Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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Deutsch-MNeugulnea. 
Mit Heimaturlaub sind in Deutschland ein- 
getroffen: Bezirksamtmann Stolls, Sekretär 
Gentner und Polizeimeister Kraus. 
  
Die Wiederausreise nach dem Schutzgebiet 
haben angetreten: am 2. Oktober: Regierungsarzt 
Dr. Kopp, Stationsleiter Merz, Lehrer Höfer; 
am 7. Oktober: Sekretär Grundler und Stations- 
leiter Klink; am 30. Oktober: Polizeimeister 
Kraft und Sanitätsgehilfe Schumann; am 
4. November: Sanitätsgehilfe Woitschek; am 
27. November: Polizeimeister Bölz. 
  
Die Ausreise haben angetreten: am 2. Oktober: 
Forstassessor Kempf und Bausekretär Hoffmann; 
am 30. Oktober: Sekretär Lange sowie die tech- 
nischen Gehilfen Jahn und Zunke; am 27. No- 
vember: Wegebauer Mucke. 
Samoa. 
Gouvernementssekretir Maß, Zollsekretär 
Becking und Amtmann Williams sind mit 
Heimaturlaub in Deutschland eingetroffen. 
  
Gouvernementssekretär Dorn ist am 9. Sep- 
tember im Schutzgebiet eingetroffen. 
  
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Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) 
Deutsch-Ostafrika. 
Vom Bau der CTittellandbahn.") 
Nach einer telegraphischen Meldung an die 
Ostafrikanische Eisenbahngesellschaft hat die Gleis- 
spitze der Tanganjikabahn am 1. November 
Kilometer 371 hinter Tabora erreicht. Im 
Oktober sind demnach 27,2 km Gleis vorgestreckt 
worden. Bis zum Tanganjikasee sind noch 32 km 
zu leisten. Die Vorstreckarbeiten sind zur Zeit 
eingestellt, weil die Erd= und Felsarbeiten auf 
der Reststrecke, die größere Schwierigkeiten bietet 
als die vorhergehende Strecke, noch nicht genügend 
weit vorgeschritten waren. Der Aufenthalt wird 
einige Wochen betragen. 
Die Bekämpfung der Wurmkrannhelt in den Süd- 
bezirhen von Deutsch-Ostafrika. 
Vom Geheimen Medizinalrat Professor Dr. Max Beck. 
Die Bekämpfung der Wurmkrankheit (Anky- 
lostomiasis) bildet bei der weiten Verbreitung 
der Seuche und dem damit in Zusammenhang 
stehenden Mangel an Arbeitern für die Pflan- 
zungen in Deutsch-Ostafrika eine der wichtigsten 
Aufgaben der Arzte. Außer in den Nordbezirken, 
wo die Seuche schon seit langer Zeit herrscht, ist 
in den letzten Jahren auch für die Pflanzungen 
der Südbezirke, die sich von Jahr zu Jahr ver- 
mehren und zahlreiche Arbeiter beschäftigen, die 
*) Vagl. „D. Kol. Bl.“ 1913, S. 898. 
  
sich zum größten Teil aus dem Lindi= und aus 
dem Ssongeabezirk rekrutieren, diese Frage brennend 
geworden. 
Im Jahre 1910 und 1911 fand ich an der 
Küste auf einigen Pflanzungen in der Nähe von 
Lindi 60 v. H. der Arbeiter und darüber mit 
Wurmeiern behaftet. Im Hinterlande von Lindi 
waren, abgesehen von dem Makondeplatean mit 
seinen äußerst ungünstigen Wasserverhältnissen — 
die Wasserstellen sind meist stundenweit von den 
Dörfern entfernt —, nur an den Hauptkara- 
wanenwegen eine größere Menge der Eingeborenen 
infiziert. So konnte z. B. in der Bezirksneben- 
stelle Tunduru im Jahre 1912 bei 50,6 v. H. 
der Bevölkerung Wurmkrankheit festgestellt werden, 
während die von der Verkehrsstraße entfernter 
liegenden Dörfer, z. B. am Mbemkuru, nur eine 
verhältnismäßig kleine Krankenziffer aufzuweisen 
hatten. Auch in dem benachbarten Ssongeabezirk 
war die Wurmkrankheit im wesentlichen auf die 
Umgebung der Stadt Ssongea und dann auf die 
Dörfer an den Karawanenwegen nach Lindi und 
Kilwa beschränkt. 
Wir wissen, daß der Infektionsstoff in 
feuchtem Boden, namentlich da, wo er vor 
dem Austrocknen und vor der Einwirkung der 
Sonnenstrahlen geschützt ist, sich wochen= und 
monatelang lebensfähig erhalten kann. Und wenn 
wir bedenken, daß durch einen Kranken im Tage 
Millionen Eier entleert werden, aus denen sich 
Larven entwickeln, die dann in wenigen Tagen 
infektionsfähig geworden sind, so läßt sich auch 
die Gefahr ermessen, die ein derartig verseuchter
	        
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