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stalgerische, westalgerische und französisch-algerische
hefellschaft, allmählich zur Ausführung, so daß
seute die vier Provinzen Oran, Algier, Constantine
ind Tmmis durch Bahnen gut miteinander ver-
unden sind. Nachdem Algier einen selbständigen
ötaatshaushalt erlangt hatte, verstaatlichte es
eine Bahnen und besitzt heute rund 3603 km
kollbahnen neben 150 km Nebenbahnen und
196 km Trambahnen.
In Tunis begann die Eisenbahnentwicklung
wwa 20 Jahre später als in Algier. Die meisten
kinien, und zwar zunächst die Verbindungen von
kunis mit den Häfen Biserta, Susa und Sfarx,
aute die Gesellschaft Böne-Guelma, ferner auch
ine Anzahl schmalspuriger Erschließungsbahnen,
sie von den genannten Häfen aus vorwiegend
e südwestlicher Richtung ins Land vordrangen,
un die reichen Phosphatbetriebe im Innern an
zie Verschiffungshäfen anzuschließen. Im Jahre
(1909 betrug der Besitz rund 2052 km Voll-
#ahnen und 69 km Trambahnen.
Eirn weit ausgedehnteres, zusammenhängendes
kolonialreich hat sich Frankreich in Französisch-
Restafrika geschaffen, das unter einem General-
souverneur mit dem Site in Dakar, außer dem
zwilterritorium Mauretanien die fünf Schutz-
#ebiete Senegal, Ober-Senegal und Niger, Fran-
bfssch-Guinea, Elfenbeinküste und Dahome ver-
migt. Das gemeinsame Hinterland umfaßt das
bbere und mittlere Stromgebiet des Niger bis
ju seinem Eintritt in Britisch-Nigeria und erstreckt
ich also von der Mündung des Senegal bis zum
Uchadsee. An der Küste freilich ist der Zusammen-
kang der Kolonie mehrfach unterbrochen durch sich
azwischen schiebende fremde Gebiete, so durch
Fritisch-Gambia, Portugiesisch-Guinea, Britisch-
Sierrn Leone, die jüngstvielgenannte Neger-Republik
iberia, Britisch-Goldküste und unser deutsches Togo.
die Bahnerschließung des ganzen Kolonialreiches ist
dach dem Plan des ehemaligen Generalgouver--
neurs Roume so gedacht, daß in den einzelnen
Rebieten von der Küste ausgehende Bahnen bis
lum Niger vordringen und deren Endpunkte durch
„me gemeinsame große Querlinie verbunden werden
ollten. Als Querlinie bot sich dar der Senegal
und als Ersatz für diese, nur drei Monate im
Jahn schistare Wasserstrahe, zunächst eine Bahn
dou Thies über Kayes und Kulikoro zum Niger,
#edam der schissbare Niger selbst bis zum Ein-
nitt in Nigerien. An diesem Plan, der noch
einzelne Verbindungsstrecken ergänzt ist,
eifrig gebaut, und schon jetzt besitzt Fran-
Wiisch Westafrika ein in der Meterspur einheitlich
Bahnnet von 2138 km Betriebslänge,
* in wenigen Jahren auf 3000 km gebracht
au wird, und dessen vollendete Strecken schon
faft überall eine befriedigende Nente abwerfen.
So achtunggebietend die Leistungen des Bahn-
baus in Franzößisch-Westafrika sind, so wenig ist
dies der Fall in Französisch= Aquatorial=
afrika oder Franzößisch-Kongo. Hier ist es
bisher lediglich bei allgemeinen Erkundungen und
Plänen geblieben, die im wesentlichen auf zwei
Entwürfe hinauslaufen: Eine Nordbahn von
Libreville nach Wesso zum Sangafluß mit dem
Gedanken einer Verlängerung bis Bangala zum
mittleren Kongo, und eine Südbahn von Brazza-
ville am Kongo über Minduli nach Pointe Noire
an der Küste südlich Loango. Letztere würde
einen erheblichen Wettbewerb gegen die belgische
Bahn Matadi —Leopoldville ausüben. Beide
Bahnen erfordern viele Millionen zu ihrer Ver-
wirklichung, und es hat damit wohl noch gute
Wege. Im Bau ist nur eine schmalspurige Klein-
bahn von Brazzaville in westlicher Richtung nach
einem Kupferbergwerk in Minduli (150 km).
In Französisch--Somali und Abessinien
hat Frankreich auf Grund einer vom König
Menelik erteilten Konzession eine Bahn von
Djibuti nach Diré-Daua — 310 km — seit 1903
im Betriebe. Die Fortführung in westlicher Rich-
tung nach der abesfinischen Hauptstadt Adis Abeba
— etwa 500 km — ist nach langen politischen
Schwierigkeiten, bei denen vielleicht der engllsche
Nachbar seine Hand im Spiele hatte, durch den
Vertrag vom März 1909 sichergestellt und nun-
mehr in der Ausführung begriffen.
Auch die beiden östlichen französischen Inseln,
das große Madagaskar und das kleine Réunion,
find bereits gut mit Eisenbahnen versorgt.
Belgien.
Belgisch-Kongo, viermal so groß wie das
Deutsche Reich, an Fläche das 80 fache des bel-
gischen Mutterlondes, ist ausgezeichnet durch
das Netz brauchbarer Wasserstraßen des Kongo
und seiner Nebenflüsse. Zur Umgehung der ver-
kehrshindernden Stromschnellen des Kongo waren
zunächst drei Umgehungsbahnen anzulegen, die
schon erwähnten Bahnen: Matadi—Leopoldville,
Stanleyville— Ponthierville und Kindu—Kongolo,
die mit den drei anschließenden Stromstrecken
und der unteren Wasserstraße Matadi—Banana,
mit den Seehäfen Boma und Banana, die im
ganzen 3567 km lange Verkehrsstraße des so-
genannten „Transcongolais“ bilden, bei der aller-
dings sechs= oder siebenmal umgeladen werden muß.
Einige Lichtbilder von der Bahn Matadi—
Leopoldville zeigten, daß man es auch hier strecken-
weise mit einer schwierigen Gebirgsbahn zu tun hat.
Die Bahn zur Erschließung des Katanga-Bezirks
von Süden her, von Sakania nach Elisabethville,
und bis Bukama noch im Bau, wurde als
Glied der Kap—Kaktrobahn bereits erwähnt. Im