abgegebenen 
Zuchtbullen und Zugochsen, auf 3 Bullen, 4 Ochsen, 
46 Kühe, 12 Färsen, 20 Kuhkälber und 7 Bull- 
kälber vermehrt. 
Zunächst hatte man die Kreuzungsversuche 
mit dem einheimischen Rinde auf der Sennerei 
angestellt, indem man einheimische Rinder in die 
Allgäuer Herde einstellte. Bald aber schritt man 
zur Trennung der Allgäuer Herde von dem ein- 
heimischen und Kreuzungsvieh. 
Nach den hiesigen Akten wurden im Mai 1901 
23 Kühe der oben erwähnten Waldlandrasse, die 
aus Ngolo stammten und dem Kaiserlichen Gon- 
vernement als Kriegsentschädigung eingeliefert 
waren, auf der sogenannten Schäferei, dem 
heutigen Vorwerk Buea, untergebracht. 
In dem gleichen Jahre errichtete man hier 
ein Wohnhaus und einen Viehstall aus Wellblech 
mit Zementboden, und im November wurde die 
gut, daß man im nächsten Jahre (1899) schon I Leitung des Vorwerks, die bis dahin ein Förster
	        
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