Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

W 810 20 
Uachweisung der del dem Kaiserlichen Sollamt Rpia im 1IV. Viertel des Rechnungssahres 1911 
fällig gewordenen Sollbeträge. 
(Vgl. „Deutsches Kol. Bl.“ 1912, Nr. 11, S. 494.) 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Gesamtbetrag der fällig gewordenen Zölle im obigen Viertel Gegen den gleichen 
des Rechnungsjahres Zeitraum des Vor- 
1911 1910 jahres 
Einfuhr Ausfuhr ZusammenEinfuhr Ausfuhr Zusammen mehr weniger 
% -— -“— - 4 
135619,5 —- 135619,5796727,75 — 96727,75 38891,82 — 
Betrag des I., II. und III. Viertels: 
461921,98 — 461921,881346671,56 — 346671,66 116250,42 — 
Summe des I. bis IV. Viertels: 
597541,55 — 597541,55|443399,31 — 443399,311154142,24 — 
  
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. 
Britisch-Somaliland 1910/11. 
Finanzen. Die Einnahmen, die auf 
22 536 K— geschätzt waren, beliefen sich auf 
30 862 L. Dies bedeutet ein Plus von 536 L 
verglichen mit den Einnahmen im Jahre 1908/09, 
ein Minus von 522 LK gegenüber 1909/10. Die 
Ausgaben betrugen 99 223 L gegen 192839 
im Vorjahre. Der Reinertrag der Steuern 
belief sich auf 60 318 L gegen 27 679 L im 
Vorjahre. 
Handel und Schiffahrt. Der Wert der 
Einfuhr im Jahre 1910/11 (einschl. Metallgold) 
betrug 4007745 Rs., der der Ausfuhr 
3 709 996 Rs. 
Während die Einfuhr eine beträchtliche Ab- 
nahme erlitt, nahm die Ausfuhr ungefähr in dem 
gleichen Maße zu. Der Grund liegt darin, daß 
die militärische Expedition des vorigen Jahres in 
diesem Jahre nicht fortgesetzt wurde. Hierdurch 
ist ein Rückgang der Einfuhr namentlich in Klei- 
dungsstücken, lebenden Tieren, Waffen, Maschinen 
und Arzneien zu verzeichnen. Nur der Reis- 
import weist eine starke Steigerung auf, die darauf 
zurückzuführen ist, daß die Eingeborenen infolge 
der Expedition im Besitze reichlicher Geldmittel 
waren und sich mit Reisvorräten versorgen konnten. 
Die Steigerung der Ausfuhr, besonders in 
Getreide, hat seinen Grund in dem Fortfall des 
Verdienstes der Eingeborenen durch die Anwesenheit 
des Militärs und die dadurch hervorgerufene 
Notwendigkeit, zu ihrer eigentlichen Arbeit zurück- 
zukehren. Nur Kaffee und Perlmutter- 
muscheln zeigen eine Abnahme im Export. 
  
Der Schiffsverkehr erlitt eine Abnahme 
von 273 Schiffen mit 57 887 t. Während die 
geringere Schiffszahl durch die Abschaffung des 
Hafens Hais und das hierdurch hervorgerufene 
Ausbleiben der kleinen Segelschiffe verursacht 
wurde, ist der Grund des Rückgangs der Tonnen- 
ziffer hauptsächlich in dem Fehlen der großen, 
für militärische Zwecke benötigten Dampfer zu 
suchen. 
Verkleinerung der K#bausläche für Baumwolle in 
den Vereinigten Stacten von Rmerika.“) 
Erst jetzt, nach Veröffentlichung des ersten 
diesjährigen Berichts des Bundesamtes für Land- 
wirtschaft läßt sich erkennen, ob und welche 
Ergebnisse die im vorigen Herbste eingeleitete Be- 
wegung zur Verkleinerung der Baumwoll-Anbau- 
fläche gehabt hat. Hiernach beträgt die Ein- 
schränkung bei einer Baumwoll-Anbaufläche von 
34097000 Acker im Jahre 1912 gegen 36681000 
Acker im Jahre 1911 etwa 2½ Millionen Acker 
oder 7 v. H.; es kann danach keine Rede davon 
sein, daß die Propaganda einen wesentlichen Er- 
folg gehabt hätte. 
An der Verringerung hat jeder einzelne Staat 
teil, wie nachstehende Gegenüberstellung — die 
Zahl der Acker in Tausenden für 1912 (1911), 
Abnahme (—) in Prozenten — zeigt: 
Virginia 43 (44) — 2, Nord Carolina 1558 
(1657) — 6, Süd Carolina 2604 (2800) — 7, 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1912, S. 310.
	        
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