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Im zweiten halben Monat Januar flaute der
Markt infolge fast gänzlichen Fehlens der Nachfrage
noch mehr ab. Die Berichte von den Prodnuktions=
gebieten lauteten sehr verschieden; von einigen Seiten
wurde behauptet, daß der unaußhörlich strömende
Regen sehr viel Schaden an den Früchten angerichtet
hätte, anderseits wurde wieder berichtet, daß die Aus-
sichten günstig seien. Bester Arriba-Kakao wertete
am Schluß des Monats 16 Suecres pro span. zentner,
die übrigen Onalitäten entsprechend weniger. Die
Ankünfte stellten sich wie folgt:
Arriba 2076 359 Pfund gegen 1 457200 Pfund
Balngo und
Naranjal 263 384 = - 123 000
Machala 71 352 = - 334 600 =
zusammen 2 411 095 Pfund gegen 1 914 800 Pfund
im Jahre 1911.
In der ersten Hälfte des Monats Februar
waren die Ankünfte schon sehr stark, und es hatte den
Anschein, als ob die Ernte in diesem Jahre früher als
sonst hereinkommen würde, da ja auch der Regen
einen Monat früher eingesetzt hatte. Die Marktlage
blieb unverändert, und der Preis hielt sich hier für
guten Arriba kanm auf 16 Sucres pro 46 kE. Das
Ergebnis der ersten Hälfte Februar war:
Arriba 4 459 4% Pfund gegen 1 307 853 Pfund
Balao und
Naranjal 354 980 = - 67771 =
Machala 152 123 = - 117280 =
zusammen 1966 561 Pfund gegen 1 492 90.1 Pfund
im gleichen Zeitraum des Vorjfahres.
Im zweiten halben Monat Februar blieben
die Ankünfte ungefähr auf derselben Höhe. Da die
Nachfrage aus den Vereinigten Staaten recht lebhaft
war, zgogen die Preise für gutren Arriba-Kakao etwas
an, so daß man bis zu 16,50 Sueres begahlte. Die
von Europa offerierten Preise waren dagegen so
niedrig, daß nach dort wenig oder gar nichts verkauft
wurde. Das Refultat der Zufuhren war wie folgt:
Arriba 4531 186 Pfund gegen 1 538 824 Pfund
Balno und
Naranjal 319 575 = - 19 310
Machala 160 182 - - 23557 -
zusammen 5040 943 Pfund gegen 1611730 Pfund
im vorhergebenden Jahr.
Die erste Hälfte März brachte noch etwas
größere Zufuhren, auch war die allgemeine Markt-
lage die gleiche: während die europäischen Konsum-
lünder noch nicht kaufen wollten, hielt die Nachfrage
aus den Vereinigten Staaten unnnterbrochen an.
Für beste Partien Arriba-NRakao be zahlte man hier
bis 16,50 Sucres, die anderen Sorten werteten ent-
sprechend niedriger. Die Ankünfte beirugen:
Arriba 4759010 Pfund gegen 2 477964 Pfund
Balao und
Naransal 386 413 - 174133 —-
Machala 218045 - 11 302 =
zusammen 5363 498 Pfund gegen 2 536 789 Pfund
im Vorjahr.
Die Ankünfte waren auch bis zum Schluß des
Monats März recht stark, wodurch man immer mehr
in der Annahme bestätigt wurde, daß es sich bereits
um die Haupternte handelte. Da die Käufe von den
Vereinigten Staaten wieder nachließen, die enro-
püischen Interessenten aber nur Abladungen im April
und Mai haben wollten,
wirkliche, gute, rote Sommer-Arriba-Rakao garantiert
wurde, so war wieder ein teilweises Sinken der Preise
trotgdem ihnen von hier der
die Folge: der Preis für Arriba hielt sich um
16,80 Sucres herum, aber uur die schönsten Partien
konnten diesen Preis erzielen. Das Ergebnis war
wie folgt:
Arriba 5213 6062 Pfund gegen 4 418 647 Pfund
Balao und
Naranjal 378052 = - 81 666
Machala 189 668 -- - 5670 —-
zusammen 5781382 Pfund gegen 4 505 983 Pfund
im Jahre 1911.
Das Gesamternteergebnis bis Ende März
stellt sich wie folgt: 25070020 Pfund gegen 141188899
Pfund im gleichen zeitraum des Vorfjahreo.
(Bericht des Kais. Konsulats in Guayagquil
vom 16. April 1912.)
kKhhoo-Ausfuhr der Dominihanischen Republikh
Januar bis Mär- 1912.7)
März 1912 Januar bis März 1912
ks kg 5
2 200 9094
4
Bestimmung
Ver. St. von
Amerika
4#
875 810 176 052
159 759
Deutschland 131 670 27 746 726 690 145 519
Frankreich 176148 34 711 702267 139 509
England — — 47293 10470
And. Länder — — 1500 1 031
Im ganzen .1 186 628 238 509 3771 741 756288
Im Vorjahr . 1695 938 342 105 4 709 470 906651
(Nach einem Berichte des Raiserl. Konsuls
in San Domingo vom 27. April 1912.)
Der Gummimarkt auf Ceyion.“)
Die Gesamtausfuhr von Gummi aus
Ceylon betrug in der Zeit vom 1. Januar bis
31. März 1912 3109 446 lbs gegen 1383759 lbs
in der gleichen Zeit des Vorjahres.
Die Ausfuhr nach den Hauptabsatzländern
verteilte sich in diesem Zeitraum der Jahre 1912
(und 1911), wie folgt: Großbritannien 1 631 283
(747 156) lbs, Amerika 987 218 (511 191),
Belgien 408 353 (83 152), Deutschland 32509
(6833), Aunstralien 26 754 (12 613), JZtalien
4692 (750), Japan 2181 (11 953).
Die Ausfuhr zeigt in fast allen Fällen eine
ganz bedeutende Zunahme. Japan dagegen hat
nur ungefähr ein Fünftel des vorjährigen Quantums
bezogen. Dies wird durch den Umstand erklärt,
daß Japan seinen Bedarf vornehmlich in Para-
gummi deckte.
Die in den woöchentlichen Anktionen ange-
botenen Quantitäten zeigen eine erfreuliche Zu-
nahme. So wurden in der Berichtsperiode
1 536 310 lbs versteigert. Die deutschen Käufer
zeigen allerdings noch nicht dasselbe Interesse,
*) Agl. „D. Kol. Bl.“ 1912. S. 503.
*““) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1912, S. 2641.