Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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Kissaki, dem Wami-Gebiet und an die Regie- 
rungsstationen Myombo und Mpanganya. 
Finanzielle Förderung der Lindi-Baumwollbahn. 
Leistung der Preisgarantie. 
In Togo: 
Gewährung von Geldprämien 
Leistungen im Baumwollbau. 
Leistung der Preisgarantie. 
In Kamerun: 
Vorbereitung eines Baumwollaufkaufs im Bezirk 
Adamaua. 
Wirtschaftsform. In der viel umstrittenen 5 
der für den Baumwollbau geeignetsten 
form hält das Komitee an seinem Grundsatz r ks#4 
läufig jede bestehende oder sich örtlich herausbildende 
für besondere 
Wirtschaftsform in den Kolonien: Plantagen= und 
  
ingeborenenkultur, sowohl als Reinkultur wie 
Misch= und Zwischenkultur usw., mit und ohne Be- 
wässerung, heranzuziehen und zu unterstützen. 
Organisation und F in Deutsch-Ostafrika 
Die Flantagen! 4 Singeborenentultur 
wird vom Komitee allgemein auf breiterer Grundlage 
gefördert durch: 
1. Finanzielle Förderung von Baumwollbahnen analog 
dem Vorgeng im Lindibezirk. 
Zum beschleunigten Bau der etwa 40 km langen 
Baumwollfeldbahn hat das Komitee dem Goun- 
vernement die Summe von 50 000 A überwiesen. 
In Aussicht genommern ist neuerdings die finanzielle 
Förderung einer Bahn nach dem für den Baum- 
wollbau aussichtsreichen Kissakibezirk. Eine Fort- 
setzung dieser Bahn nach der fruchtbaren Ulanga- 
ebene und nach dem Nyassasee würde weitere 
große Baumwollgebiete erschließen und auch die 
Arbeiterbeschaffung aus den Nyassaländern er- 
leichtern. 
AmBestrebungen auf Verbilligung der Eisenbahn= und 
Schiffahrtstarife. 
. Förderung des Ausbaues von Wasserstraßen, ins- 
besondere des Rufiji im Interesse der bereits 
kultivierten und noch zu erschließenden Baumwoll- 
gebiete; eine wasserwirtschaftliche Expedition zur 
Schaffung bestimmter Unterlagen für die Verbesse- 
rung der dortigen Schiffahrtsverhältnisse ist ge- 
plant. Als Leiter ist Herr Michell, der bewährte 
Führer der Schiffahrtsexpedition nach Alt. und 
Neukamerun, in Aussicht genommen. 
Vorarbeiten für Be= und Entwässerungsanlagen 
im Interesse zu gründender Baumwoll-Genossen- 
schaften oder Großplantagen zur Mmöglichsten Sicher- 
stellung der Ern 
Unter Mlibuitng des generellen Projektes 
des Komitees 1910 wird jetzt die Entwässerung 
des Kilossafsumpfes husführt Außer sanitären 
und verkehrstechnischen Vorteilen werden dadurch 
weitere Baumwollgebiete für die Kultur frei. Die 
Be= und Entwässerungsprojekte der Mkattasteppe 
und im Süden und Südosten des Viktoriasees 
harren noch der Nutzbarmachung durch Regierung 
oder Interessenten. 
5. Aulage eigener Ginnereien des Komitees, wie die 
vom Komitee vor kurzem eingerichtete Ginnerei 
in Lindi im Werte von über 100 000 .; weitere 
Ginanlagen sind vom Komitee im Kissaligebiet 
und im Bezirk Bismarckburg geplant. Auch die 
r die Baumwollstationen Mpanganya und 
ombo gelieferten Ginanlagen tragen zur För- 
N der Kultur im allgemeinen bei. 
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— 
  
6. Vereinbarung mit den Ginnereien: jedes Quantum 
Baumwolle zu einem bestimmten Preise für jeder- 
mann zu ginnen, zu pressen und seemäßig zu ver- 
packen, un zwar in der Reihenfolge, in der die 
Anlieferung erfolg 
Beratung und n““. der GaumvollErnte- 
bereitungsfabriken durch die der Kolonial- 
Technischen Kommission des Soonene in diesem 
Jahre noch einzurichtenden technischen Stellen in 
Daressalam, Tanga und Lindi gegen Er- 
tattung der Kosten, Heranbildung von farbigen 
Maschinisten in der in Daressalam zu errichtenden 
Vaschinistenschule zum Zweck einer zuverlässigen 
Behandlung der Baumwollmaschinen. 
Maßnahmen zur Schaffung von Baumwoll-Stan- 
dardmarken für bestimmte Gebiete, zu deren Vor- 
bereitung ein besonderer Standard-Ausschuß, be- 
stehend aus Baunwoll--Gachverständigen, eingesetzt 
werden wird. Im Einvernehmen mit den Re- 
gierungsstationen in der Kolonie soll dieser die 
für die Preisbildung wichtige Angelegenheit dauernd 
verfolgen. 
. Bestrebungen IZur Schaffung eines landwirt- 
chaftlichen Kreditinstitutes, ähnlich wie in 
Südwestafrika. Ein Antrag auf Errichtung eines 
städtischen Kreditinstitutes hat bereits beim Gou- 
vernement eine günstige Aufnahme gefunden. Die 
Schwierigten die sich einem karasunge 
Kreditinstitut entgegenstellt, ist das große Risiko, 
wesches das Institut läuft, wenn 5 durch die Ver- 
hältmisse gezwungen ist, nicht lebensfähige Pflan- 
zungen selbst zu übernehmen. 
Des weiteren Bestrebungen zur Verwertung 
der Baumwollnebenprodukte. Bereisung von Baum- 
wollgebieten, Kontrolle und Begutachtung der 
Baumwollqualitäten in Deutschland sowie Ver- 
antaltung von Baumwoll-Ausstellungen. 
Die Förderung des Plantagenbetriebes in 
Deutsch-Ostafrika im besonderen erfolgt seitens bes 
Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees durch: 
1. Lieferung von Ginmaschinen und Pressen zum 
rss gegen Abzahlung in drei Jahres- 
raten 
. Lieferung von ausländischem Saatgut in kleineren 
Mengen zu Versuchszwecken. 
Die Förderung der Eingeborenenkultur 
in Deutsch-Ostafrika im besonderen erfolgt seitens 
des Komitees durch: 
1. Aufkauf und kostenfreie Lieferung von Saatgut en 
die Bezirksämter zur Verteilung die 
geborenen. Die Saatforderung 8 —t 
eine Ausgabe von 151 000 . erfor 
2. Aufrechterhaltung des Garemprifen an amt- 
licher Bekanntmachung vom 12. Juni 1913: 
Das Kolonial-Wirtschaftliche Aluns hat 
sich bereit erklärt, für das Jahr 1918 der ein- 
geborenen Bevölkerung in den Bezirken Lindi, 
Kilwa, Rufiji, Daressalam, Bagamojo, 
Pangani, Morogoro, Dodoma, Kondoa= 
Irangi, Tabora, Tanga, Wilhelmstal 
und Moschi frei Bahnstation bzw. frei See- 
hafen, in den Bezirken Muansa und Bukoba 
frei Viktoriaseehafen für unentkörnte Baumwolle 
ägyptischen Charakters den Preis von 8 bis 
10 Heller je nach Güte, für unentkörnte Baum- 
wolle amerikanischen (Upland) Charakters den 
Preis von 5 bis 6 Heller je nach Güte pro 
½ kg zu garantieren, sobald Aufkäufer nicht 
vorhanden sind oder die aufkaufenden Händler 
diese Preise unterbieten.“ 
  
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