Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

W 618 20C 
Um eine frühere Fertigstellung der Bilangdoku- 
mente und die Einberufung der Generalversammlung 
innerhalb der vorgeschriebenen Frist zu ermöglichen, 
haben wir unsere Filialen Kaewieng, Romuli und 
Kieta per 30. November abschließen lassen, so daß 
diese am Gesamtresultat ausnahmsweise nur mit elf 
Monaten beteiligt sind. Das Ergebnis ist trotzdem 
annähernd das gleiche wie im Jahre 1910. 
Der Umsatz von Waren und Produkten hat im 
abgelaufenen Jahre zugenommen, doch war der daraus 
erzielte Mehrgewinn nur unbedentend, da die Preise 
durch erhöhten Wettbewerb beeinflußt wurden. 
Unsere Pflanzungen haben sich normal weiter- 
entwickelt, wir haben den Palmenbestand im Jahre 1911 
um 20 000 junge Bäume auf insgesamt 165 000 Stück 
vermehren können. 
Bei den guten Aussichten für die Aufnahmesähig- 
keit des heimischen Marktes für Pflan zungskopra haben 
wir beschlossen, den Rest unseres Grundbesitzes, soweit 
er sich zur Bepflanzung mit Palmen eignet, ehestens 
unter Kultur zu nehmen. Die hierfür erforderlichen 
Mittel haben wir durch Erhöhung des Aktienkapitals 
um nom. 600 000 . beschafft. 
Die in den nächsten Jahren zu erwartende Zu- 
nahme der Pflan zungserträge berechtigt zu der Hoff- 
nung, daß bei anhaltend günstigem Kopramarkte auch 
auf das erhöhte Kapital eine befriedigende Dividende 
zur Verteilung gelangen wird. 
Da die neuen Aktien mit Dividendenberechtigung 
ab 1. Januar 1912 bereits am 15. Degember 1911 
ausgegeben worden sind, erscheint sowohl das nenue 
Kapital als auch das erzielte Agio, das abgzüglich der 
Kosten der Ausgabe in das Reservekonto eingestellt 
worden ist, in dem gegenwärtigen Abschluß. 
Der für 1911 erzielte Gewinn beträgt nach Ab- 
schreibungen von 66 810 .X auf Gebände. Schiffe, In- 
ventar und Vieh 170 888 .“¼¾ zuzüglich Vortrag aus 
1910: 14.099 . , zusammen 184 987 .K. » 
Wir schlagen vor, diesen Betrag wie folgt zu ver- 
teilen: 10 v. H. für Reservekonto 17 089 .K. 71, v. H. 
kontraktliche Tantieme an den Vorstand 11 535 .K, 
4 v. O. Dividende 48 000 kF 7½ v. H. Tantieme an 
den Aufsichtsrat 7069 ., 7 v. H. Superdividende 
84 0000 J. Vortrag 17294 .. 
*. 1# 
* 
In der Bilanz per 31. Degember 1911 figurieren 
u. a. Pflanzungen 551 312-J. Warenlager 431 910 . , 
schwimmende Produkte 220 683 „, diverse Debitoren 
587 332 4A0,. während die KPreditoren auf 106 4241 .% 
sich beschränken. 
Deutsche Südseephosphat-R. G. Bremen.“) 
In der Betriebsperiode wurden sämtliche Anlagen 
in Betrieb genommen. Da die vorhandenen Trocken- 
einrichtungen außerstande waren, die geförderten 
feuchten Phosphate auf den gewünschten Trockengehalt 
zu bringen und die Witterungsverhältnisse ungewöhn- 
lich schlecht waren, konnten die erhofften Versandziffern 
nicht erreicht werden; die Ausfuhr betrug nur etwa 
145000 Tons. Es wurde alsbald zu einer Erweiterung 
der Trockenanlagen geschritten, und da diese Mitte 1912 
in vergroßertem Umfange arbeiten sollen, fteht für das 
laufende Geschäftsjahr ein die Vorjahreomenge über- 
steigender Versand zu erwarten. 
Die Betriebskosten, die auch für die Berichtszeit 
im Rahmen der vorgesehenen Zahlen geblieben sind, 
*) Aus dem Geschäftsbericht für 1911. 
  
werden sich bei verstärkter Ausfuhr weiter ermäßigen 
lassen. 
Um ein schnelleres Abfertigen der die Phosphate 
ladenden Dampfer vor Angaur zu ermöglichen, haben 
wir eine größere mechanische Lade-Einrichtung in Auf- 
trag gegeben, deren Aufstellung und Inbetriebnahme 
gegen Ende 1912 erwartet werden darf. 
Im Berichtsjahre hat eine bemerkenswerte Teuerung 
auf dem Frachtenmarkte Platz gegriffen, die nicht ohne 
Einfluß auf die Ergebnisse unserer Gesellschaft sein 
wird, wenn wir auch für einen Teil unserer Lieferungen 
von der Frachten-Teuerung nicht betroffen werden. 
Von erheblichen Arbeiterschwierigkeiten blieben wir 
verschont. Die Preise auf dem Phosphatmarkt zeigen 
auch weiterhin eine leichte Besserung. 
* * 
1 
Das Gewinn= und Verlustkonto für 1911 ergibt 
Zinsen 15948 und Phosphaterträge 515799 . K’ 
Dagegen waren zu decken Verlust aus 1910 mit 
195 725.KX. Geschäftskosten mit 68995.¾ und Abschrei- 
bungen 263502.fl, so daß ein Reingewinn von 3524. 
auf die Rechnung des Jahres 1912 vorgetragen werden 
kann. Die Anlagen auf Angaur waren Ende 1911 mit 
2111512.¾ bewertet. Den mit 425238.#K ausgewie- 
senen Kreditoren und den in Höhe von 56168.#4 um- 
laufenden Akzepten der Gesellschaft standen in der 
Bilanz 847 658 .“% Bankguthaben und Debitoren 
gegenüber. 
Safata-Samoa-Gesellschaft.“) 
Pflanzungsbetrieb. Insgesamt waren am Ende 
des Jahres quf den drei Pflanzungen Tuanaimato. 
Falelannin und Saninoga 490.c1 ha unter Kultur, die 
mit rund 193000 Kakaobäumen, 111000 Heveen, 8500 
Kokospalmen, 1000 Kaffeebäumen bestanden waren. 
Die gesamte unter Kultur befindliche Fläche hat 
im Berichtejahre nur um 6 ha zugenommen. Die 
geringfügige Neuanlage ist lediglich zur Abrundung 
der Pflauzung Saninoga vorgenommen worden: im 
übrigen war eine weitere Vergrößerung nicht beab- 
sichtigt, so daß fast alle Arbeit auf die Unterhaltung 
und Pflege des Vorhandenen und auf die Ernte ver- 
wandt wurde. 
Die Entwicklung der Kulturen war im allgemeinen 
günstig. 
Rindenkrankheit. Die im Jahre 1910 aufge- 
tretene Rindenkrankheit (Nanker) an den Kakaobäumen 
war auch im Berichtsjahre noch nicht ganz erloschen. 
und es war eine stetige scharfe Uberwachung notwendig. 
um die erkrankten Bäume sofort ausfindig zu machen 
und sie in Behandlung nehmen zu können. Immerhin 
ist dieser Krankheit wiederum eine gange Anzahl von 
Kakaobäumen zum Opfer gefallen. 
Ernten. 
Rakao. Von den 193000 Kakaobäumen sind nun- 
mehr rund 100000 im ertragsfähigen Alter. Die 
Gesamtkakavernte, deren großter Teil auf die Pflan zung 
Tuanaimato entfällt, betrug im Jahre 1911 83000 kg 
netto, gegen 47000 kg im Vorjahre. Der Verkaufs- 
erlös betrug nach Abzug der Scefracht und Spesen in 
Hamburg 102087. Der Marktpreis schwankte 
zwischen 65 bis 74 für ein halbes Rilo. Die Aus- 
sichten für die Erute im Jahre 1912 sind nach den 
neuesten Berichten ebenfalls befriedigend. Die neue 
Ernte wird auf etwa 120000 kg veranschlagt. 
*) Aus dem Bericht für 1911.
	        
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