Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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Bemerkenswert ist die während des abgelaufenen 
Jahres erfolgte Vollendung eines Stan-Dammes im 
Withlacochce-Flusse zwecks Errichtung elektrischer Kraft- 
anlagen für mehrere Werke in den Conntries Citrus, 
und Marion. Die Verwendung von Elektrizität zum 
Betrieb und zur Beleuchtung ermöglichte es diesen 
Werken, Tag= und Nachtschicht zu arbeiten und dadurch 
die Produktion wesentlich zu erhöhen. Behufs Ver- 
einfachung des Abbaues von Phosphatgestein wurde 
während des vergangenen Jahres auch damit begonnen, 
die über den Lagern befindlichen Erdschichten auf hy- 
draulischem Wege durch Abschwemmen zu beseitigen. 
Landkiesel--Phosphat (Debble phosphate): Die 
schon seit mehreren Jahren stetig zunehmende Pro- 
duktion von Landkiesel-Phosphat ist auch im Jahre 
1911 umfangreicher gewesen als im Vorjahr, und zwar 
betrug sie 2 020 477 long tons im Jahre 1911 gegen- 
über 1 637 709 long tons im Jahre 1910. 
Mit der Gewinnung von Landbkiesel-Phosphat be- 
fassen sich zur Zeit 17 Gesellschaften, zu denen demnächst 
noch eine weitere hinzutreten wird, deren Anlagen sich 
zur Zeit noch im Bau befinden. 
Nachstehende UÜbersicht ergibt im einzelnen die 
Produktion und den Versand von Phosphat im 
Staate Florida im Jahre 1911 in long tons: 
Phosphatgestein (Hard rock): Vorrat am 
1. Januar 201 499, Produktion 474 094, zum 
Verbrauch in den Vereinigten Staaten bestimmt 
16 723, ausgeführt 462 072, Vorrat am 1. Ja- 
nuar 1912 196 592. 
Landkiesel-Phosphat (Pebble rock): Vor- 
rat am 1. Januar 227 236, Produktion 2020 478, 
zum Verbrauch in den Vereinigten Staaten be- 
stimmt 1274 056, ausgeführt 703 589, Vorrat 
am 1. Januar 1912 273 699. 
Vorrat an beiden Phosphatarten am 1. Ja- 
nuar 1911 428 735, Produktion von beiden 
Phosphatarten 2 494572, zusammen 2 923 307. 
Gesamtversand von beiden Phosphatarten 2456440, 
Vorrat an beiden Phosphatarten am 1. Januar 
1912 470 291, zusammen 2 926 731. Die Fehl- 
menge von 3424 tons erklärt sich aus unwesent- 
lichen Irrtümern bei Aufgabe der betreffenden 
Vorräte. (Bericht des Kais. Konsulats in Atlanta, Ga., 
vom 23. April 1912.) 
Straußenzucht in RAustralien.“) 
Die australische Straußenzucht hat in den 
letzten Jahren keine sonderlichen Fortschritte ge- 
macht. Die Zahl der Züchter ist fast unverändert 
geblieben und die der Vögel ist nur wenig ge- 
wachsen, weniger als man erwarten konnte. 
Trotzdem haben die in der Zeit gemachten Er- 
fahrungen klar gezeigt, daß sich die Zucht in 
Australien außerordentlich gut lohnt, wenn das 
unerläßliche Grünfutter (meist Luzerne) das ganze 
Jahr hindurch ohne besondere Kosten beschafft 
— 
  
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1909, S. 652f. 
  
werden und die Zucht durch die Einführung 
frischen Blutes verbessert werden kann. 
Da die Vögel nur in dem trockenen Klima 
des Innern gut gedeihen, so bietet die Futter- 
beschaffung während der heißen und regenarmen 
Sommermonate oft Schwierigkeiten. Sie scheinen 
indessen, wenigstens in Neusüdwales, jetzt beseitigt 
werden zu können durch eine Verlegung der 
Straußenfarmen nach den durch die große Stau- 
anlage des Burrinjuck bewässerten Gegenden im 
Südosten des Staates. Mit Hilfe der künstlichen 
Bewässerung soll dort nie Futtermangel eintreten. 
Sämtliche australischen Strauße stammen von 
einer verhältnismäßig sehr kleinen Zahl impor- 
tierter Vögel ab. Die dadurch verursachte In- 
zucht hat die Güte der Tiere und die ihres 
Produkts, der Federn, so nachteilig beeinflußt, 
daß die Farmer nur mit Besorgnis an die Zu- 
kunft denken. Durch das Ausfuhrverbot der 
Südafrikanischen Regierung ist nämlich die Be- 
schaffung neuer Zuchttiere so kostspielig geworden, 
daß sie über ihre Mittel geht. In dieser Lage 
will ihnen jetzt die Regierung zu Hilfe kommen, 
indem sie neue Zuchtvögel beschafft. Zu diesem 
Zwecke hat das Landwirtschaftsministerium von 
Neusüdwales einen Sachverständigen angestellt, 
der Südafrika, Marokko und Agypten besuchen, 
dort die Straußenzucht studieren und eine Anzahl 
guter Zuchtvögel kaufen soll. 
Da anzunehmen ist, daß diesen Bemühungen 
der Erfolg nicht fehlen wird, so dürfte der 
Straußenzucht in Neusüdwales in nächster Zeit 
ein großer Aufschwung nicht fehlen. Der Schritt des 
Ministeriums findet deshalb auch allseitigen Beifall. 
(Bericht des Handelssachverständigen beim Kaiserl. 
Generalkonsulat in Sydney.) 
Handel von Französisch-Westafrika im Jahre 1911. 
Im Jahre 1911 erreichte die Ausfuhr von 
Französisch-Westafrika einen Wert von insgesamt 
118 497 848 Fr. gegenüber 124 639 171 Fr. im 
Jahre 1910. Es entfielen davon für 59559735 
(1910: 71594 072) Fr. auf Frankreich, 64 863 
(9246) Fr. auf die französischen Kolonien und 
58 873250 (53 035 853) Fr. auf andere Länder. 
Die Einfuhr betrug insgesamt 150 576 582 Fr. 
gegen 153 095 178 Fr. im Jahre 1910; davon 
lieferte Frankreich für 66 799 097 (1910: 
69 928 500) Fr., die französischen Kolonien für 
2 836 097 (3 343 038) Fr. und die übrigen Län- 
der für 80 941 388 (79 823 640) Fr. 
Die geringe Abnahme im Jahre 1911 rührt 
von der schlechten Erdnußernte und von dem 
Preisrückgange des afrikanischen Kautschuks her. 
Die vermehrte Ausfuhr nach dem Ausland findet 
ihren Grund in den zu höheren Preisen an den
	        
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