Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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fanden sich 1768,8 ha unter Kultur. Davon waren 
917 ha mit Planten als Zwischenkultur bepflanzt. 
Ernte. 
Kakao. Die Kakaoerträge der einzelnen Jahre 
sind aus nachstehender Tabelle ersichtlich: 
  
  
1 l 
ssqblwwnsp Durchschnittgs- 
  
  
Ernte in 
Srntelahr r * l 50 kg Säcken erlbs pro 100 kg 
1907 140,0 1329 182,50 
1908 2416,0 2608 106, 14 
19000 248.5 3886 101,80. 
1910 36900 4156 98.23- 
1911 222 5418 108,10. 
Kautschuk. Die Kickria= und Manihotzapfung 
ergab 600,6 kg Kautschuk, der bis zu 10 % für 1 kg 
erzielte. 
Planten. Der Ertrag diente teils zur Verpfle- 
gung der Arbeiter, teils zum Verkauf. Letzterer belief 
sich auf 850 000 kg. 
Olpalmen. Außer unseren tragenden 10 000 
verfügen wir über 36 000 junge, 1910 und 1911 aus- 
gepflanzte Palmen. Das Olwerk hat Anfang des 
laufenden Jahres den Betrieb aufgenommen. 
Kola. Das vergangene Jahr brachte den ersten 
Ertrag. Es wurden 355,4 kg Nüsse geerntet und in 
Hamburc verkauft. Es wurde ein Preis von 75 ./#4 
für 100 kg erzielt. 
Handels-Abteilung. 
Das Ergebnis des laufenden Jahres war zufrie- 
denstellend. Der Absatz der Siederei entsprach dem 
des Vorjahres. 
Bilanz. 
Dem Pflanzungskonto wurden nur Kosten zuge- 
schrieben, welche bei Bepflanzung und Erhaltung der 
noch nicht tragenden Bestände direkt oder indirekt ent- 
standen, während die Kosten zur Erhaltung der tra- 
genden Bestände sowie der Ernte vom Gewinn in 
Abzug gebracht worden sind. 
Gemäß dem Beschluß der vorjährigen General- 
versammlung wurden 20 000 rI auf Gebäude abge- 
schrieben. Durch Auflösung der Spezialreservefonds 
gelangten auf Flußfahrzeuge 30 000 „K. auf die Bahn- 
anlage 20 000 und auf das Olwerk 35 000. zur 
Abschreibung. Die außerdem vorgenommenen regu- 
lären Abschreibungen betragen im abgelaufenen Jahre 
38 476 4. Den bei einem Gewinnvortrag von 
5608 4/ ¼& verbleibenden Reingewinn von 202 490 / 
schlagen wir vor, wie folgt zu verwenden: Uberweisung 
an den gesetzlichen Reservefond 10 497.4, 5 v. H. Divi- 
dende für 1911 125 000 AK, Aufsichtsrats-Tantieme 
7444 Al, Rückstellung für den Bau eines Kraftwerkes 
30 000 17), Sonderabschreibung auf Inventar Kamerun 
20 000 /, Vortrag 9549 .K. 
1 — 
— 
Aus der Bilanz per 31. Dezember 1911 ist noch 
hervorzuheben, daß die Pflanzung mit 2 025 114 4 
bewertet ist. Den Verpflichtungen an 73 272.4 diverser 
Kreditoren und den 44 654.#4 Arbeiterguthaben stehen 
148 793 “ Kasse, 318 591 4 Bankguthaben und 
77 582 . Debitoren gegenüber. 
  
Deutsche Kamerun-Gesellschaft m. b. 5. 
Zu Hamburg.) 
Die Gewinn= und Verlustrechnung zeigt nach Ab- 
schreibungen von 125 831 ..&¾ und vollständiger Tilgung 
der durch die Kapitalserhöhung des Vorjahres ent- 
standenen Unkosten von 32 502 K einen Reingewinn 
von 173 280 .14, für welchen wir folgende Verteilung 
in Vorschlag bringen: Vorstandstantieme usw. 8799 r/#¼ 
Aufsichtsratstantieme 9785 +4K,M 10 v. H. Dividende — 
150 000 Kr und 4696 .7“ Vortrag. 
Unsere Pflanzgungsunternehmungen in Kamerun 
haben durch den Ankauf der am rechten Sanaga-Ufer 
gegenüber unserer Pungo-Sungo-Plantage belegenen 
Pflanzung Bonangango eine weitere Ausdehnung 
erfahren, so daß wir nunmehr drei Pflanzungen mit 
einem Gesamtareal von 1200 ha besitzen, nämlich 
Pungo-Sungo und Ndogobenan am linken und 
Bonangango am rechten Sanaga-Ufer, alles unter- 
halb Edea. 
Unsere Kulturen umfassen den Anbau von Kakao, 
Gummielastikum, Olpalmen und Planten; letztere für 
den lokalen Verkauf. 
In das vergangene Geschäftsjahr fällt die Durch- 
führung der Erhöhung des Kapitals unserer Gesellschaft 
von 1 000 000 1K auf 1 500 000 .4. 
Unsere Finanzlage gestaltete sich infolgedessen be- 
deutend leichter als in den Vorjahren. Um indessen 
den Anforderungen, welche die weitere Entfaltung 
unserer afrikanischen Geschäfte naturgemäß an un 
stellt, genügen zu können, erscheint es uns zweckmäßig, 
eine Kapitalserhöhung um einen Betrag von bis zu 
500 000 . mit halber Dividendenberechtigung für das 
Jahr 1912 zu beantragen. 
Von den Unkosten der in 1909 aufgenommenen 
Anleihe sind weitere 10 000 . getilgt worden, so daß 
hiervon in den nächsten Jahren noch 20 000 .X in zwei 
gleichen Raten abgutragen sind. 
Wir haben im April d. Js. ein neues Warenhaus 
in Calabar-Dukebeach eröffnet, welches nach dem 
System europäischer Warenhäuser in erster Linie dem 
Kassahandel dienen soll. Aus dieser Erweiterung un- 
serer Geschäfte in Süd-Nigeria, im Verein mit den 
bisherigen, zufriedenstellenden Ergebnissen unserer an- 
deren Geschäfte, versprechen wir uns für das laufende 
Jahr einen angemessenen Erfolg unseres Unternehmens. 
— 1 
4# 
Die Bilanz per Ende 1911 verzeichnet u. a.: 
Grundbesitz 84 499 . Gebäude 490 770 Kr. Pflan- 
zungen 234 838 ./(4, europäische Waren in Afrika und 
schwimmend 1 885 531 ,. Produktenbestände und 
unterwegs nach Europa 464 011.#%, Außenstände in 
Afrika 256 056 44, dito in Europa 54 517 ., Bar- 
bestände 92 313 . Als Passiven werden u. a. auf- 
geführt: Akgzepte usw. 231 319 K+. Vorschüsse auf 
schwimmende Produkte 4156 1441 M, Bankkredite 
202 000 ¼, Kreditoren in Afrika 33 310 .#Kk 
KRaomerun-Rautschuh-Compagnie, K. 6.") 
RVMWMfflanzungsbetrieb. Im Laufe des Berichts- 
jahrs wurden noch die restlichen 165 ha unseres Landes 
unter Kultur gebracht, so daß die vorgesehenen 2000 ha 
nunmehr vollständig bepflangt sind. Das Land ist in 
Mischkultur mit Kickrien und Heveen bzw. Kickrien, 
Heveen und Kakaobäumen bestanden. Insgesamt 
*) Aus dem Jahresbericht für 1911. 
*“) Aus dem Bericht für 1911.
	        
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