Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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des Landes verhältnismäßig gute Resultate gezeitigt 
baben znd zwar ebenso gute wie im britischen Südafrika. 
Je Erfolge werden unzweifelhaft noch viel größer 
worden. sobald in der Kolonie zahlreichere und moderne 
Maschinen bohren und wenn genügend ausgebildetes, 
zuverlässiges Personal und ein großes Maß von Er- 
sichrungen zur Verfügung stehen werden. 
aufe der diesjährigen Landesrats-Ver- 
(uniungen wurden heftige Klagen über die hohen 
Vohrkosten und über manche Ocganisationsfehler der 
staatlichen Bohrkolonnen laut. den die Kosten 
des Bohrens in Desse.Serestafrir u den Kosten 
in Britisch- Südafrika verglichen, welche in letzterem 
Lande im Durchschnitt der Bohrungen für Farmer im 
Jahre 1910 etwa 32 .4& pro fallenden Meter betrugen, 
im Süden unseres Schugebietes dagegen etwa 80 .#. 
im Norden etwas wen 
will nun im ocgenden einige #Angaben über 
die Scheion unserer Bohrkolonne Süd und der Bohr- 
kolonnen Britisch-Südafrikas machen. Man wird daraus 
ersehen, daß die Bohrkosten in den Gebieten des süd- 
afrikanischen Bundes, wo ähnliche primitive Verhältnisse 
vorliegen, heute noch beinahe ebenso hoch sind, wie 
im Süden unserer Kolonie, trotz der langjährigen 
fahrungen, der besseren Bohrmaschinen und der * 
ausgebildeten Bohrmeister. 
Die Bohrkolonne Süd. 
Die Wassererschließung des Südens von Deutsch- 
Südwesiafrind ist seit dem Jahre 1906 in der Bohr- 
kolonne Süd mit dem Sitz in Kuibis orgauisiert 
Der Bohrkolonne stehen im ganzen nur 5 Kraftfall- 
meißel-Bohrmaschinen und 3 veraltete Hand-Diamant- 
bobrgerate zur Verfügung, so daß sie höchstens 8 Bohr- 
trupps arbeiten lassen kann. Die mit der Hand be- 
triebenen Bohrmaschinen arbeiten aber so teuer, daß 
ic die Praxis nur die 5 mit Maschinenkraft ge- 
triebenen Bohrgeräte im wesentlichen in Betracht 
kommen können. Mit diesen 5 Apparaten soll den Be- 
dürfnissen eines neu zu erschließenden Gebietes Aschmmng 
getrugen werden, welches sich vom Orangeflusse sübd- 
lich bis zum 24. Breitengrade nördlich, und vom At- 
lanescchers Ozean westlich bis zur Bechuanaland-Grenze 
öntüch, alse, etwa vom 15. bis zum 20. Längengrade 
sind "2Er die Bezirke und Distrikte 
e bbocks Warmbad, „Betchawien, Keetmanshoop, 
Lansen Gibeon rd Mal 
Die mmo7t Dr Fehwwbtnrpenh sind 
ur solgende —— 1908: 1100 m, 1900: 1700 m, 
: 2400 m, 1911 2700 „„ #6 jedem ** letzten 
Jahre“ sin * 50 Bohrlöcher von durch- 
— 50 m T * “— worden. 
Von je 100 Bohrungen waren etwa 60 bis 70 
erfolgreich. Die Ergiebigkeit der einzelnen Bohrlöcher 
betrug durchschnittlich nur 20 ehm Tagesleistun 
189,72 Minutenliter oder 0,282 Sekundenliter, d znß 
da erbohrte Wasserquantum reichte, abgesehen von 
besonders. günstigen Fällen, nicht zur Bewässerung von 
Gartenland aus, aber wohl zur“ Besri digung des 
Basserbedürfnisses von Menschen Vieh. 
Die Gesamtkosten pro — Meter betrugen, 
wie schon eiwöbt, etwa 24. so daß ein Bohrloch 
im Durchschnitt etwa 4000. kostete. In dieser Summe 
find rbepehleossrd sämtliche Gehälter, Verwaltungs- 
Bureau-Kosten, Materiallager, Berzinsungen, Ab- 
z ) Fuhrpark und Transpomkosten. 
Der Fo## er würde hiervon den neuen Be- 
——— tragen 
1#½ u e — die 
Negi 
rsnt —— bedingt durch die 
  
  
  
  
  
  
vorla 
ei bei jedem Antragsteller durhsschnitilich zwei 
Vohrlöcher niedergesenkt werden, so bedeutet das, daß 
die letzten dieser Aufträge in vier Johren erledigt 
werden können, falls nicht mehr Bohrmaschinen in 
Betrieb gesetzt werden oder die Leistung der einzelnen 
Maschinen infolge verbeserter Transportverhältnisse 
usw. bedeutend vergrößert w 
der Bahnbauten kam man in letzterer Be- 
ziehunge nicht allzu viel erwarten. Die Leistung der 
58 modernen Regerungs-Bohrmaschinen in Britisch- 
Südafrika betrug im Durchschnitt auch nur je 580 m 
im Jahre 1911 und 525 m im Jahre 1910, trotzbem 
diese sehr selten weiter als 80 Em von der Bahuli inie 
wegtransportiert werden und die Farm 
Interesse auf möglichst schnellen Lranespor. bedacht 
sein müssen, da durch ihre Schuld entstandener Zeit- 
verlust mit 80 K# pro Tag berechnet wird. Selbst 
wenn aber, was nicht anzunehmen ist, im Süden 
unseres Schutzgebiets die Leistungen einer jeden Maschine 
verdoppelt werden könnten, so würden immer noch die 
nach März 1912 beantragten Hofhrungen frübestens im 
zhusel des Jahres 1914 in Angriff genommen werden 
könn 
Ider Bohrtrupp der Bohrkolonne . besteht 
aus einem weißen und se bis acht eingeborenen 
Arbeitern. Größere Maschinen und solche, die an ent- 
legenen Orten arbeiten, sind mit zwei Weißen besetzt. 
Die Eingeborenen kosten mit Verpflegung je etwa 
60 ½¼ im Monat. Der Weiße erhält 8300 bis 400 
und muß sich selbst verpflegen. Ein jolcher (#t 
meister erhält täglich 9.## Lohn und außerdem eine 
Prämie von 2.4 pro Meter Bohrleistung. Ich führe 
diese Zahlen an, damit sie mit den entsprechenden in 
Britisch-Südafrika verglichen werden können 
Außer dem leitenden Geologen ist an ufsichts- 
personal ein Bohrinspektor als Betriebsleiter und 
Revisor und ein Sekretär vorhanden. 
Der gesamte Transport der Bohrgeräte wird 
durch eigene Gespanne und Wagen — ti 
gobenenkrüs unter Benutung der Bahn, an we 
Zentmale in Kuibis durch ein eigenes l 4% e- 
schlossen ist. Der Fuhrpark umfaßt 18 Wagen, 300 Ochsen 
und 5 „Nulier sowie eine Anzahl Reirpferde. 
e Zahlen der Bohrkolonne Nord stehen mir 
nicht zur Verfügung. 
Die Ne#gierungs-Bobrkolonne 
ap Kolonie. 
Die Seschische * Regierungs-Bohrkolonne der 
Kap-Kolonie ist deswegen für Deutsch-Südwestafrika 
von großem Interesse, weil auch in der Kap-Kolonie 
anfänglich nur von der Regierung für die . 8- 
gebohrt wurde, weil man Rüeru durch 
Sthatspeibiben eine private 3— t 
ins Leben rief, welcher schliehlich die ra 
ganz und gar überlassen wurde und weil Wt in 
neuester Zeit die w g sich g 
Mest. io iche Bo keit in einem gses 
der Kap-Provinz vcdoe auszunehmen. 
e ersten staatlichen Mittel zur Einrichtung einer
	        
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