253
Samoa.
Volkszählung auf Samoa.
Am 2. Oktober 1911 hat wieder eine Zählung
der Samoaner stattgefunden und folgendes
Ergebnis gebracht:
—
S—
Bezirk S “ S
5 8 S
Upolu einschl. Ma- 1
nono u. Arolima 5645 5646 5243 47481 18#2
Savaii. 3279 3326 3116 2651|12 372
JZusammen 8821 1 8972 8359 3 739933554
: l
Da die Zählung von 1906 eine Bevölkerung
von 33 478 Köpfen ergab, so zeigt sich eine
geringe Vermehrung der Samoaner um
76 Personen.
Gleichzeitig mit der Volkszählung nach Ge-
schlecht und Alter hat eine solche nach der Kon-
fession stattgefunden und ergeben, daß von den
33554 Samoanern 22195 der Londoner, 5810
der Wesleyanischen, 5149 der katholischen und
400 der Mormonen-Mission angehören.
Eine richtige Kontrolle und Vergleichung der
beiden Volkszählungen von 1906 und 1911 an
der Hand der jährlichen Zu= und Abgangs-
statistiken ist für die verflossene fünfjährige Periode
noch nicht angängig, da diese Statistiken, obwohl
schon 1906 angcordnet, doch im Anfang mehr
oder weniger mangelhaft waren. Die vorjährige
Zählung dagegen ist verläßlicher; ihr Ergebnis
dürfte innerhalb gewisser Grenzen mit der tat-
sächlichen Volkszahl übereinstimmen.
Die sehr geringe Bevölkerungszunahme seit
1906 erklärt sich durch das epidemische Auftreten
von Krankheiten im Jahre 1907 und besonders
durch das der Masern im verflossenen Kalender-
jahre. Diese Krankheiten haben den üblichen
jährlichen Geburtenüberschuß in einen ebenso
großen Uberschuß der Todesfälle umgewandelt.
1
1.
Kolonialwirtschaftliche Mittellungen.
Über die Organisation des Viehzuchtwesens in
sRamerun
berichtet der Kaiserliche Gouverneur folgendes:
Der älteste Viehzuchtsbetrieb des Gouverne=
ments ist die Sennerei in Buea. Ihre Grün-
dung erfolgte im Oktober 1898; die Sennerei
blickt also bald auf ein 13 jähriges Bestehen
zurück.
Die Bakwiri am Kamerungebirge, die Bakako
und die Bakossi haben schon vor der deutschen
Besitzergreifung Rinder besessen; dieses Vieh, das
ohne jegliche Pflege auf den Dorfplätzen und in
den abgebauten Farmen sein Futter findet, hat
trotzdem stets ein verhältnismäßig gutes Aussehen.
Es ist von kleinem, zierlichem Bau, und der Ge-
danke liegt nahe, es durch Kreuzung mit anderen
hochgezüchteten Rinderrassen zu verbessern. Es
mag daher die erste Absicht für die Begründung
einer Allgäuer Herde in Buea darin bestanden
haben, Zuchtbullen zu Kreuzungszwecken mit dem
kleinen Waldlandrinde zu erlangen.
Die erste Sendung im Jahre 1898 bestand
aus acht Rindern und zwei Bullen. Diese ent-
wickelten sich nach den vorliegenden Berichten so
zehn weitere Rinder nachkommen ließ. Seitdem
sind nur noch so oft, wie es sich als notwendig
erwies (zweimal), Bullen aus dem Allgäu be-
schafft worden. Der Gesundheitszustand der Herde
ist im allgemeinen immer gut gewesen, und die
Herde hat sich, abgesehen von den abgegebenen
Zuchtbullen und Zugochsen, auf 3 Bullen, 4 Ochsen,
46 Kühe, 12 Färsen, 20 Kuhkälber und 7 Bull-
kälber vermehrt.
Zunächst hatte man die Kreuzungsversuche
mit dem einheimischen Rinde auf der Sennerei
angestellt, indem man einheimische Rinder in die
Allgäuer Herde einstellte. Bald aber schritt man
zur Trennung der Allgäuer Herde von dem ein-
heimischen und Kreuzungsvieh.
Nach den hiesigen Akten wurden im Mai 1901
23 Kühe der oben erwähnten Waldlandrasse, die
aus Ngolo stammten und dem Kaiserlichen Gon-
vernement als Kriegsentschädigung eingeliefert
waren, auf der sogenannten Schäferei, dem
heutigen Vorwerk Buea, untergebracht.
In dem gleichen Jahre errichtete man hier
ein Wohnhaus und einen Viehstall aus Wellblech
mit Zementboden, und im November wurde die
gut, daß man im nächsten Jahre (1899) schon I Leitung des Vorwerks, die bis dahin ein Förster