Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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im Anfang des Monats fiel, brachte nur geringen 
Schaden und hauptsächlich in den Provinzen 
Dakalieh und Gharbieh. Der Ertrag bei der 
Entkörnung ist der gleiche wie im vorigen Monat 
und beträgt für die ganze Zeit etwa 1½ v. H. 
mehr als im Vorjahr. 
In Oberägypten und Fayoum war die 
Witterung im allgemeinen günstig. Es blieb nur 
wenig Baumwolle zu pflücken. Der Ertrag bei 
der Entkörnung beträgt für die ganze Zeit 1 bis 
1½ v. H. mehr als im Vorjahr. 
Die Ernte dürfte auf etwa 6½ Millionen 
Kantar zu schätzen sein. 
(Bericht der Alexandria General Produce Ansociation 
vom 5. Dezgember 1911.) 
Fortschritte der Baumwollkultur in der Domini- 
kaonischen Republlk. 
Baumwolle wurde im Jahre 1910 in den 
Dominikanischen Provinzen Monte Cristi, Santiago, 
Puerto Plata, Moca, La Vega und San Fran- 
cisco de Macoris angebaut. 
Die Abart der Sea Island-Baumwolle, die 
in der Republik zur Anpflanzung gelangt, trägt 
bis zu fünf Ernten bei mäßigen Unkosten. Im 
Durchschnitt erzielt man bei einer Ernte von der 
Pflanze 3 Pfund unentkörnte Baumwolle; es 
kommen aber Pflanzen vor, die bei der ersten 
Ernte 5½6 Pfund ergeben. Der Baumwollsamen 
gebraucht in der Dominikanischen Republik zum 
Keimen sechs bis acht Tage und gibt nach vier 
bis fünf Monaten die ersten Erträge, aber während 
in den Vereinigten Staaten die Pflanzen im 
Winter durch die Kälte zum Absterben gebracht 
werden, bleiben sie hier mindestens fünf Jahre 
lang hintereinander ertragsfähig; der einheimische 
Samen liefert sogar zehn Jahre lang noch 
Baumwolle. 
Im Jahre 1910 wurden aus der Republik 
61 893 kgx Baumwolle im Werte von 15 385 5 
zur Ausfuhr gebracht. Im Jahre 1911 erwartet 
man eine dreimal so große Ernte, und bei der 
Begeisterung für die Baumwollkultur, die zur Zeit 
herrscht, darf man auf weitere bedeutende Fort- 
schritte der Baumwollgewinnung in der Zukunft 
wohl rechnen. 
(Nach Dailr Consular und Trade Reports.) 
Der Cissaboner kahaomarkt im UNovember 1911.“) 
Das Kakaogeschäft ist in Lissabon während 
des Monats November sehr ruhig gewesen. In- 
folge geringer Nachfrage ist der Preis allmählich 
von 4000 auf 3800 Reis gesunken. 
*) Agl. „D. Kol. Bl.“ 1911, S. 901. 
  
Im November 1911 (und 1910) betrug: die 
Zufuhr 43 151 (62•574), die Ausfuhr 23 653 
(37904) und der Vorrat am 30. Nov. 69 970 
(151 219) Sack. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Lissabon.) 
  
kK##kaocernte in Bahla (Brasilien). 
Das Ergebnis der letzten Kakaoernte — vom 
1. Mai 1910 bis 30. April 1911 — war ins- 
gesamt 487 392 Sack à 60 kg netto (gegen 
484 739 Sack im Vorjahr). Die zahlenmäßige 
Beteiligung der einzelnen Kakaodistrikte des Staates 
Bahia an dem Ernteergebnis war nicht fest- 
zustellen. Die stärksten Kakaoproduzenten sind die 
Plätze Ilhéos, Belmonte, Cannavieiras und Rio 
Contas. Geringere Mengen kommen u. a. aus 
Santarém, Valenca und Porto Seguro. 
Während des Erntejahrs vom 1. Mai 1910 
bis 30. April 1911 wurden von Bahia exportiert: 
Nach Hamburg 109 161, Southampton 
Option 108 762, New York 98 445, Havre'Option 
85 296, Marseille Option 17 530, Buenos Aires 
16 408, Liverpool 11 788, Bristol 9759, Amster- 
dam 9450, Bordeanx 7152, Triest und Fiume 
4950, Rotterdam 3700, zusammen einschließlich 
verschiedener Häsen 490 742 Sack. 
Die laufende Ernte, die die Monate Mai 
1911 bis April 1912 umfaßt, soll nach Ansicht 
verschiedener Bahiaer Kakao-Interessenten an- 
geblich klein ausfallen. Dagegen spricht jedoch, 
daß in den Monaten Mai bis Oktober d. Js. 
231 793 Sack gegen 171 930 Sack in den 
entsprechenden Monaten des Vorjahrs einge- 
kommen sind. 
Berücksichtigt man dabei, daß die Zufuhren 
während der Monate November bis April fast 
nie kleiner werden, sondern eher größer, so kommt 
man zu dem Schlusse, daß die laufende Ernte 
kaum besonders klein ausfallen wird. 
Die Qualität des Kakaos dieser Ernte soll 
gut sein. Die in Bahia augenblicklich lagernde 
Kakaomenge wird auf mindestens 100 000 Sack 
geschätzt, ein Quantum, das wahrscheinlich schon 
im Hinblick auf die ersehnte Kakao-Valorisation?) 
angesammelt wurde. 
Was die kommende Ernte anbetrifft, so soll 
die Blüte gegenwärtig ausgezeichnet stehen und 
zu den besten Hoffnungen berechtigen. Allerdings 
können sich die Aussichten infolge ungünstiger 
Witterung oder starker Regenfälle während der 
Blütezeit noch verschlechtern. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Bahia 
vom 14. November 1911.) 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1911, S. 988.
	        
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